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Zweite TV-Debatte in den USA: Republikaner kritisieren Abwesenheit Trumps

Bei der zweiten Fernsehdebatte der republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber haben die sieben Konkurrenten am Mittwochabend die Wirtschafts- und Grenzpolitik der amtierenden Regierung kritisiert - einige der schärfsten Attacken richteten sich jedoch gegen den Favoriten und Ex-Präsidenten Donald Trump, der der Diskussionsrunde erneut ferngeblieben war. New Jerseys Ex-Gouverneur Chris Christie warf Trump in der vom Sender Fox Business aus der nahe Los Angeles gelegenen Ronald-Reagan-Präsidentenbibliothek übertragenen Sendung vor, er verstecke sich "hinter den Wänden seiner Golfclubs".

"Donald, ich weiß, dass du uns beobachtest", sagte Christie in die Kamera. "Du bist heute Abend nicht hier (...), weil du Angst hast". Wenn er sich weiterhin "vor diesen Dingen drückt" werde ihn niemand mehr Donald Trump nennen, "wir werden dich Donald Duck nennen", erklärte Christie.  

Trump "sollte heute Abend auf dieser Bühne sein", forderte auch Floridas Gouverneur und Trumps größter Konkurrent Ron DeSantis. "Er ist es Ihnen schuldig, seine Bilanz zu verteidigen, in der er die Schulden um 7,8 Billionen Dollar erhöht und so die Voraussetzungen für die Inflation geschaffen hat", forderte er.  

Neben DeSantis und Christie nahmen der frühere Vizepräsident Mike Pence und die frühere UN-Botschafterin Nikki Haley an der Debatte teil, außerdem der Biotech-Unternehmer Vivek Ramaswamy, Senator Tim Scott und North Dakotas Gouverneur Doug Burgum. 

Trump besuchte am Mittwoch stattdessen Vertreter der Automobilindustrie im US-Bundesstaat Michigan. Dort griff er US-Präsident Joe Biden an, der zuvor streikenden Arbeitern im Großraum Detroit einen Solidaritätsbesuch abgestattet hatte. "Joe Biden behauptet, er sei der gewerkschaftsfreundlichste Präsident der Geschichte. Das ist absurd", sagte Trump in Michigan. Bidens gesamte Karriere sei "ein Akt des wirtschaftlichen Verrats und der Zerstörung der Gewerkschaften". 

Trump hatte bereits die erste Fernsehdebatte der Republikaner mit der Begründung seines riesigen Vorsprungs boykottiert und stattdessen dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson ein Interview gegeben.  

Der Streik der US-Autobauer war auch bei der TV-Debatte Thema. Präsidentschaftsbewerber Scott sagte, Biden solle nicht die Streikenden besuchen, sondern lieber daran arbeiten, "unsere südliche Grenze zu schließen, denn sie ist unsicher und weit offen". Der ehemalige Vizepräsident Pence sagte: "Joe Bidens Klimapolitik ist gut für Peking und verheerend für Detroit". 

Trump ist trotz seiner massiven Justizprobleme mit inzwischen vier Anklagen der haushohe Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. In einer neuen Umfrage von NBC News kam er auf 59 Prozent der Stimmen - das sind mehr als 40 Prozentpunkte Vorsprung gegenüber dem zweitplazierten De Santis, der auf rund 16 Prozent kommt. 

kbh