Nach dem brutalen Angriff der libanesischen Hisbollah-Miliz auf ein Kinder-Fußballspiel im Norden Israels, bei dem zwölf Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden, droht die Lage im Libanon zu eskalieren. Starte ein großer Krieg, und - wie gefährlich wird es dann für die im Libanon stationierten Bundeswehrsoldaten?!
Der Angriff auf den Fußballplatz, auf dem Kinder spielten, könnte weitreichende Konsequenzen haben. Israels Außenminister Israel Katz äußerte sich am Samstag gegenüber dem TV-Sender "Channel 12“ und erklärte: "Es besteht kein Zweifel, dass die Hisbollah alle roten Linien überschritten hat. Wir stehen vor einem umfassenden Krieg.“
Im Falle eines solchen Krieges könnte es auch für deutsche Soldaten gefährlich werden. Rund 100 deutsche Soldaten sind im Rahmen der von Deutschland geführten UNIFIL-Mission an der libanesischen Küste stationiert, wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr bestätigte. Diese Soldaten könnten in den Konflikt verwickelt werden. Militär-Experte Carlo Masala von der Bundeswehr-Uni München sagte gegenüber BILD: „Die Wahrscheinlichkeit eines umfassenden Gegenschlags Israels gegen Hisbollah-Stellungen im Libanon ist sehr hoch.“
Ein solcher Gegenschlag könnte Auswirkungen auf die UNIFIL-Mission haben. Masala betont, dass die Mission möglicherweise nach Zypern verlegt werden muss, um die Soldaten vor Gefahr zu schützen, falls die Hisbollah die Situation im Libanon weiter eskalieren lässt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte auf BILD-Anfrage, dass regelmäßig die Sicherheitslage bewertet und ein enger Austausch mit den UN, Partnernationen und Behörden stattfindet. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr betonte: "Der Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten hat oberste Priorität.“ Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 seien bereits entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen worden. Masala rät zudem dazu, dass die Bundesregierung "so schnell wie möglich“ die Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Libanon vorbereiten sollte, nachdem diese zuletzt zurückgefahren wurde. Das Auswärtige Amt warnt seit einiger Zeit vor Reisen in den Libanon und fordert deutsche Staatsangehörige dringend auf, das Land zu verlassen.