Aus Nordrhein-Westfalen sind zwei weitere Todesopfer infolge der heftigen Überschwemmungen gemeldet worden. "Dem Innenministerium sind nun insgesamt mindestens 45 verstorbene Personen in NRW im Zusammenhang mit dem Unwetter bekannt", erklärte eine Sprecherin am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Seit Freitag hatte das Düsseldorfer Ministerium die Zahl der Todesopfer mit 43 angegeben.
Nähere Angaben machte die Sprecherin zunächst nicht. In dem Bundesland war vor allem die Stadt Erftstadt südlich von Köln betroffen. Die Erft war dort über die Ufer getreten, unterspülte zahlreiche Häuser und verursachte Einstürze und Erdrutsche. In der Nähe räumte die Bundeswehr am Samstagnachmittag zahlreiche Autos von der völlig überschwemmten Bundesstraße 265.
Auch im Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen sprach die Polizei von einer "Großschadenslage". Mit Hilfe von Tauchern suchten die Einsatzkräfte dort nach Vermissten. Rund 200 Beamte seien außerdem dafür abgestellt, "Hab und Gut der von der Naturkatastrophe getroffenen Menschen zu schützen und sogenannten Katastrophentourismus zu verhindern", erklärte die Polizei.
Im Raum Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis bezifferten die Behörden die Zahl der Vermissten mit 300. Im Kreis Euskirchen sei zudem der Verbleib von mehr als 70 Menschen ungeklärt. Die Lage war wegen unterbrochener Telefonnetze allerdings weiterhin schwer zu überblicken.
by SEBASTIEN BOZON