Rüben statt Kürbisse
Halloween wird traditionell am 31. Oktober gefeiert und ist besonders in den USA ein beliebter Anlass für ausgelassene Partys. Doch warum wird mit schaurigen Kostümen und Kürbissen als Deko gefeiert? Hier gibt es zehn skurrile Fakten zur bekannten Gruselnacht.
…wird Irland vermutet. Dort soll das Fest bereits 4.000 v. Chr. entstanden sein. Die Kelten begingen am 31. Oktober “Samhain”. Sie feierten damit ihren Ernteertrag und den Start in ein neues Kalenderjahr. Zudem glaubten sie daran, dass die Geister an diesem Abend umherwanderten und es Kontakte in das Reich der Toten geben kann. In Kostümen gekleidet, spukten die Menschen selbst durch die Straßen, um die bösen Geister zu vertreiben. Kleine Gaben vor den Haustüren sollten die Wesen zudem besänftigen.
…entstand dann mit der Christianisierung. Die Langform von Halloween lautet “All Hallows’ Eve”, was übersetzt “Abend vor Allerheiligen” bedeutet. Denn am Tag nach Halloween feiert die christliche Kirche Allerheiligen, einen Gedenktag für die Heiligen der Kirche.
…entwickelte sich im 19. Jahrhundert, als irische Einwanderer ihren Brauch mit nach Amerika brachten. Mittlerweile hat das Fest in den USA Kultstatus erreicht. Nach Weihnachten liegt es auf Platz zwei der kommerziellsten Feste im Land. Rund 6,9 Milliarden US-Dollar geben die Amerikaner für Süßigkeiten, Kostüme und Deko jährlich aus.
…fand das Halloween-Fest im Jahr 1991 dann auch in Deutschland Anklang. In diesem Jahr sollte aufgrund des Golfkriegs kein fröhliches Fest gefeiert werden. Also entschlossen sich Spielwarenhersteller ihre Produkte stattdessen an Halloween zu vermarkten – mit Erfolg. Hierzulande werden rund 200 Millionen Euro jährlich für Grusel-Utensilien ausgegeben. Eine Einschränkung im Halloween-Partyspaß gibt es allerdings: Bayern hat seit 2008 ein Tanzverbot für Halloween erlassen. So soll die Nacht nicht in den nächsten Tag ausufern und die Ruhe an Allerheiligen stören.
…war die Rübe. Ursprünglich höhlte man in Irland Rüben aus und zog mit ihnen als Laternen umher. In den USA tauschte man das Gemüse dann gegen Kürbisse ein, von denen es mehr gab und die leichter zu bearbeiten waren. Seitdem werden in die orangefarbenen Gewächse Gesichter geschnitzt und als Deko verwendet. Die Laternen aus Rüben gehen auf eine irische Legende zurück: Gott verwehrte dem toten Bösewicht Jack den Zugang zum Himmel und auch in der Hölle war er nicht willkommen. Mit einem Stück Kohle, das er in eine ausgehöhlte Rübe legte, machte sich Jack auf die Suche nach einem Ort, an dem er bleiben konnte. Die geschnitzte Rübe ist als Jack O’Lantern im englischsprachigen Raum bekannt.
…geht vermutlich auf eine walisische Tradition zurück. Bei “Cennad y Meirw” zogen schon vor über tausend Jahren ärmere Gemeindemitglieder von Tür zu Tür, um Lebensmittel für ihre verstorbenen Vorfahren zu sammeln. Sie trugen dabei Masken, um den Verstorbenen zu ähneln und nicht von bösen Geistern erkannt zu werden. Rückten die Hausbewohner kein Essen heraus, beschädigten die maskierten Sammler das Haus oder die Besitztümer der Verweigerer. Seit den 1940ern ist der Brauch “Trick or Treat”, bei dem Kinder von Haus zu Haus ziehen und mit dem Spruch Süßigkeiten verlangen, auch in den USA beliebt.
…schnellt an Halloween in die Höhe: Der Durchschnittsamerikaner isst an dem Tag 1,5 kg Süßigkeiten. Besonders die Kinder lassen es sich schmecken und konsumieren bis zu 7.000 Kalorien – das entspricht 13 Big Macs oder 66 Bananen.
…wird als Samhainophobie bezeichnet. Die Bezeichnung geht auf das ursprüngliche Fest “Samhain” zurück.
…Spinnen müssen an Halloween kein schlechtes Omen sein: Es heißt, dass es sich um die Seele einer verstorbenen Liebe handelt, die über einen wacht. Fans des Aberglaubens können sich noch zu einer Begegnung verhelfen: Werden Klamotten an Halloween auf links gedreht und wird dazu rückwärts gelaufen, besagt die Tradition, dass man dadurch zu Mitternacht einer Hexe begegnen wird.
…den “Dìa de los Muertos” – den Tag der Toten. Von 31. Oktober bis 2. November ziehen die Menschen in bunter Verkleidung durch die Straßen, essen Süßes in Totenkopfform und erwarten die Ankunft der Seelen ihrer Verstorbenen. Während Halloween auf der Angst vor Geistern basiert, wird am “Dìa de los Muertos” der Tod gefeiert. Die Familien der Toten errichten kleine Schreine und zelebrieren ihre Rückkehr.
(jom/spot)