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Zahl der Toten nach Erdbeben in der Ägäis auf 30 gestiegen

Türkische Rettungskräfte retten hundert Menschen aus Trümmern

Nach dem schweren Erdbeben in der Ägäis hat sich die Zahl der Toten in der Türkei und Griechenland weiter erhöht; mindestens 30 Menschen starben in der Mittelmeerregion. Allein in der Türkei seien 28 Menschen getötet und fast 900 verletzt worden, teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde am Samstag mit. Zwei weitere Menschen kamen auf der griechischen Insel Samos ums Leben.

In Bayrakli in der türkischen Provinz Izmir suchten Rettungskräfte auch den ganzen Samstag über weiter nach Überlebenden, unter anderem in den Trümmern eines siebenstöckigen Hauses. Hundert Menschen konnten Stunden nach dem Beben lebend geborgen werden, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit. Auch auf Samos war die Situation noch "äußerst schwierig", wie der für den Zivilschutz zuständige griechische Staatssekretär Nikos Hardalias sagte.

Das Beben der Stärke 7,0 hatte am Freitag den Westen der Türkei und die griechische Insel Samos erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens zwischen Samos und der türkischen Provinz Izmir. Die Erschütterungen waren aber bis Istanbul und Athen zu spüren. Die türkischen Behörden registrierten fast 600 Nachbeben.

Nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde wurden insgesamt 17 Gebäude schwer beschädigt oder vollständig zerstört. Krankenhäuser in Izmir, die wegen der Corona-Pandemie schon überfüllt waren, mussten nach dem Beben Patienten in andere Kliniken verlegen, um Verletzte behandeln zu können.

Auf Samos wurden zwei Jugendliche im Alter von 15 und 17 Jahren von einer einstürzenden Mauer erschlagen, wie Hardalias sagte. Mindestens sieben weitere Menschen wurden verletzt, sie schweben nach Behördenangaben aber nicht in Lebensgefahr. Zahlreiche Gebäude auf der Insel wurden demnach beschädigt, einige alte Häuser stürzten ein. Das Beben löste zudem einen "Mini-Tsunami" aus, der auf Samos und in der dem Bebenzentrum am nächsten gelegenen türkischen Stadt Seferihisar für Überschwemmungen sorgte.

In der Türkei gibt es immer wieder schwere Erdbeben, da das Land auf mehreren seismischen Platten liegt. Im Januar waren mehr als 40 Menschen nach einem Erdbeben der Stärke 6,7 in Elazig im Osten des Landes ums Leben gekommen. 2011 starben bei einem Beben der Stärke 7,1 in der Provinz Van mehr als 600 Menschen. Und 1999 kamen bei einem Beben der Stärke 7,4 mehr als 17.000 Menschen in Izmit, Istanbul und anderen Orten ums Leben.

by Yasin AKGUL