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Zentralrat der Juden beklagt mangelnden Austausch mit Islamverbänden

Der Zentralrat der Juden hat einen mangelnden Austausch mit den Islamverbänden in Deutschland nach dem Hamas-Überfall auf Israel beklagt. "Auf institutioneller Ebene gibt es einen sehr geringen Austausch", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der "Rheinischen Post" (Onlineausgabe). In Nordrhein-Westfalen habe es nur zwei Veranstaltungen gegeben, jeweils in einer Moschee und einer Synagoge.

"Fakt ist aber auch, dass die Imame in den Freitagsgebeten davon nichts erwähnt haben, überwiegend eine Verurteilung der Hamas nicht erfolgte und das Existenzrecht Israels nicht zur Sprache kam", beklagte Schuster das Verhalten der islamischen Gemeinschaft in Deutschland. "Da gibt es eine große Enttäuschung bei uns."

Quer durch die Parteien habe die deutsche Politik "eindeutig und rasch" auf das Geschehen in Nahost reagiert, sagte Schuster. In der Gesamtgesellschaft beobachte er aber eine "gewisse Gleichgültigkeit gegenüber dem Konflikt". Seit Jahren halte sich die Zahl, dass 20 Prozent der deutschen Gesellschaft "antijüdische Vorurteile" habe - "daran hat sich nichts geändert".

Dem müsse mit Bildung ab dem frühen Kindesalter begegnet werden, sagte Schuster. "Kein Mensch wird als Antisemit geboren."

hcy/dja