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Zoff um den Oster-Urlaub in der Politik – Welches Bundesland lässt die Zügel locker – welches nicht?

Noch sind es bis Ostern einige Tage hin, doch schon jetzt ist ein Streit in der Politik bezüglich des Oster-Urlaubs entstanden. Denn offenbar vertreten die Politiker unterschiedliche Ansichten. Befeuert wurde der Streit auch durch die Tatsache, dass Reisen nach Mallorca möglich sein sollen, während in Deutschland voraussichtlich alle Hotels und die gesamte Gastronomie geschlossen bleiben wird. Dies führt nun in der Politik zu Streit und Meinungsverschiedenheiten.

Inzidenzwerte erlauben Öffnungen auf Mallorca

Während die Infektionszahlen in Deutschland weiter steigen, ist der Inzidenzwert auf Mallorca bereits auf 18,79 gefallen. In Deutschland liegt dieser Wert bundesweit laut dem Robert-Koch-Institut bei 86,2. Doch trotz dieser hohen Infektionszahlen mehren sich die Stimmen in der Bevölkerung und der Politik Hotels und Gastronomiebetriebe wieder zu öffnen. Für viele Menschen ist es unverständlich, dass auf Mallorca Öffnungen stattfinden und Urlaubsreisen möglich sein sollen, während in Deutschland auch weiterhin alles geschlossen bleibt. Nun scheint der bayrische Ministerpräsident Markus Söder die Hoffnung auf eine Öffnung der Hotels zu Ostern aufgegeben zu haben. “Ich glaube nicht, dass Hotels zu Ostern wieder öffnen können”, zeigt sich der CSU-Chef skeptisch. Auch dersächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) vertritt diese Ansicht. Er hatte in den letzten Tagen bereits klar gemacht, dass die vor Wochen eingeführten Lockerungen ein Fehlschlag gewesen sei. “Wir brauchen eine Rückkehr zu sehr stringenter Corona-Politik. Der Blick auf Entwicklung der Inzidenz & Krankenhausauslastung zeigt deutlich: Lockerungen waren zu früh. Für Bewältigung der Pandemie müssen wir zurück auf einen wissenschaftlichen Weg kommen”, fordert Kretschmer.

Anderen Bundesländer plädieren für Oster-Öffnungen

Allerdings machen sich vermehrt auch andere Stimmen breit. Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), macht sich nun nämlich für Öffnungen des Tourismus in Deutschland zu Ostern stark. Dabei vertritt Günther den Standpunkt, dass Reisen in Deutschland für die Bundesbürger deutlich sinnvoller sei, statt sich auf einer Reise nach Mallorca einem erhöhten Infektionsrisiko auszusetzen. Eine Theorie, die offenbar auch unter SPD-Politikern Anklang findet. So hatte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zuletzt bei Twitter geschrieben: “Ich glaube, dass es schwer vermittelbar ist, dass die Bundesregierung einerseits jetzt wieder Urlaub in anderen Ländern freigegeben hat, und gleichzeitig kein Urlaub im eigenen Bundesland möglich ist.”

Kanzleramtschef Helge Braun platzt der Kragen

Diese Einstellung verärgert Kanzleramtschef Helge Braun, der selbst einmal Medizin studiert hat und nicht verstehen kann, wieso nun unterschiedliche Öffnungen gegeneinander ausgespielt werden sollen.

Laut Braun sei es unmöglich eine Öffnung mit einer anderen zu begründen. Denn obwohl Mallorca einen niedrigen Inzidenzwert aufweist, sieht Braun die Öffnung von Mallorca für den Tourismus ebenfalls kritisch. Braun hofft nun, dass Mallorca sich nicht ganz schnell in einen “Mutantenschmelztiegel” verwandelt. Denn dort könnten sich schon bald Touristen aus Hoch-Inzidenz-Ländern versammeln, sich gegenseitih anstecken und die Infektionen dann bei der Rückkehr in ihren Heimatländern verbreiten. Bei diesen unterschiedlichen Ansichten dürften beim nächsten Bund-Länder-Gipfel mit Sicherheit lange Diskussionen anstehen. Vor allem, weil man von Seiten der norddeutschen Bundesländer wohl für eine Öffnung von Hotels und Gastronomie plädieren wird. Dort wollen die Ministerpräsidenten offenbar ihren Bürgern wenigstens Oster-Urlaub im eigenen Bundesland ermöglichen. Für reichlich Gesprächsstoff ist am nächsten Montag also garantiert gesorgt.

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