Die Zahl der Förderanträge für neue Wärmepumpen hat sich einem Bericht im ersten Halbjahr halbiert. Während im in den ersten Monaten des Vorjahres noch 97.766 Förderanträge gestellt wurden, waren es im ersten Halbjahr 2023 nur 48.804 Förderanträge, wie das Magazin "Wir" am Sonntag unter Berufung auf Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums meldete. Im Juni sei die Zahl der Anträge mit 7500 auf das Niveau von vor dem Ukraine-Krieg gesunken.
Fachleute führen die Zurückhaltung dem Bericht zufolge auf mehrere Gründe zurück. So sei im Vergleich zu 2022 die Sorge vor einem Gasmangel in den Hintergrund getreten. Hinzu komme die andauernde Debatte um das Gebäudeenergiegesetz. Außerdem habe die Bundesregierung in Aussicht gestellt, die Förderung im nächsten Jahr auf bis zu 70 Prozent der Kosten eines Heizungstauschs zu erhöhen.
Karl Dienst, Gründer des Kölner Energiedienstleisters Wegatech, warnte im "Wir" vor Problemen, falls die Nachfrage nach Wärmepumpen erst abflauen und dann plötzlich rasant steigen sollte. "Dann wird es zu noch längeren Wartezeiten und mehr Frustration kommen."
Das Bundeswirtschaftsministerium gab sich hingegen gelassen. "Wenn der Auftragsberg aus dem vergangenen Jahr umgesetzt ist, werden auch die Anträge wieder steigen", teilte das Haus von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dem "Wir" mit. Außerdem dürften einige Verbraucher abwarten, dass Wärmepumpen günstiger werden, sobald die Produktion hochlaufe.
ran/bfi