Die Berufsausbildung in den Betrieben hat in der Corona-Krise stark gelitten. 2020 wurden 9,4 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen als 2019, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Die Zahlen seien zwar seit Jahren tendenziell rückläufig - der Einbruch im vergangenen Jahr war demnach aber "in seiner Höhe bislang einzigartig".
Rund 465.200 junge Männer und Frauen schlossen 2020 einen Ausbildungsvertrag ab - zwei Drittel waren Männer, ein Drittel Frauen, wie die Statistiker mitteilten. Bei den Frauen ging die Zahl im Vergleich zu 2019 mit 10,2 Prozent etwas stärker zurück als bei den Männern mit 8,9 Prozent.
Der Rückgang betrifft zwar alle Bundesländer - in Hamburg und im Saarland fiel er aber mit minus 13,5 Prozent und minus 12,4 Prozent besonders stark aus. In Brandenburg mit einem Minus von 2,8 Prozent und in Sachsen mit minus 4,8 Prozent war der Rückgang der Ausbildungsverträge hingegen vergleichsweise gering.
Mehr Ausbildungsverträge als 2019 wurden im vergangenen Jahr nur in der Landwirtschaft abgeschlossen, es waren 500 mehr. Im Bereich Industrie und Handel dagegen sank die Zahl um fast zwölf Prozent, im Handwerk um 6,6 Prozent. Gerade im Handel seien viele der besonders durch die Corona-Krise betroffenen Berufsgruppen angesiedelt, erklärten die Statistiker.
by Ina FASSBENDER