In der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der Ebola-Toten auf vier gestiegen. Von mittlerweile sechs Infizierten seien vier gestorben, gab der Gesundheitsminister des Provinz Nord-Kivu, Eugene Syalita, am Sonntag bekannt. Nach zwei Todesfällen Anfang Februar seien am Freitag und Samstag zwei weitere Patienten verstorben. Zwei weitere Infizierte werden demnach in einem Ebola-Behandlungszentrum in Katwa nahe der Großstadt Butembo versorgt.
Syalita beklagte, viele Bewohner der Region hielten sich nicht an die Schutzmaßnahmen. "Einige Familien weigern sich kategorisch, ihre Häuser desinfizieren zu lassen oder würdevolle und sichere Beerdigungen zu veranstalten", sagte der Minister. "Die Leute haben noch nicht verstanden, dass Ebola wieder da ist."
In Nord-Kivu war bereits am vergangenen Montag eine Impfkampagne gegen Ebola angelaufen. Wie schon bei früheren Ausbrüchen glauben aber viele Menschen, dass die Krankheit gar nicht existiert. Sie halten sich daber auch nicht an Schutzmaßnahmen wie das Verbot, Erkrankte zu berühren oder Leichen zu waschen.
Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo hatte die letzte Ebola-Epidemie in dem zentralafrikanischen Land Mitte November für überwunden erklärt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren bei diesem Ausbruch des Virus zwischen Juni und November des vergangenen Jahres 55 Menschen gestorben. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum rund 120 Infektionsfälle registriert.
Das Ebola-Virus war erstmals 1976 im Norden der Demokratischen Republik Kongo festgestellt worden und ist nach einem dortigen Fluss benannt. Die Betroffenen leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten.
Auch im westafrikanischen Guinea trat das Ebola-Virus zuletzt wieder auf. Guinea war zwischen 2013 und 2016 eines der Zentren der Ebola-Krise. Etwa 2500 Menschen starben damals in Guinea an der Viruskrankheit, in der ganzen Region Westafrika waren es mehr als 11.300.
by afp