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Zwei Jugendliche in Dortmund bei sogenannter Hot-Chip-Challenge verletzt

Bei einer sogenannten Hot-Chip-Challenge haben zwei Jugendliche an einer Schule in Dortmund gesundheitliche Probleme erlitten. Der 14- und der 16-Jährige hätten extrem scharfe Chips gegessen, teilte die Polizei in der Ruhrgebietsstadt am Freitag mit. Demnach meldete die Schule den Beamten den Vorfall am Donnerstag. Die Polizei und das Ordnungsamt kontrollierten daraufhin einen nahen Kiosk und beschlagnahmte dort die übrigen Hot Chips.

Bei den Chips handelt es sich um scharfe Maistortillachips, die mit Capsaicin gewürzt sind, einem Inhaltstoff der Chili. Eine Challenge zu den Hot Chips in den sozialen Netzwerken machte das Produkt populär.

Die Polizei riet vom Verzehr der Hot Chips ab und warnte vor den gesundheitlichen Gefahren. Die Verpackungen der Produkte sind der Form eines Sargs nachempfunden. Kioskbesitzer wurden aufgerufen, die Produkte aus präventiven Gründen nicht mehr zu verkaufen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnte ebenfalls vor dem Verzehr. Ein übermäßiger Verzehr von Capsaicin könne zu Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck führen, teilte das BfR am Donnerstag mit.

Besonders empfindlich seien Kinder. Chilizubereitungen könnten bei ihnen zu schweren Vergiftungen führen. Bei Erwachsenen sei von einer Dosis von fünf Milligramm Capsaicin je Kilogramm Körpergewicht bei einer Mahlzeit akzeptabel.

Ein 60 Kilogramm schwerer Mensch könne somit bei einer Mahlzeit 300 Milligram des Inhaltsstoffs zu sich nehmen. Das BfR mahnte zur Vorsicht beim Verzehr von unüblich stark mit Capsaicin gewürzten Produkten, wie etwa bei Scharfesswettbewerben.

Ende August hatte es einen Großeinsatz an einer Schule in Eurskirchen in Nordrhein-Westfalen gegeben, nachdem Jugendliche Hot Chips gegessen hatten. Mehrere Kinder zogen sich Haut- und Atemwegsreizungen zu. Die Chips sind erst ab 18 Jahren freigegeben.

ald/cfm