Beim ZDF gibt es ein bedeutenden Personalwechsel: Matthias Fornoff (60), einer der führenden Journalisten des Senders, verliert seinen langjährigen Job. Seit fast einem Jahrzehnt leitete er die Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen und moderierte das Politbarometer.
Doch laut exklusiven Informationen von BILD ist der verheiratete Vater von zwei Kindern nun seinen Posten los. Auf Anfrage von BILD bestätigte Sendersprecherin Ulla Niemann (42) dies und erklärte, dass Matthias Fornoff ab dem 1. Juni nicht mehr Leiter der Hauptredaktion Politik und Zeitgeschehen sei. Stattdessen werde er eine neue Aufgabe in der ZDF-Chefredaktion übernehmen. Seine Nachfolgerin sei bereits benannt: Shakuntala Banerjee werde ab dem 1. November dieses Jahres die Leitung der Hauptredaktion übernehmen, bis dahin werde die stellvertretende Leiterin Antje Pieper die Hauptredaktion kommissarisch führen.
Was genau hinter dieser Entscheidung steckt, wurde aus Senderkreisen bekannt. Vor etwa zwei Wochen hätten sich drei langjährige Redakteurinnen formell über das Verhalten von Fornoff beschwert. Dies habe das ZDF auf höchster Ebene untersucht, wobei Intendant Norbert Himmler (53), Chefredakteurin Bettina Schausten (59) und die Personalabteilung an den Gesprächen mit den drei Frauen und Fornoff beteiligt waren. Den Informationen von BILD zufolge sollen sich die Redakteurinnen über "unangenehme persönliche Situationen" beschwert haben und sich belästigt gefühlt haben.
Obwohl das Verhalten von Fornoff laut den internen Untersuchungen nicht strafrechtlich relevant sei und kein typischer Fall von MeToo sei, habe es den Werten des ZDF, der Führungskultur und den internen Standards nicht entsprochen. In den Gängen des Senders heißt es, dass Fornoffs Handlungen zwar nicht strafrechtlich relevant seien, aber dennoch unangemessen seien. Die schnelle Klärung innerhalb von nur zwei Wochen zeige jedoch, wie ernst der Sender Verstöße gegen seine Standards nehme. Es wird vermutet, dass Fornoff die Zeit nutzt, um sein Verhalten gegenüber Kolleginnen zu überdenken. Dennoch sei es unwahrscheinlich, dass er nach seiner Rückkehr eine Führungsposition erhält. Mitarbeiter spekulieren bereits über einen vorzeitigen Ruhestand des gebürtigen Mainzers. Bisher hat Fornoff auf eine Anfrage von BILD nicht reagiert.