In Bayern haben zwei sogenannte Reichsbürger ihre drohende Haft durch die Zahlung von ausstehenden Bußgeldern abgewendet. Die 50-jährige Frau und der 59-jährige Mann aus dem Landkreis Lichtenfels hatten bereits mehrere Haftbefehle angesammelt, wie die Polizei in Bayreuth am Mittwoch mitteilte. In der Vergangenheit hatten beide ihre konsequente Ablehnung gegenüber der staatlichen Ordnung gezeigt.
Gegen die 50-Jährige lagen mehrere Erzwingungshaftbefehle vor, weil sie Bußgelder aus mehreren Verfahren nicht bezahlt hatte. Hinzu kamen nicht beglichene zivilrechtliche Forderungen gegen sie und den 59-Jährigen aus verschiedenen Rechtsstreitigkeiten.
Am Donnerstag vergangener Woche wurden beide schließlich festgenommen. Die 50-Jährige war mit ihrem Auto nahe Bamberg unterwegs. Sie ignorierte zunächst die Anhaltesignale der Polizei. Nachdem sie zum Stehen gekommen war, verschloss sie die Türen von innen. Letztlich mussten die Beamten ein Seitenfenster einschlagen, um die Frau aus dem Auto zu holen. Sie ließ sich schließlich widerstandslos festnehmen.
Der 59-Jährige wurde bei seiner Arbeit verhaftet. Bei der Eröffnung des Haftbefehls versuchte er, mit einer rund zehn Kilogramm schweren Eisenstange auf die Beamten loszugehen. Er konnte aber entwaffnet werden, ohne dass es zu schweren Verletzungen kam.
Beide willigten dann auf der Polizeiwache ein, die ausstehenden Beträge zu zahlen. Mit der Zahlung eines fünfstelligen Betrags konnten sie die drohende Haft abwenden. Allerdings wird gegen den 59-Jährigen nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte ermittelt.
ald/cfm