Im Jahr 2020 sind in Deutschland so wenige Kinder im Verkehr verunglückt wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Das coronabedingt geringe Verkehrsaufkommen habe sich besonders stark auf die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern ausgewirkt, erklärte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag. Die Zahl der Unfallopfer unter 15 Jahren sei um fast 20 Prozent gegenüber 2019 gesunken und damit stärker als die der Unfallopfer insgesamt.
Demnach kamen im vergangenen Jahr 22.500 Kinder bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden. 48 Kinder wurden dabei getötet. Während des ersten Lockdowns ab Mitte März 2020 verunglückten weniger Kinder als in den Vorjahresmonaten, teilte das Statistische Bundesamt mit. Von Mai bis Juli sei die Zahl zwar wieder gestiegen, habe aber noch deutlich unter dem Niveau der Vorjahresmonate gelegen.
"Wir wissen, dass die Sechs- bis 14-Jährigen in der Zeit von sieben bis acht Uhr sowie zwischen 13 und 14 Uhr besonders häufig im Vergleich zu anderen Uhrzeiten im Straßenverkehr verunglücken", erklärte Stefanie Rink, Expertin für Verkehrsunfallstatistik. "Also zu den Zeiten, in denen sie normalerweise auf dem Weg zur Schule oder zurück sind."
41 Prozent der Kinder, die 2020 im Straßenverkehr verunglückten, waren laut Statistik mit dem Fahrrad unterwegs. Knapp 33 Prozent saßen demnach in einem Auto und 21 Prozent gingen zu Fuß, als der Unfall passierte. Insgesamt hätten Kinder im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil ein geringeres Unfallrisiko als andere Altersgruppen, hieß es weiter.
by Tobias Schwarz