Offenbar sieht das Robert-Koch-Institut vor allem durch die britische Coronavirus-Mutante B.1.1.7 eine große Gefahr auf stark ansteigende Infektionszahlen. Im Lagebericht vom 12. März prognostiziert das RKI selbst im günstigsten Fall Rekordwerte wie um die Weihnachtszeit. Ist die 3. Infektionswelle des Virus überhaupt noch zu stoppen?
In den letzte 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem renommierten Robert Koch-Institut (RKI) 12.674 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Damit liegen die Zahlen um gut 3.000 Fälle höher als in der vergangenen Woche. Diese Entwicklung lässt sich auch beim bundesweiten Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen beobachten. Dort ist die Sieben-Tage-Inzidenz bereits jetzt auf einen Wert von 76,1 angestiegen. Und dies alles wird nach Einschätzung des RKI wohl nur der Anfang sein. Denn in seinem Lagebericht vom 12. März befürchtet das RKI, dass sich die Situation in den nächsten Tagen deutlich verschlechtern könnte. Denn seit mehreren Wochen steigt die Sieben-Tages-Inzidenz wegen der britischen Corona-Mutante Variante um etwa 46 Prozent pro Woche. Zur Zeit ist die Variante B.1.1.7 für 50 % der Infektionen mit dem Coronavirus verantwortlich. Und die deutlich ansteckendere und gefährlichere Variante breitet sich in Deutschland immer weiter aus.
Offenbar sorgt die britische Coronavariante für eine schneller Ausbreitung des Virus. Aus diesem Grund betrachten die Experten die weitere Entwicklung mit großen Sorgen. “Das ist besorgniserregend, weil die Variante B.1.1.7 nach bisherigen Erkenntnissen ansteckender ist und vermutlich etwas schwerere Krankheitsverläufe verursacht als andere Varianten”, schreibt das RKI in seinem Lagebericht. Und wie groß die Befürchtungen der Experten sind, bekommt man auf Seite 15 des Lageberichts vor Augen geführt. Dort informiert das RKI nämlich darüber, dass bei einem weiteren gleichmäßigen Anstieg der Zahlen in der Osterwoche mit Inzidenzwerten von mindestens 350 gerechnet werden muss. Sollte sich das Virus nur ein wenig stärker ausbreiten könnten gar Inzidenzwerte von 500 erreicht werden. In diesem Fall wäre die einzige Möglichkeit zur deutlichen Senkung der Zahlen ein kompletter harter Lockdown, wie er zum Teil im Vorjahr praktiziert wurde.
