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Zweite Gruppe von Geiseln nach Freilassung durch Hamas in Israel angekommen

50 Tage nach dem brutalen Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel ist eine zweite Gruppe verschleppter Geiseln freigelassen worden. Wie die israelische Armee mitteilte, kehrten die Freigelassenen am Samstagabend auf israelisches Staatsgebiet zurück. Nach Angaben ägyptischer und israelischer Behörden handelt es sich bei den freigelassenen Geiseln um 13 Israelis und vier Thailänder. Im Gegenzug ließ Israel 39 palästinensische Gefangene frei.

Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, die Regierung "umarmt die Geiseln, die nach Hause zurückkommen, 13 unserer Staatsbürger und vier thailändische Staaatsürger".

Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, hatten zuvor erklärt, sie hätten 13 Israelis und sieben Ausländer an das Rote Kreuz übergeben. Der Grund für die Diskrepanz bei der gemeldeten Zahl der freigelassenen Ausländer war zunächst nicht klar. Katar erklärte, bei den freigelassenen Israelis handele es sich um acht Kinder und fünf Frauen.

Im Gegenzug kamen noch in der Nacht 39 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen frei. Wie auf israelischer Seite sind alle Freigelassenen Frauen und Minderjährige. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sie im annektierten Ost-Jerusalem willkommen geheißen wurden. Die bekannteste freigelassene Palästinenserin ist die 38-jährige Israa Dschaabis, die 2015 wegen der Explosion einer Gasflasche in ihrem Auto an einem Kontrollpunkt und der Verletzung eines Polizisten zu elf Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

Die Übergabe der israelischen Geiseln erfolgte mit einigen Stunden Verzögerung. Die Hamas warf Israel vor, gegen eine am Mittwoch getroffene Vereinbarung zur Feuerpause verstoßen zu haben. Israel wies die Vorwürfe zurück. Es seien alle in der Vereinbarung getroffenen Punkte erfüllt worden, hieß es.

Israel und die Hamas hatten sich am Mittwoch nach langwierigen Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten auf eine viertägige Feuerpause geeinigt. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, das insgesamt 50 israelische Geiseln der Hamas sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen.

Am 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden etwa 1200 Menschen getötet, rund 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion darauf begann Israel damit, Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus massiv anzugreifen. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 14.800 Menschen im Gazastreifen getötet.

mid