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Xiaomi Redmi 5: Test des “kleinen” Bruders

Xiaomi hat mit der Redmi Reihe ein erfolgreiches Konzept gestartet. Solide Hardware zu unschlagbaren Preisen. Nun sind die Nachfolger Redmi 5 und Redmi 5 Plus erschienen. Den “großen” Bruder hat der Kollege Dennis für euch getestet.

Ich habe mir den “kleinen” Bruder zur Brust genommen. Wie sich das 130€ Smartphone geschlagen hat, erfahrt Ihr bei uns. Das Gerät wurde uns freundlicherweise von Gearbest zur Verfügung gestellt.

Das Redmi 5, in der global Version, kommt in einer roten Box mit einer großen 5 und dem MI Logo. Auf der Rückseite sieht man die technischen Daten. Wie immer ist ein Mikro-USB! Kabel, ein Netzteil (nicht EU), eine durchsichtige Schutzhülle und ein SIM-Kartenschachtöffner. Leider fehlen Kopfhörer oder eine Displayschutzfolie. Da ist bei der Konkurrenz durchaus schon mal mehr dabei gewesen.

Das 5,7 Zoll große HD+ Display nimmt den Großteil der Vorderseite ein. Dazu kommt noch die 5 Megapixel Selficam, der Hörer und die Benachrichtiguns-LED auf der oberen Seite. Natürlich darf der Klinkenanschluss nicht fehlen. Sogar einen Infrarot Sensor hat man verbaut. Dieser wir vorrangig für die Fernbedienungsapp genutzt. Dazu später mehr. Auf der unteren Seite befindet sich der alte Mikro-USB Anschluss, sowie zwei Gitter, die Stereo Sound erahnen lassen. Leider ist nur ein Lautsprecher verbaut. Auf der linken Seite befindet sich der SIM-Kartenschacht, in dem man wahlweise zwei nano SIM Karten unterbringen kann oder eine SIM Karte und eine Micro-SD Karte. Dies kann bis zu 128GB groß sein. Auf der rechten Seite befindet sich die Lautstärkewippe und der Powerschalter. Der Rahmen besteht aus Aluminium. Leider ist die Rückseite des 130€ Smartphones, der die 12 Megapixel Kamera mit dem LED Blitz und den Fingerabdrucksenor beherbergt, aus Plastik. Ich kann aber keine Verabeitungsfehler entdecken können. Das Redmi 5 liegt gut in der Hand. Trotz breiten Rand auf der unteren Seite, sind dort keine Navigationsbuttons eingebaut. Es sind wie üblich On-Screentasten für die Navigation vorgesehen. Optisch sieht es wertiger aus, als es eigentlich ist.

Wie schon erwähnt, ist das Display 5,7 Zoll groß und löst mit 1440 x 720 Pixeln auf. Das sind leider nur 282 PPI. Trotzdem werden alle Elemente sehr gut dargestellt und ich konnte kein Fransen oder Kanten erkennen. Der eingebaute Helligkeitssensor reagiert sehr schnell. D.h. es gibt keinen sanften Übergang der Helligkeit und das Display ist auf einmal viel heller oder auch wieder dunkler. Es ist aber ein kleiner schwarzer Rand zwischen Gehäuse und Display zu sehen. Dies fällt natürlich bei dem hellen Gehäuse auf. Das 18:9 Format fällt im Alltag nur bei der Wiedergabe von Videos auf. Man hat dann einen schwarzen Rand über und unter dem Video.

Installiert ist Android in der Version 7.1.2 mit dem Sicherheitspatchlevel vom 01.12.2017. Also relativ aktuell. Während meinen Test gab es kein Updates. Ob das Smartphone irgendwann ein Update auf Oreo bekommt, ist bisher nicht bekannt. Wie üblich ist auf dem Redmi 5 der hauseigene Launcher Mui installiert. Dieser kommt in der Version 9.2.0.4. Dieser ist in allen möglichen Sprachen verfügbar. Zusätzlich dazu sind noch eine menge Apps vorinstalliert. Von den Mui-Apps wie Mi-Video, Mi-Musik über die komplette Google-Apps Suite, inklusive Duo sind auch noch die Office Apps von Microsoft vorinstalliert. Die Apps lassen sich aber alle löschen. Wer sie also nicht benötigt, der kann diese getrost deinstallieren. Ich frage mich aber, was Microsoft oder Google dafür auf den Tisch gelegt hat, damit Ihre Apps per default mit ausgeliefert werden. Wenn einem das Erscheinungsbild zu trist ist, wird auch gleich eine Themes App mitgeliefert.

Der Fingerabdrucksensor hat immer funktioniert und ich konnte das Redmi 5 jederzeit entsperren. Per default sind gleich ein paar nette Gesten aktiviert. Streicht man mit 3 Fingern von oben nach unten, wird ein Screenshot erstellt. Dabei bleibt der Screenshot einige Sekunden oben rechts in der Ecke stehen und man kann diesen direkt teilen. Dies ist natürlich sehr praktisch. So braucht man nicht erst wieder in eine App gehen um das Bild zu teilen. Wischt man ganz nach links, kommt eine Art Mi Assitent Seite. Dort kann man sich die Notizen oder den Kalender anzeigen lassen. Erinnert etwas an IOS.

Ein weiteres Feature ist der sogenannte Second Screen. Wird dieser erstellt, hat man zwei “Desktops” die man getrennt voneinander gestalten und betreiben kann. Man hat auf dem Second-Screen auch keinen Zugriff auf die Apps oder Dateien des First-Screens. Z.b. kann man keine Bilder auf dem Second-Screen sehen, welche man auf dem First-Screen aufgenommen hat. So kann man bei einem Desktop seinen privaten Screen haben und im zweiten dann alles für die Arbeit. Auf wunsch kann der zweite Bildschirm auch noch mit einem Passwort oder einem Code geschützt werden. Finde ich sehr praktisch.

Mit der Dual-Apps Funktion, kann man eine App zweimal auf dem Redmi 5 haben. Jeweils mit seiner eigenen Umgebung und Account. So kann man z.b. für zweimal WhatsApp ausführen. Für jede SIM-Karte eine Appverknüpfung.

Das Redmi 5 kann durch den eingebaute Infrarotsensor als Fernbedienung genutzt werden. Ich habe dafür testweise meinen Samsung TV genutzt und die Einrichtung ging ohne Problem. Wenn man also noch keine Universalfernbedienung hat, dann kann man einfach das Smartphone dafür nutzen.

Kommen wir nun zu dem, was unter der Haube versteckt ist. Dort werkelt ein 450 ARM Cortex-A53 Octa Core mit viermal 1,8GHz. Unterstützt wird dieser von 3 GB RAM. Das ist heutzutage glücklicherweise auch im Low Budget Segment schon angekommen. Das reicht normalerweise für alle alltäglichen Anwendungen wie surfen oder für einen Nachrichten via Messanger verschicken.

Antutu v7.0.4

Im Antutu Benchmark erreicht das Redmi 5 69.942 Punkte und hat damit ca. 7000 Punkte weniger als der große Bruder.

Geekbench

Im Singel-Core Test wurden 768 Punkte (Redmi 5 Plus – 877) erreicht. Damit kann man es mit einem Samsung Galxy S5 vergleichen.  Bei dem Multi-Core Test fällt der Unterschied schon deutlicher zum großen Bruder aus. Dort sind es 3518 zu 4282 für das Plus Model. Das ist etwas schlechter als der Snapdragon 820 im Mi 5.

PCMark

In Work 2.0 performance Test wird versucht die tägliche Nutzung zu simulieren und damit einen besser vergleichbare Wert zu schaffen. Hier ist das Redmi 5 nur wenige Punkte schlechter als der große Bruder.

Ich habe 2 Spiele getestet. Super Mario Run und Need for Speed No Limits. Super Mario Run lief ohne Probleme. Ich konnte keine Ruckler oder Wackler feststellen. Die Ladezeiten waren ebenfalls in Ordnung. Bei Need for Speed no Limits, hat der erste Ladevorgang doch schon etwas gedauert. Ich konnte auch nur einen Ruckler sehen. Ansonsten war das Spielerlebnis echt überraschend für ein Smartphone für knapp 130€.

Ich konnte keine Probleme feststellen. Die Sprachqualität war immer gut und der Gesprächspartner, sowie ich, war klar zu verstehen. Leider fehlt, wie bei vielen Smartphone aus dem fernen Osten, dass Band 20.

Verbaut ist ein WLAN 802.11 b/g/n Modul, welches in meine Tests ca. 10 MBit/s langsamer war, als ein Iphone 6s und 3MBit/s langsamer als der Laptop.

Der erste GPX fix kam nach zwei Sekunden, der zweite direkt nach einer Sekunde. Das ist in der Preisklasse nicht üblich und hat mich sehr beeindruckt.

Verbaut ist ein Mono Lautsprecher, auch wenn die untere Seite zwei Gitter sind. Der Klang ist für ein Gerät dieser Preisklasse solide. Es fehlt etwas an tiefe, aber ansonsten sehr gut. Es kreischt nichts und die maximal Lautstärke ist super.

Die Hauptkamera ist eine 12 Megapixel Kamera, welche eine maximale Auflösung von 4000×3000 Pixel hat. Die Videauflösung beträgt ca. 8 Megapixel mit einer F2/2 Blende. Die SelfiCam löst mit 5 Megapixel für Fotos und 2 Megapixel für Videos auf. Die vorinstalliert Kamera App hat natürlich einen HDR Modus, sowie einem Panorama Modus, einen Nacht Modus und einen manuellen Modus für die Kamera Profis. Natürlich darf ein Bokeh Modus, hier Tilf Shift genannt fehlen. Wer denkt, er sieht für die Welt nicht gut genug aus, der kann sich mit dem Verschönerungsmodus sein Aussehen noch etwas “verbessern” Dies ist natürlich Ansichtssache, ob dies wirklich sinnvoll ist.

Hier ein paar Beispielbilder.

Für ausreichend Power beim Redmi 5 ist ein 3300 mAh Akku verbaut. Leider nicht austauschbar. Aber bei dem Preis auch nicht verwunderlich. Ich habe diesmal die Akkulaufzeit mit dem PCMark for Android Battery Test getestet. Dort wird surfen, das anschauen von Videos und bearbeiten von Textdateien simuliert, bis der Akku 20% erreicht hat. Ich hatte das Telefon vollgeladen und nach 11 Stunden und 20 Minuten hat der Akku die Marke von 20 % erreicht. Durchaus ordentlich. Damit kommt man locker über den Tag.

Das Redmi 5 kommt mit einem 5.5 Zoll HD+ Display mit einem 3300 mAh Akku, einem Snapdragon 450 Octa Core SoC und 3GB RAM. Das ganz für zur Zeit ca. 130€. Die Kamera macht in der Preisklasse gute Bilder und mit dem Akku kommt man gut über den Tag. Die MUI 9 Oberflächte hat einige gute Ideen umgesetzt, auch wenn noch Android 7.1 installiert ist. Das Rad wurde hier nicht neu erfunden, aber gut weitergeführt. Leider ohne USB-C Anschluss, aber immerhin mit einem klinke Anschluss und einem Infrarot Sensor. Trotzdem die Rückseite aus Plastik ist, habe ich nicht das Gefühl gehabt, dass es sich billig anfühlt. Das Redmi 5 meistert alle täglichen Aufgaben ohne größere Probleme. Das Display zeigt alles ohne Probleme, zieht aber Fingerabdrücke magisch an und spiegelt. Dort würde ich eine Displayfolie empfehlen, die entspiegelt. Solche “Probleme” haben alle. Die 12 Megapixel Kamera macht für ein Gerät dieser Preisklasse ordentlich Schnappschüsse. Mit 9 Kameramodi und etlichen Farbmodi ist für jeden was dabei. Als Zweitgerät eine klare Empfehlung.

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