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ZUK Z2 Pro : der fast perfekte Nachfolger des Z1 im Test

Lenovos Tochterfirma ZUK hatte im April das ZUK Z2 Pro vorgestellt. Während das Z1 mit ansprechenden Specs zum günstigen Preis für Furore sorgte, gehen die Chinesen mit dem ZUK Z2 Pro einen neuen Weg. 

So setzt man hier auf die aktuellste Hardware aus dem Hause Qualcomm kombiniert mit Samsungs UFS 2.0 Speicher zum günstigen Preis. Dank der freundlichen Unterstützung von unserem Partner TradingShenzen konnte ich das ZUK Z2 Pro zwei Wochen lang testen. Wie es sich in meinem Alltag geschlagen hat, erfahrt ihr in meinem Testbericht.

 

Wir bedanken uns bei Tradingshenzhen für das Bereitstellen des ZUK Z2.

 

Ähnlich wie schon beim Z1 ist die Verpackung von ZUK komplett weiß und wurde mit einem Muster überzogen, welches an Raufasertapete erinnert. Kein braunes Natur-Muster mehr und keine optische Erinnerung daran, dass es sich um recycelten Karton handelt.Dafür ist auf der Vorderseite das ZUK-Logo in Silber eingestanzt und auf der Fußseite der Verpackung findet sich der Schriftzug „A Lenovo Company“ wieder. Ein Auszug der technischen Ausstattung befindet sich auf der Rückseite.

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Im Bezug auf das mitgelieferte Zubehör beschränkt sich ZUK auf das Nötigste: Das Smartphone, ein USB Typ-C Kabel, ein Quick Charge 3.0 Lade-Adapter für China und ein SIM Eject Tool zum Öffnen der SIM-Klappe. Auch die Kurzanleitung in chinesischer Sprache darf nicht fehlen. Zusätzlich gibt eine VIP-Karte von ZUK, um in den Genuss ausgewählter Premiuminhalte oder Services zu gelangen. In wie fern das auch für Europa gilt, kann ich leider nicht beurteilen.

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Auf der Frontseite befindet sich das 5.2 Zoll große FullHD Display, welches fast die komplette Front einnimmt. Dank dem abgerundeten Corning Gorilla Glass 3 wird das Display vor lästigen Fingerabdrücken und Kratzern geschützt. Lenovo behauptet, dass das Gerät aufgrund des integrierten und schockabsorbierenden “Rollcage” zwischen Displayglas und Gehäuse bruchsicherer ist als die Konkurrenz. Erinnert ein wenig an die ShatterShield-Technik des Motorola Moto X Force. Ausprobiert habe ich die Wirksamkeit aber nicht. ;)

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Im Gegensatz zur anderen Smartphones sitzt beim Z2 Pro der Helligkeit- und Annährungssensor in der Ohrmuschel, was auf den ersten Blick den Anschein hat, als würden diese beiden Sensoren fehlen. Neben der Ohrmuschel befindet sich eine dezente mehrfarbige Status-LED, welche von der Helligkeit vollkommen ausreicht. Leider geben sich die Benachrichtigungen mittels LED manchmal etwas sehr widerspenstig. Für die Selfi-Fans unter euch verbaut ZUK noch eine 8 Megapixel Frontkamera.

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Wie schon beim Z1 gibt es wieder vorne unter dem Display den U-Touch getauften Homebutton. Dieser hat einen integrierten Fingerabdrucksensor und fungiert gleichzeitig als 3-in-1 Button, aber dazu später mehr.Anfangs dachte ich, dass dieser nicht sonderlich gut sein wird, aber ich habe mich getäuscht: Finger werden schnell und zuverlässig erkannt und das sogar in 360 Grad. Anders als von Zuk behauptet, funktioniert der Fingerabdrucksensor nicht bei nassen Finger. Da hat die Marktingabteilung wohl ein wenig geschummelt.

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Auf der Kopfseite des Gehäuses befindet sich eines der beiden Mikrofone für die Geräuschunterdrückung. Damit es auch bestens mit dem Empfang klappt, gibt es noch zwei Unterbrechungsstreifen aus Kunststoff. Auf der linken Seite des Gerätes befindet sich der Lautstärkeregler sowie der Powerbutton. Die Knöpfe bestehen wie der Rahmen des Gerätes aus Aluminium. Sie besitzen einen hervorragenden Druckpunkt und sind fest im Gehäuse verbaut. Ein Wackeln oder ähnliches konnte ich bei dem Testgerät nicht feststellen. Außerdem sitzt die SIM-Klappe auf der linken Seite, die zwei SIM-Karten im Nano-Format aufnimmt. Eine MicroSD-Speicherkarte passt nicht ins ZUK Z2 Pro rein. Sonst findet man nichts mehr auf der linken Seite.

Rein vom Design her gesehen stört kein unnötiges Element die Optik des ZUK Z2 Pro. Auf der unteren Seite des Gehäuses befindet sich der neu verbaute USB Typ-C Anschluss. Jedoch entpuppt sich dieser als diesmal nicht um eine Mogelpackung wie bei meinem Xiaomi Mi5 Pro: Es handelt sich nicht nur rein physisch um einen Anschluss nach dem USB Typ-C Standard, sondern auch bei der Übertragungsgeschwindigkeit. Hier setzt ZUK auf den USB 3.1 Standard für Ladestrom und Datenübertragung. Rechts vom USB-Port befindet sich der Mono-Lautsprecher, der Idealweise auf der unteren Seite verbaut ist, womit der Ton direkt auf den Nutzer gestrahlt wird, wenn das Gerät auf dem Tisch liegt. Auf der gegenüberliegenden Seite finden sich der 3.5 mm Klingenanschluss sowie das Hauptmikrofon zum Telefonieren wieder. Neben dem Lautsprecher und Kopfhörerausgang befinden sich wie schon an der Kopfseite links und rechts zwei Unterbrechungstreifen aus Kunststoff, um stets ein guten Empfang zu garantieren.

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Die Rückseite wird von einer 13 Megapixel auflösenden Kamera mit einer f/1.8 Blende und Dual-Ton LED-Blitz geziert. Unter dem LED-Blitz befindet sich noch ein Pulsmesser. Die Kamera steht um einen Millimeter aus dem Gehäuse hervor, was allerdings nicht sonderlich stört, da das ZUK Z2 Pro auf dem Tisch nicht hin und her wippt. Zu guter Letzt findet man unten in der Mitte der Rückseite noch das ZUK-Logo. Genauso wie die Front wird auch die Rückseite mit Corning Gorilla Glass geschützt, was sich allerdings eher nach Kunststoff anfühlt.

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Wer sich für das weiße Modell entscheidet, der sollte auch keine Probleme mit den Fingerabdrücken haben. Bei meinem weißen Modell hält sich das Geschmiere in Grenzen aber das schwarze Modell ist ein wahrer Magnet für Fingerabdrücke. Wie schon bei dem Xiaomi Mi5 ist die Rückseite extrem rutschig und es ist schon öfters vorgekommen, dass das ZUK Z2 Pro auf glatten Oberflächen sich selbstständig gemacht hat. Wen das stört, empfehle ich eine Schutzhülle oder einen Bumper zu verwenden. Wer sich auf die Suche nach Spaltmaßen oder nach knarzenden Stellen im Gehäuse begibt, der sucht zum Glück vergeblich.

Auf der Front befindet sich das 5.2 Zoll große FullHD AMOLED-Panel aus der südkoreanischen Displayschmiede Samsung wieder. Bei der Diagonale und Auflösung ergibt sich eine scharfe Pixeldichte von 441ppi. Dementsprechend ist das Display kristallklar und gestochen scharf. Selbst bei dem genaueren Hinschauen lassen sich keine einzeln Pixel oder Ausfransungen bei Bildschirminhalten erkennen. Das von Samsung hergestellte AMOLED-Panel soll eigenen Aussagen zufolge bis zu 100 Prozent des NTSC-Farbraum abdecken, was ich leider auf Grund der fehlenden Labortechnik nicht selbst testen kann und muss somit ZUK Glauben schenken. Bei der Displayfertigung wurde das Display optisch laminiert, wodurch die Reflexionen von vorne und auch von der Seite gering sind, was der Ablesbarkeit von der Seite sowohl auch von unten enorm zugute kommt. Lobenswerterweise ist schon auf dem Z2 Pro schon Schutzfolie vorinstalliert.

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Durch die AMOLED-Technologie sind Schwarzwerte erwartungsgemäß hervorragend und der Kontrast dementsprechend sehr hoch. Für einige (mich eingeschlossen) waren die unnatürlichen und teils sehr kräftigen Farben der AMOLED-Panel immer ein Dorn im Auge. Ab Werk ist das Display etwas wärmer eingestellt, jedoch lässt sich die Farbtemperatur so wie Farbsättigung in den Displayoptionen ganz nach persönlichen Geschmack einstellen. Für die Nacht gibt es noch einen speziellen Nachtmodus, welcher den Blauanteil des Displays verringert, was die Augen nicht so schnell ermüden lässt und nachts besser einschlafen lässt.

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Im Alltag funktioniert die automatische Regelung der Helligkeit sehr gut. Dank des speziellen Outdoor-Modus für die LED-Hintergrundbeleuchtung konnte die maximale Helligkeit auf etwa 500 cd/m² angehoben werden. Gemeinsam mit dem adaptiven Kontrast wird die Helligkeit für jeden Pixel einzeln hochgeregelt. Die dahinterliegende Technologie wird unter anderem vom neuen Snapdragon-Prozessor und seinem Digitalen Signalprozessor (DSP) Hexagon umgesetzt. Der Chip regelt die Helligkeit so, dass weiße Bereiche weniger stark aufgehellt werden als ihre dunklen Gegenstücke. Auf diese Weise kann Qualcomm beziehungsweise ZUK das bei früheren AMOLED-Generationen häufig beobachtete Ausbrennen heller Bereiche effektiv vermeiden.

Unter der äußerst schicken Hülle werkelt ein Snapdragon 820 mit vier Kernen von Qualcomm. Die vier Kryo-Kerne arbeiten dabei jeweils als Duo mit jeweils bis zu 2.15 GHz und 1.59 GHz abwechselnd. Um die Grafik kümmert sich eine Adreno 530 GPU mit bis zu 624 MHz.Damit es mit flüssigem Multitasking klappt, setzen die Chinesen von ZUK auf einen überdimensionierten Arbeitsspeicher von 6 GB LPDDR4. Ähnlich strikt wie OnePlus mit seinen dritten Flaggschiff hantiert auch das Z2 Pro mit dem RAM-Management. Vor dem Update mit der neuen ZUI 2.0 Oberfläche konnte ich „nur“ 14 normale Apps oder 7 große Games im RAM lagern. Nach dem Update hat sich das Ganze auf 18 Apps oder 9 große Games verbessert. Mit 128 GB internem schnellen UFS-Speicher kommt man zudem nicht so schnell an den Rand eines vollen Speichers. Ist auch besser so: Einen MicroSD-Slot hat ZUK im ZUK Z2 Pro nicht verbaut.  Laut Speicher-Benchmark kommt der UFS-Speicher auf bis zu 410 Mb/s Lesegeschwindigkeit und 121 Mb/s Schreibgeschwindigkeit.

Hier noch ein wenig Ingenieur Porno :

Nach dem Debakel rund um den Snapdragon 810, wo es gelegentlich je nach Smartphone-Hersteller Probleme mit der Performance und Hitze gab – insbesondere bei leistungshungrigen Spielen – war meine Befürchtung groß, dass auch der Snapdragon 820 wieder solche Probleme hat. Aber meine Befürchtungen waren für die Katz, da bei den ersten getesteten Spielen keine Probleme auftraten und es mir so scheint, dass ZUK eine gute Symbiose zwischen Software und Hardware gefunden hat. Allerding wird Z2 Pro im Vergleich zu einem Xiaomi Mi5 Pro deutlich wärmer. Insbesondere wenn man viel fotografiert macht sich dies bemerkbar, vor allem wenn man den Alurahmen anfässt. Ich gehe davon aus, dass es sich eher um einen Bug der Firmware bzw. der Kamera-App handelt und sich das per Update beheben lässt.

Nach den Tests zeigt sich diese Technik-Kombo als unglaublich flüssig. Kurze Pausen, Wartezeiten beim Öffnen von Apps, eine zuckelnde Oberfläche? Nix davon habe ich während meines Testzeitraum feststellen können. In den Tagen die ich das ZUK Z2 Pro nun bereits nutze habe ich mich über die Leistung nicht im geringsten ärgern brauchen. Im Praxiseinsatz zeigt das ZUK Z2 Pro eine hervorragende Spieleleistung – Anspruchsvolle Titel wie Asphalt 8, Need for Speed Most Wanted oder Real Racing 3 laufen flüssig und ohne Lags oder Framedrops. Selbst nach einer Stunde intensivem Zocken erhitzt sich das Z2 Pro auf maximal 45 Grad. Ist zwar spürbar, aber auch nicht weiter störend.

Unser Gameplay Video :

 

Der Lautsprecher des ZUK Z2 Pro ist ausreichend laut, zum Beispiel leiser als der im Xiaomi Mi5 und hat auch etwas weniger Bass. Bei höchster Lautstärke ist der Klang insgesamt klar, aber ab etwa 65 Prozent der Lautstärke werden Höhen hörbar stärker betont. Suboptimal ist die Position des Lautsprechers, da dieser recht schnell beim Spielen oder Videoschauen verdeckt wird. Der Klang über die Kopfhörer ist Dank der Unterstützung von DIRAC-HD angenehm klar. Einen Equalizer sucht man dummerweise vergeblich, was angesichts des guten Kopfhörerklangs schade ist.

In den Einstellungen für die Audiowiedergabe lassen sich die Tasten des genutzten Headsets kalibrieren, falls die Tasten mal durcheinander geraten. Die Sprachqualität ist angenehm klar und die Lautstärke der Ohrmuschel ist ausreichend laut. Störgeräusche während eines Telefonat gab es zu keinem Zeitpunkt, mein Telefonpartner konnte mich laut und deutlich hören sowie verstehen. Die Geräuschunterdrückung hat ebenfalls hervorragend funktioniert.

Bei den Kommunikationsschnittstellen lässt sich ZUK nicht lumpen und baut fast das Neuste ein, was der aktuelle Stand der Technik überhaupt hergibt. Zunächst werden zahlreiche Handynetze unterstützt: Vier Frequenzen im GSM-Standard, acht für UMTS-Netze und 12 wenn man über LTE surft. Im Gegensatz zu den meisten Smartphones aus dem Reich der Mitte ist dieses Mal das LTE-Band 20 (800 MHz) mit an Bord. So kommen auch deutsche Kunden von O2 und Vodafone in den Genuss von LTE für mobiles Internet.

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Das Dualband-fähige WLAN-Modul mit MU-MIMO unterstützt die WLAN-Standards 801.11 a/b/g/n (2.4 und 5 GHz) bis hin zum schnelleren ac-Standard. Damit sollte theoretisch eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 1.5 Gigabit pro Sekunde möglich sein. Ich schaffe mit meinem Router, welcher auch WLAN-ac unterstützt, knappe 900 Mbits. Theorie und Wirklichkeit sind immer leider zwei verschiedene Dinge.Außerdem unterstützt das Modul auch Micracast, DLNA und Wifi-Direct. Im Bereich Bluetooth setzen die Chinesen auf den Bluetooth 4.1 Standard, wo wir beim fast neusten wären. Das Tochterunternehmen von Lenovo verzichtet bei seinem aktuellen Flaggschiff auf NFC was schade ist, da mobile Bezahllösungen immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Der mobile Empfang über LTE oder H+ klappt problemlos. Ich hatte im städtischen Raum von Esch/Alzette genauso wie auf dem Land fast immer volle Signalstärke in Netzen mit LTE und H+, selbst in einer Hochhaussiedlung und in Innenräumen. Das A-GPS Modell hat einen GPS-Fix meistens nach etwa 1 Sekunde. Selbst wenn man durch den Tunnel fährt, findet es die Satelliten schnell wieder. Bei der Navigation quer durchs Land gab es auch keine Probleme und ich wurde stets zum gewünschten Ort navigiert.

Beim Z2 Pro setzen die Chinesen auf einen großzügigen Akku mit 3100 mAh Kapazität und unterstützt Qualcomms Schnellladetechnik Quick Charge 3.0. Das mitgelieferte Ladegerät liefert konstant 2.5A mit Quick Charge 3.0 und innerhalb von 20 Minuten hat das ZUK Z2 Pro wieder 50 Prozent erreicht. Nach einer Stunde und 53 Minuten ist das ZUK Z2 Pro dann vollständig aufgeladen. Mit meinen 2.5A Ladegerät lädt es in 2 Stunden voll. Überraschenderweise fühlt sich das Ladekabel des Z2 Pro sehr hochwertig verarbeitet an und ist auch relativ dick.

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Laut Geekbench Akkutest kommt das ZUK Z2 Pro auf gute 8 Stunden und 26 Minuten Ausdauer, allerdings sollte man sich immer vor Augen halten, dass es sich nur um einen synthetischen Test handelt. Im Alltag kam ich daher mit dem ZUK Z2 Pro auf gute 14-16 Stunden mit einer Display-On-Time von immerhin knapp 4 bis 5 Stunden bei meiner Hardcore-Nutzung. Leider zeigt das Z2 Pro keine Akkulaufzeit an, wie man es von diversen anderen Geräten mit Android gewöhnt ist. Man zwar sieht wie lange zum Beispiel die Display-On-Time ist oder welche Apps den Akku strapazieren, aber mehr eben auch nicht.

Wenn ich mal das Z2 Pro weniger intensiv genutzt habe, kam ich auf knapp 2 Tage Laufzeit mit einer Display-On-Time von etwa 2-3 Stunden, was beides sehr gute Werte sind. Wenn es Abends mal später wird, kann der Stromsparmodus aktiviert werden und somit auch die Akkulaufzeit etwas verlängern. Zur meiner Überraschung unterstützt ZUK mit der ZUI-Oberfläche den vollständigen Doze-Modus von Android 6.0 Marshmallow, was mich doch ein wenig verwundert. Da ich aus einiger Erfahrung weiß, dass sich Hersteller aus China ohne Googles Play-Dienste normalerweise nicht an die Android-Richtlinien von Google halten.

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In den Akkueinstellungen im Menüpunkt „Battery Optimization“ lässt sich der Energieverbrauch einzelner Apps beeinflussen, wodurch sich Hintergrund- und Netzwerkaktivitäten, GPS und CPU-Leistung einschränken lassen. Die Möglichkeiten sind ähnlich wie bei Stock Android recht simpel gehalten. Da lässt sich wohl eine gewisse Verwandtschaft zur Motorola nicht verleugnen.

Die Hauptkamera des ZUK Z2 Pro nimmt Fotos mit 13 Megapixel Auflösung auf und verfügt über eine Blende von f/1.8. Bei Dunkelheit oder schlecht Lichtverhältnissen sorgt der zweifarbige LED-Blitz für Abhilfe. Bei dem eingesetzten Sensor handelt es sich um Samsungs ISOCELL-Sensor mit einer Pixelgröße von 1,34 × 1,34 μm, wodurch diese mehr Licht aufnehmen können im Vergleich zu sonst üblichen Smartphone-Sensoren. Fokussieren erfolgt durch den Autofokus auf Basis der Phasenerkennung recht zügig und zuverlässig, allerdings ist bei dem ZUK Z2 Pro eher das genaue Gegenteil der Fall – der Fokus tut sich in vielen Situationen vergleichsweise schwer richtig scharf zu stellen, weshalb das fokussieren nicht gerade selten eher lange dauert. Nach ein paar Updates hat es sich ein wenig verbessert, aber eben nicht vollständig. Ich gehe davon aus, dass an einem passenden Update gearbeitet wird.

Hier noch ein paar Schnappschüsse von Fotowalk mit dem Z2 Pro :

Bei Tageslicht und Innenräumen 

Makroaufnahmen 

Bei Dunkel und Dämmerung 

Zum Schluss noch ein paar schöne Panoramaaufnahmen :

Für eine schnelle Nachbearbeitung im Hintergrund sorgt der neue Hexagon-DSP von Qualcomm. Der optische Bildstabilisator macht stets einen guten Job. Bei Tageslicht sind die Fotos detailreich und scharf. Bei schlechtem Licht wie bei Dämmerung oder bei Nacht kommen die größeren Pixel als auch die große Blende erst richtig zur Geltung.Allerdings nicht wenn Motive eine große Hell-Dunkel-Differenz aufzeigen, denn dann sind die Bilder entweder zu hell oder zur dunkel. Die Farben sind knackig und statt. Neben dem Aufzeichnen Von Videos in FullHD oder 4K-UHD beherrscht das ZUK Z2 Pro auch Slow-Motion-Aufnahmen mit bis zu 960 fps sowie Zeitraffer. Dank LiveBild kann man sich Zeitfraffer und Slow-Motion vor der eigentlichen Aufnahme ansehen, allerdings sehr ruckelig trotz eines alles andere als schwachbrüstigen SoC.

Slow-Mo Video des Z2 Pro:

Die Kamera-App von ZUK selbst ist sehr einfach aufgebaut und bietet gerade mal einen Panoramamodus. Einen manuellen Modus wie zuletzt bei vielen Herstellern gesehen gibt es leider nicht, geschweige denn die Möglichkeit Fotos im RAW-Format zu speichern. Selbst preiswerte Smartphones bieten da zum Teil deutlich mehr Möglichkeiten an, was durchaus schade ist. Die mit Android 5.1 Lollipop vorgestellte Kameraschnittstelle „Camera2 API“ wird auch nicht unterstützt. Will heißen, dass nicht einmal alternative Kamera-Apps Abhilfe schaffen können. Hier muss ZUK noch eine ganze Menge nachbessern. Wer je doch mehr Modi oder einen manuellen Modus nutzen möchte, dem empfehle ich die App „Open Kamera“ aus dem Google Play Store.

Während der Vorgänger Z1 noch mit dem kommerziellen Ableger der beliebten Alternativ-Firmware CyanogenMod ausgestattet wurde, kommt die chinesische Version des Z2 Pro mit ZUK’s eigener Firmware namens ZUI daher. Darunter liegt immerhin mit Android 6.0.1 Marshmallow die aktuellste Android-Version. Ankündigt wurde Lenovos Flaggschiff übrigens mit der ZUI 2.0, kam allerdings nur mit ZUI 1.9 zu mir. Nach einiger Zeit kam das Update allerdings dann doch noch. Momentan stehen leider nur Englisch oder Chinesisch zur Verfügung. Die internationale Version des ZUK Z2 Pro soll jedoch mehrsprachig sein und unter anderen auch Deutsch umfassen. Es bleibt lediglich die Frage nach dem “Wann”.Vom Funktionsumfang her lässt sich die ZUI am ehesten mit EMUI von Huawei oder MIUI von Xiaomi vergleichen. So zum Beispiel die Rechteverwaltung für Apps oder die oben bereits erwähnte Energieverwaltung für verschiedene Apps. Außerdem gibt ZUK auch viele nützliche Gimmicks mit an die Hand, wie die Möglichkeit ein WLAN-Passwort per QR-Code zu teilen, eine Autostartverwaltung für Apps oder mit einem Sperrmuster/einer PIN respektive mittels Fingerabdruck seine Apps von Unbefugten zu schützen.

 

Eins der Highlighs von ZUI ist der anpassbare Homebutton – lange drücken, zweimaldrücken, lange berühren oder von links nach Rechts wischen: alles lässt sich mit entsprechenden Aktionen oder Google Now belegen. Ist auch besser so, da Lenovo nur auf einen einzigen Button setzt. Hier haben die Chinesen sich wohl unübersehbar beim iPhone etwas inspirieren lassen, erweitern das Bedienkonzept aber sinnvoll. Nach einer kurzen Phase der Eingewöhnung geht diese Art der Bedienung relativ schnell “vom Finger” und man möchte den 3-in-1 Homebutton nicht mehr missen. In den Entwicklereinstellungen hab ich  zudem mehr durch Zufall eine Option für Onscreen-Tasten gefunden, was mich als großer Fan dieser Art von Tasten sehr gefreut hat. Wer mit dem „Einbutton“ –Konzept seine Problem hat, kann daher getrost auf die reine On-Screen-Bedienung setzen.

 Mit einen Wisch von oben nach unten erreicht man die Benachrichtigungsleise. Etwas ungewöhnlich im Androidbereich lässt sich die Schnellstartleiste mit einen Wisch von unten nach oben erreichen. Die Anordnung der Schalter lässt sich im Optionsmenü nach den persönlichen Vorlieben anpassen. Benachrichtigungen der jeweiligen Apps lassen sich detailreich anpassen.

Ansonsten gibt es noch eine fast schon obligatorisch eigene Fitness-App namens U-Health, die recht einfach aufgebaut ist. Schritte und Aktivitäten wie Radfahren oder Laufen lassen sich problemlos tracken. Der Puls und die Sauerstoffsättigung lassen sich ebenso messen – lediglich ein vereinfachtes Schlaftracking fehlt könnte man bemängeln.Auf der Linken Seite zeigt U-Health die zurückgelegten Schritte, damit verbrannten Kalorien und die Entfernung bis zum jeweiligen Ziel. Über die Seite lässt sich auch der aktuelle UV-Wert des Sonnenlichts messen – und fehlt lustigerweise in den Optionen der eigentlichen App. Im Unterschied zum Samsung Note 4 erfolgt die Messung über den Pulsmesser des ZUK Z2 Pro und nicht mit Hilfe eines eigens dafür verbauten UV-Sensor.Ein interessantes Detail am Rande: ZUK synchronisiert Daten zwischen iPhone/iPad/Macbook und Z2 Pro via iCloud, was in der Praxis überraschend gut funktioniert hat.

Der Bootloader des Z2 Pro ist von Haus von ZUK gesperrt und lässt sich im Moment nicht so leicht entsperren. Ich konnte im offiziellen Forum, welches im Moment nur auf chinesisch ist, mit Hilfe von Googles Übersetzer herausfinden, dass man später wohl den Bootloader auf offziellem Weg entsperren kann. Damit gehen die Root-User im Moment wohl leer aus. Ob sich später die offizielle mehrsprachige Firmware nachinstallieren lässt bleibt derzeit auch ungeklärt.Wie üblich mit Android-Smartphones aus dem Reich der Mitte fehlen auch dem ZUK Z2 Pro der Google Play Store und die kompletten Google-Dienste. Allerdings installieren viele Import-Shops wie TradingShenzen den Play Store sowie die Google-Dienste vor, die mir freundlicherweise auch das Testgerät zur Verfügung gestellt haben.Insgesamt ist die ZUI recht übersichtlich gestaltet und bietet durchaus sinnvolle Features. Außerdem läuft die Firmware flüssig und schnell.Kleiner Fun Fact am Rande: Wie schon bei OnePlus vor knapp zwei Jahren trennt sich Cyanogen Inc., Entwickler von Cyanogen OS wie es unter anderem auf dem ZUK Z1 zum Einsatz kam, von ZUK nach dem ersten Smartphone.

 

ZUK konnte schon mit dem Vorgänger Z1 überzeugen und mit Z2 Pro ist es den Chinesen teilweise erneut gelungen. Das Tochterunternehmen von Lenovo liefert gute Hardware zum verdammt günstigen Preis. Zudem hat der User zwischen der Ultimate-Version mit 4 GB RAM plus 64 GB internem Speicher und der Elite-Version mit 6 GB plus 128 GB Speicher die Wahl. Mit knapp 437 Euro wettern die Chinesen gegen die teureren Preise von Konkurrenten aus Taiwan, Südkorea oder Cupertino, was ihnen auf jeden Fall gelungen ist – insbesondere dann, wenn man LTE im vollen Umfang nutzen kann.Klar ist das Z2 Pro auch nicht perfekt und hat auch seine Schwäche wie den gesperrten Bootloader und das fehlende Deutsch als Systemsprache.

Das ZUK Z2 Pro konnte mich in fast allen wichtigen Punkten überzeugen. Das Design mit der abgerundeten Rückseite bestehend aus Corning Gorilla Glas weiß zu gefallen. Gerade in der weißen Version, welche in meinen Augen sehr edel wirkt. Lediglich das Problem mit der rutschigen Rückseite wie schon bei meinem Xiaomi Mi5 Pro bleibt und es ist schon öfters vorgekommen, dass das Z2 Pro auf glatten Oberflächen sich selbständig gemacht hat. Eine Schutzhülle oder ein Bumper ist bei dem tollen Design allerdings eher kontraproduktiv.ZUK ist mit der eigenen Firmware eine tolle Symbiose zwischen Hard- und Software gelungen, womit das Z2 Pro wahrlich ein Performancemonster ist. Neben dem Xiaomi Mi5 Pro mit dem gleichen SoC ist das ZUK Z2 Pro eines der schnellsten Android Smartphones was ich bis jetzt in der Hand hatte. Man fegt regelrecht durch die Oberfläche oder durch Menüs. Ruckeln oder gar Gedenkpausen sucht man vergeblich. So stell ich mir ein leistungsstarkes Smartphone vor.Lediglich bei der Kamera bin ich zwiegespalten. Zwar macht sie sehr gute Fotos bei Tageslicht, aber bei größere Hell/Dunkel-Differenz neigen die Bilder zu hell oder zu dunkel zu werden. Dank der großen Blende mit f/1.8 macht das Z2 Pro außerordentlich gute Fotos bei Dämmerung oder Dunkelheit. Bei guten Lichtverhältnissen löst die Kamera auch zügig aus, nur der Fokus reagiert manchmal etwas langsam und braucht seine Zeit. Allerdings wird das durch den OIS ausgleichen, zumal dieser seine Stärke auch bei der Videoaufnahme ausspielen kann. Trotz allem hätte ich mir seitens ZUK eine deutliche bessere Kamera-App gewünscht mit ein paar Modi mehr.

Gibt es noch weitere Schwachpunkte ?

Im Prinzip gibt es nicht viel zu meckern, bis vielleicht auf den fehlenden MicroSD-Slot – wobei man da auch gleich zum Modell mit 128 GB Speicher greifen kann. Und natürlich die Systemsprache, wo es nur Englisch oder Chinesisch gibt, auch wenn da irgendwann mal eine internationale ROM mit mehr Sprachen wie Deutsch kommen soll. Ich komme zwar mit dem 3100 mAh fassenden Akku gut über den Tag, hätte trotzdem gern die 4100 mAh des Vorgängers gesehen.Am Schluss meines Fazit kann ich nur sagen dass das ZUK Z2 Pro jeden Cent wert ist, wenn man mit den von mir erwähnten Schwächen leben kann. Man erhält wirklich ein Highend-Gerät für den schmalen Geldbeutel. Daher gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung.

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