Im bayerischen Kissing bei Augsburg sind beim Durchzug einer schweren Gewitterfront zwölf Menschen verletzt worden und massive Schäden entstanden. Nach Angaben von Stadtverwaltung und Polizei wurde während des Unwetters am Samstag ein im Aufbau befindliches Bierzelt von einer Sturmböe erfasst. Sechs Betroffene wurden demnach schwer verletzt, sechs weitere erlitten leichtere Verletzungen.
Außerdem musste eine Seniorenresidenz geräumt werden, nachdem der Sturm das Dach der Einrichtung beschädigt hatte. Wie die Kissinger Stadtverwaltung in der Nacht zum Sonntag mitteilte, brachten Rettungskräfte rund 100 Bewohnerinnen und Bewohner in einem Großeinsatz in einem anderen Pflegeheim sowie in einer städtischen Halle unter. Sie rief demnach eine sogenannte Großschadenslage aus, die örtliche Feuerwehr arbeitete mehr als 250 Unwettereinsätze ab.
Parallel meldete die Polizei aus der Region um Augsburg in Südostbayern etwa 140 Einsätze wegen des Unwetters. In den meisten Fällen ging es demnach um umgestürzte Bäume und andere Sturmschäden sowie überflutete Straßen und Häuser. Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) zog eine massive Gewitterfront mit Starkregen, Sturmböen und Hagel über die Gegend hinweg.
Die Ausläufer der Gewitterfront erreichten auch die bayerische Hauptstadt München, wo es nach Angaben der Feuerwehr allerdings nur 25 wetterbedingte Einsätze gab. Ihre Leitstelle unterstützte demnach jedoch die Augsburger Leitstelle bei der Bearbeitung der zahlreichen dort anfallenden Notrufe.
Bereits in den vergangenen Tagen waren insbesondere Süddeutschland, jedoch auch andere Teile Deutschlands, von Unwettern getroffen worden. In der Nacht zum Freitag etwa hatte eine schwere Gewitterfront in Baden-Württemberg und Bayern große Schäden angerichtet. Ein Mensch starb, etliche weitere wurden verletzt. In Lindau am Bodensee wurde ein gesamter Campingplatz verwüstet.
Die Region um den Bodensee ist laut DWD besonders betroffen. Wie dieser am Sonntag mitteilte, summieren sich die jüngst gefallenen Regenmengen in der Gegend bereits auf mehr als 100 Liter pro Quadratmeter. Zugleich halte die "Dauerregensituation" noch bis Dienstag an. "Verhalten Sie sich entsprechend vorsichtig", mahnte der Wetterdienst im Netzwerk X, ehemals Twitter.
Parallel gab es aber auch in anderen Regionen Deutschlands in den jüngsten Tagen schon Schäden und Verletzte durch unwetterartige Gewitter. So wehte eine Orkanböe nach Polizeiangaben im rheinland-pfälzischen Obersülzen in der Nacht zu Samstag bei einem Musikfestival ein Festzelt weg. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. In Halle in Sachsen-Anhalt rückten Rettungskräfte wegen eines Unwetters in der Nacht zum Samstag zu mehr als 200 Einsätzen aus.
bro/hcy