Die Zustimmung zu Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ist dem neuen ZDF-"Politbarometer" zufolge auf einen Tiefststand gesunken. 61 Prozent aller Befragten meinten, dass sich Scholz in wichtigen politischen Fragen eher nicht durchsetzt, wie die am Freitag veröffentlichte Umfrage ergab. Durch die von der Ampel-Koalition geplanten Klimaschutzmaßnahmen sieht fast jeder zweite Befragte starke finanzielle Belastungen auf sich zukommen.
Die Politikerrangliste führte weiter unangefochten Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) an. Auf einer Skala von plus bis minus fünf erreichte er einen Durchschnittswert von 1,8 (zuvor 1,5). Auf Platz zwei folgte mit großem Abstand Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit einem Wert von 0,2 (unverändert).
Scholz nahm mit ebenfalls 0,2 den dritten Rang ein (zuvor 0,4), Habeck folgte mit einem Wert von 0,0 (zuvor 0,2). Damit kamen die beiden Politiker den Angaben zufolge auf ihre schlechtesten Werte, seitdem sie im "Politbarometer" zu den Top Ten gerechnet werden.
CDU-Chef Friedrich Merz erzielte minus 0,3 (zuvor minus 0,2), gefolgt von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit minus 0,3 (zuvor minus 0,4) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) mit minus 0,3 (zuvor minus 0,1). CSU-Chef Markus Söder lag ebenfalls bei minus 0,3 (unverändert). Innenministerin Nancy Faeser (SPD) erzielte minus 0,5 (zuvor minus 0,4). Schlusslicht blieb die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht mit minus 1,5 (zuvor minus 1,4).
Bei den wichtigsten politischen Problemen in Deutschland sehen die Befragten den Bereich "Klima und Energie" mit 51 Prozent wieder deutlich an erster Stelle, gefolgt von dem Thema "Kosten und Preise" mit 23 Prozent und dem Krieg in der Ukraine mit 19 Prozent.
Der Klimaschutz führt der Umfrage zufolge zu einer gewissen Polarisierung: 48 Prozent finden, dass bei uns zu wenig für den Klimaschutz getan wird. 23 Prozent halten die bisherigen Maßnahmen für gerade richtig und weitere 25 Prozent meinen, dass dafür zu viel getan wird. 46 Prozent der Befragten nehmen persönlich eine sehr starke oder starke finanzielle Belastung durch die Klimaschutzmaßnahmen wahr, 52 Prozent eine weniger starke oder keine Belastung.
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 18 Prozent (minus eins) und die CDU/CSU auf 31 Prozent (plus eins). Die Grünen würden 18 Prozent (plus eins) erreichen, die FDP käme auf sechs Prozent (minus eins), die AfD auf unverändert 15 Prozent und die Linke nur noch auf vier Prozent (minus eins).
Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte für das ZDF-"Politbarometer" von Dienstag bis Donnerstag 1266 Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich der repräsentativen Befragung beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund drei Prozentpunkte, bei einem Anteilswert von zehn Prozent rund zwei Punkte.
cha/mt