Bei zwei Explosionen an einer Flüssiggastankstelle in Rumänien sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Behörden vom Sonntag wurden zudem 56 weitere Menschen bei dem Vorfall am Samstagabend nördlich der Hauptstadt Bukarest verletzt. Rumänien bat um Hilfe bei der Behandlung von Verletzten mit schweren Verbrennungen, Deutschland und andere Länder boten ihre Unterstützung an.
Den Angaben zufolge eilten die Einsatzkräfte zu der Tankstelle in dem Ort Crevedia, um den Brand der ersten Explosion zu löschen. Daraufhin ereignete sich eine zweite Explosion, bei der 39 Feuerwehrleute verletzt wurden. Auch zwei Polizisten und zwei Gendarmen wurden verletzt. Menschen innerhalb eines 700-Meter-Radius mussten evakuiert werden.
Bei den Toten handelt es sich den Behörden zufolge um ein Paar. Der Mann habe einen Herzinfarkt erlitten, die Frau sei nach schweren Verbrennungen gestorben.
Zwei verletzte Feuerwehrleute und zwei verletzte Zivilisten wurden den Behörden zufolge ins Ausland zur Behandlung verlegt, weitere sollten folgen. Nach Angaben des rumänischen Verteidigungsministeriums wurden die vier Verletzten nach Italien und Belgien gebracht.
Über das Katastrophenschutzverfahren der EU habe Rumänien um Hilfe bei der Behandlung von 18 Menschen mit schweren Verbrennungen gebeten, erklärte der für humanitäre Hilfe und Krisenschutz zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic im Onlinedienst X (vormals Twitter). Seinen Angaben zufolge boten Deutschland, Österreich und Norwegen Unterstützung an.
Die Unglücksursache war zunächst unklar, die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Behördenangaben zufolge war die Tankstelle nicht in Betrieb und hatte keine Betriebserlaubnis. Der rumänische Präsident Klaus Johannis bezeichnete den Vorfall im Onlinedienst Facebook als "Tragödie".
In dem EU-Mitgliedsland Rumänien gibt es immer wieder Kritik an der unzureichenden behördlichen Kontrolle von Sicherheitsstandards. Im Jahr 2015 brach in einem Bukarester Nachtclub ein Feuer aus, nachdem Feuerwerkskörper gezündet worden waren. Damals kamen 64 Menschen ums Leben.
mhe/ju