Kürzlich erst haben wir das neueste Flaggschiff-Smartphone Xiaomi Mi8 für euch getestet, jetzt kommt das Xiaomi Mi8 SE mit dem neuen Snapdragon 710 SoC an die Reihe. Auf dem Datenblatt ist es dem Mi8 unterlegen, aber wie schlägt es sich im täglichen Gebrauch? Kann es den Mittelklasse-Thron erklimmen? Das erfahrt Ihr in den folgenden Zeilen.
Das Xiaomi Mi8 SE wurde uns freundlicherweise von Trading Shenzhen zur Verfügung gestellt.
Geliefert wird das Xiaomi Mi8 SE in einem schlichten weißen Karton mit einer großen Acht. Am rechten unteren Rand der Acht befindet sich das SE-Zeichen, oben rechts das Mi-Logo. Auf der Rückseite befinden sich die Spezifikationen. Gehen wir nun auf den Inhalt des Kartons ein. Neben einem schwarzen Xiaomi Mi8 SE wird ein USB-C (1.0) Adapter und ein 3A chinesischer Ladedapter mitgeliefert. Dieser unterstützt Quick Charge 3. Wie immer liefert TradingShenzhen auch einen EU-Adapter mit, damit das Telefon auch hierzulande geladen werden kann. Da der 3,5 mm Klinkenanschluss fehlt, liegt ein USB-C auf Klinke-Adapter bei. Damit brauchen die geliebten Kopfhörer nicht durch Bluetooth-Kopfhörer ausgetauscht werden. Weiterhin gibt es den unvermeidlichen Simslot-Öffner. Als Bonus legt Xiaomi neuerdings auch Schutzhüllen seinen Telefonen bei.
Mit 5,88 Zoll ist es etwas kleiner als das Xiaomi Mi8. Mit 147,3 mm in der Höhe, 73.1 mm in der Breite und mit 7,5 mm Dicke hat das Xiaomi Mi8 SE fast die gleichen Abmessungen wie das Mi8 (154,9 x 74,8 x 7,6mm), was natürlich nicht verwundert. Es wiegt gerade mal 164g und ist damit sogar 11g leichter als der große Bruder! Natürlich kommt auch hier wie schon beim Mi8 die Notch zum Einsatz. Man kommt einfach nicht mehr drumherum. Dummerweise werden dadurch jetzt gar keine Benachrichtigungen mehr angezeigt. Es muss immer von oben nach unten gewischt werden, um zu sehen, ob neue Benachrichtigungen vorliegen. Für mich persönlich stellt dies einen Rückschritt dar. In den Settings kann die Notch aber „deaktiviert“ werden. Dazu später mehr. Auf der oberen Seite befindet sich die 20 MP-Kamera mit einer f/2.0 Blende. Daneben befindet sich der LED-Blitz. Natürlich hat das Xiaomi Mi8 SE auch einen Infrarot-Sensor für die Gesichtserkennung. Damit kann dann das Smartphone auch entsperrt werden. Die weiße Benachrichtigungs-LED darf nicht fehlen, diese befindet sich nun aber an der Unterseite des Gerätes, nicht wie bei den Vorgängern oben.
Auf der Rückseite, welche komplett aus Glas gefertigt ist, befindet sich neben dem Fingerabdrucksensor auch die 12MP+5MP Dual Cam mit LED Flash. Leider steht diese wieder sehr weit aus dem Gehäuse heraus. Diese Bauweise lässt das Xiaomi Mi8 SE nicht flach auf dem Tisch liegen. Auch ein Trend, den ich nicht ganz verstehe. Die Rückseite zieht Fingerabdrücke magisch an. Nach dreimaligem in die Hand nehmen war die Rückseite voller Fingerabbdrücke. Wie auch beim Mi 8 sind die Ecken stark abgerundet. Auf der rechten Seite befinden sich wie üblich die Lautstärke-Buttons und der Powerknopf. Auf der linken Seite ist der SIM Kartenschacht, in dem 2 NANO SIM-Karten untergebracht werden können. Der Träger für die SIM-Karten ist aus Metall und fühlt sich sehr wertig an. Auf der Unterseite ist der USB-C (USB 3.0) Anschluss. Wer aufgrund der zwei Gitter denkt, endlich Stereo hören zu können, wird leider enttäuscht. Es ist weiterhin nur ein Mono-Lautsprecher verbaut. Anders als beim Mi 8 ist im Xiaomi Mi 8 SE ein Infrarot Sensor auf der Oberseite verbaut. Damit kann das Smartphone als Universal-Fernbedienung genutzt werden.
Das Display des Telefons löst mit insgesamt 1080 x 2244 Pixel auf und kommt damit auf eine Pixeldichte von ~423ppi. Wie schon erwähnt ist das HDR10-Display 5,88 Zoll groß. Die Front wird durch Corning Gorilla Glass geschützt und hat ein Seitenverhältnis von 18.7:9. Mit zirka 81% ist die Body to Screen Ratio nicht gerade überragend. Im unteren Display-Bereich wird meiner Meinung nach Platz verschwendet. Dort ist ein ca. 7mm breiter Rand, der besser genutzt hätte werden können. Es gibt nämlich nur On-Screen-Tasten, die man wie üblich auch ausblenden und dafür die Full Display Gesten nutzen kann. Im Xiaomi Mi8 SE ist ebenfalls ein Super AMOLED-Display verbaut. Dies sieht meines Erachtens sehr gut aus. Knackige Farben und hohe Kontrastwerte sprechen für das Display. Dazu kommt, dass die Akkulaufzeit davon positiv beeinflusst wird. Wem das Display zu bunt erscheint, der kann die Farben nach seinem Geschmack einstellen. Ich konnte keine Fransen oder Unschärfen erkennen. Auch die Blickwinkelstabilität kann überzeugen. Die stufenlos regelbaren Farbeinstellungen, der automatische Kontrast und natürlich der Lese-Modus, sind nur einige Features, mit denen das Display nach Belieben eingestellt werden kann. Ein weiteres Highlight ist der Always-On Modus des HDR-Displays. Wird diese Option aktiviert, wird ständig die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Dort erscheinen dann auch die Benachrichtigungen andere Apps. Der Hintergrund ist dabei schwarz und der Text wird in weiß dargestellt. Die Helligkeit wurde gut an das jeweilige Umgebungslicht angepasst.
Ja, auch das Mi 8 SE hat eine Notch. Jeder Firma muss jetzt Apple kopieren und dieses sinnlose Designeigenheit kopieren. Es bringt aus meiner Sicht überhaupt keine Vorteile. Ich bekomme nun nicht mehr angezeigt, wenn es eine neue Benachrichtigung gibt. Dies ist nur noch an der blinkenden LED erkennbar. Auf Wunsch kann dieses “Feature” ausgeschaltet werden. Dann wird links und rechts das Display dunkel geschaltet. Jeder muss sich dazu eine eigene Meinung bilden, ob er die Notch mag oder nicht. Wie immer, reine Geschmackssache.
In der Notch ist auch die Technik für das 3D Face Unlock zu finden. Wie üblich wird hier, neben der Kamera, ein Infrarotsensor verwendet, um das Gesicht abzutasten. Dies ist dieselbe Technik wie beim Xiamoi Mi 8. Mit dem kommenden finalen MIUI 10 sind noch weitere “Features” wie die Animojis angekündigt. Für mich ein weiteres sinnloses Feature. Wer zur Hölle will denn sein Gesicht als Emoji sehen und verschicken. Als gäbe es nichts Wichtigeres. Zum Glück ist MIUI 10 noch nicht offiziell für das Xiaomi Mi 8 SE verfügbar, so musste ich das nicht testen. Die Beta der globalen ROMs wurde in der Zwischenzeit veröffentlicht. Diese würde den Rahmen des Tests leider sprengen.
Wie schon erwähnt, wird das Xiamoi Mi 8 SE mit MIUI 9.5.9.0 ausgeliefert. Dies setzt auf Android 8.1 auf. Der Security Patch-Level ist vom 01.06.2018, damit aktuell. Der Juli Patch wurde gerade erst von Google veröffentlicht. Die ROM ist kein Global-ROM. Das heißt, es gibt keinen vorinstallierten Play Store, die Menü-Sprache ist nicht auf Deutsch verfügbar und es sind einige chinesische Apps vorinstalliert. Vermutlich sprechen die meisten Menschen in Deutschland kein Chinesisch. Wird das Smartphone bei TradingShenzhen bestellt, ist die APK schon mit drauf und eine Anleitung wie es installiert wird, beigelegt. Sehr netter Service. Das Keyboard ist ebenfalls in Chinesisch, aber auch dort ist die passende APK mit drauf. Dann kann das Keyboard auch auf Deutsch umgestellt werden. Als erstes müssen die Google Apps installiert werden. Wer hätte es gedacht, auch die sind schon auf dem Telefon vorhanden und müssen nur installiert werden. Will man die Global ROM installieren, sollte sie verfügbar sein, muss der Bootloader entsperrt werden. Nach der Registrierung muss geschlagene 15 Tage gewartet werden. Daher empfiehlt es sich, einfach gleich nach dem Kauf sich für die Entsperrung zu registrieren. Dann sollte das Telefon rechtzeitig freigeschaltet sein. Wer nicht auf das Global ROM warten möchte, der kann sich unter xiaomi.eu auch andere ROMs herunterladen und installieren. Natürlich immer auf eigene Gefahr. Mir persönlich gefällt die Oberfläche sehr gut, da sie einige gute Features hat, die unter Stock Android nicht vorhanden sind. Zusätzlich ist es noch sehr sehr performant.
Sicherheit wird beim MIUI-Launcher großgeschrieben. Sei es die Rechteverwaltung von Apps oder die integrierte Security-App. Da können sich andere Hersteller mal eine Scheibe von abschneiden. Dazu kommt, dass wirklich fast alles personalisiert werden kann, was vorstellbar ist. Eine eigene Themes-App steht bereit, um das komplette Design zu ändern. Eines der besten Features ist das Duplizieren von Apps. So kann eine App mit verschiedenen Accounts genutzt werden, ohne den Benutzer wechseln zu müssen.
Viele Apps sind in der chinesischen ROM natürlich für den chinesischen Markt zugeschnitten. Es gibt einen eigenen Appstore oder ein AI-Spracherkennungstool, welches nur für Menschen mit guten Chinesisch-Kenntnissen nutzbar ist. Selbst der Browser ist auf Chinesisch. Leider können nicht alle vorinstallierten Apps entfernt werden. Aber wenn dann einmal der PlayStore und die Google-Apps installiert sind, können natürlich nach Belieben Apps installiert werden.
Da sich auf dem Mi8 SE derselbe Launcher wie auf dem Mi 8 befindet, findet ihr weitere Details im Testbericht vom Xiamoi Mi8.
Hier sind das erste Mal deutliche Unterscheide zum Xiaomi Mi 8 erkennbar. Verbaut ist der nagelneue Snapdragon 710. Dieser Octa-Core taktet mit 2×2.2 GHz Cortex-A75 und 6×1.7 GHz Cortex-A55. Unterstützt wird die CPU von einer Adreno 616-GPU . Wahlweise bekommt man 4GB oder 6GB LPDDR4x RAM. Der Speicher ist mit 64GB angemessen groß. Leider wurde eMMC 5.1 RRO Flash Speicher verbaut. Der ist jetzt mittlerweile auch 3 Jahre alt und entspricht nicht mehr den heutigen Standards. Damit sollen bis zu 250 MB/s beim sequentiellen Lesen und 125 MB/s beim Schreiben erreicht werden. Das erscheint im Vergleich zum Mi8 mit seinen 700/200 MB/s beim Mi 8 sehr wenig. Irgendwo müssen man halt auch Abstriche in dieser Preisklasse gemacht werden.
Hier muss der Snapdragon 710 zeigen, was er kann. Im Geekbench schafft er im SingelCore 1849 und beim Multicore 5886 Punkte. Damit ist das Mi8 SE gleichauf mit dem Google Pixel 2 oder Samsung Galaxy S8. Die 3D-Leistung des Adreno 616 liegt bei 2671 Punkten im PC Mark Sling Shot Test und ist damit über 2000 Punkte langsamer als das Mi 8. Beim sequentiellen Schreiben wurden ca. 175 MB/s und beim sequentiellen Schreiben 247 MB/s gemessen.
Wie gewohnt ist die Sprachqualität super. Ich wurde jederzeit gut verstanden und konnte auch den Gesprächspartner jederzeit gut verstehen. Leider fehlt das LTE Band 20, was gerade hierzulande in ländlichen Gegenden eingesetzt wird. Für mich stellt dies aber kein K.O.-Kriterium dar. Ansonsten sind alle gängigen LTE Bänder vorhanden.
2G: GSM 850 / 900 / 1800 / 1900 CDMA 800 & TD-SCDMA
3G: HSDPA 850 / 900 / 1900 / 2100
4G: LTE band 1(2100), 3(1800), 5(850), 7(2600), 8(900), 34(2000), 38(2600), 39(1900), 40(2300), 41(2500)
Damit sind Geschwindigkeiten bis zu 800Mbit/s im Downstream sowie 150 Mbit/s im Upload möglich. Was will man mehr.
Hier ist alles verbaut, was das Herz begehrt. Das Dual-Band WiFi kommt mit den Standards Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac und Low Energie Bluetooth ist in der Version 5 vorhanden. Das A2DP (Advanced Audio Distribution Profile) Profile wird auch unterstützt. Weder beim Down- noch beim Upload konnte ich Probleme feststellen und ich habe immer die maximal verfügbare Bandbreite erreicht. USB-C gehört natürlich als Anschluss dazu, aber leider fehlt der 3.5 Klinke-Anschluss. Auch ist kein NFC-Chip enthalten. Jetzt wo sich langsam das Mobile bezahlen durchsetzt, sollte dies in jedem neuen Smartphone verbaut sein.
Hier wurde bewusst auf Dual-GPS verzichtet. Hier sind nur die üblichen Sensoren wie A-GPS, GLONASS, BeiDu und GALILEO verbaut. Trotzdem war der erste GPS Fix außerhalb eines Gebäudes superschnell da. Hier konnte ich keine Nachteile gegenüber dem Dual-GPS finden. Es waren 29 Satelliten in Benutzung und die Ortung war auf 4 Meter genau.
Auch innerhalb eines Gebäudes gab es keine Beanstandungen. Hier hat das Mi 8 SE wirklich überzeugt.
Im Xiaoimi Mi 8 SE ist nur ein Mono-Lautsprecher verbaut und auf einen 3,5 Klinke-Anschluss wurde ebenfalls verzichtet. Soll die Musik nicht via Bluetooth an ein externes Audiogerät gesendet werden, muss auf den beiliegenden USB-C auf Klinke-Adapter zurückgegriffen werden. Vom Klang des integrierten Mono-Lautsprechers war ich etwas enttäuscht. Er klingt sehr blechern und auf der höchsten Lautstärke-Stufe kann es auch schon mal anfangen zu kratzen. Über den mitgelieferten USB-C Adapter angeschlossene Kopfhörer zeigten keine Probleme. Dort klang die Musik sehr gut. Dank A2DP ist die Wiedergabe über Bluetooth wirklich ausgezeichnet. Es gab keine Verbindungsabbrüche und ich konnte auch keine Verschlechterung der Audioqualität feststellen.
Hier wird wie mittlerweile üblich auf eine Dual-Kamera gesetzt. Der Sony IMX363 Exmor RS-Sensor mit f/1.9 große Blende löst mit 4032 x 3024 Pixeln auf. Das entpsricht 12,9 MegaPixel. Der CMOS-Sensor kann Videos bis zu einer Auflösung von 2160p bei 60 Bilder pro Sekunde und 1080p bei 30 oder wahlweise 120 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Der zweite Sensor ist ein Samsung S5K5E8. Der CMOS BSI-Sensor löst mit 5 Megapixeln auf und hat eine Blende von f/2.0. Unterstützt werden beide Sensoren von einem Dual-Flash Sensor. Features wie HDR, ein (pseudo)”optischer” Zoom und Gesichtserkennung sind natürlich mit dabei. Auf der Fronseite kommt ebenfalls ein Sensor von Samsung zum Einsatz, diesmal aber ein S5K2T7. Dieser löst mit 5120 x 3840 Pixeln auf. Die Blende ist ebenfalls f/2.0 groß und ein LED-Flash darf ebenfalls nicht fehlen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind wie immer vielfältig. Es gibt einen Portrait-Modus, der den Hintergrund unschärfer aussehen lässt, sowie einen Panorama Modus. Für die Foto-Experten unter euch gibt es auch einen manuellen Modus.
Hier spielt das Xiamoi Mi 8 SE seine Stärken aus. Wenn genügend Licht vorhanden ist wird die beste Bildqualität erreicht. Wenn dann noch der HDR-Modus auf Auto gestellt wird, bekommt der Anwender wirklich sehr schöne Bilder. Mit dem eingebaut Phase Detection AF-Sensor fokussieren die Sensoren sehr gut. Manchmal verschwimmt das Foto trotzdem. Da kommt der eingebaut EIS (Electronic image stabilization) nicht immer hinterher. Die Farben sind kräftig und selbst bei Gegenlicht entstehen tolle Bilder.
Unser Kollege Olli, von dem auch einige Fotos auf unseren Instagram-Account zu finden sind, hat den manuellen Modus das Xiaomi Mi 8 SE für euch ausführlich getestet. Er war in Neuseeland und Australien unterwegs und dabei sind diese tollen Bilder entstanden. Wenn Ihr mehr Eindrücke von Olli sehen wollt, dann schaut mal bei seinem Instagram-Account vorbei.
Wie oben schon erwähnt ist der Portrait-Modus eigentlich nur ein Bokeh-Filter, kein echtes Bokeh. Damit verschwimmt der Hintergrund und im Fokus liegt dann das Objekt mittig im Bild frei. Zu nah dran darf man nicht sein, sonst meckert die Software gleich. Für mich persönlich ein nutzloses Feature und die Bilder sehen damit nicht wirklich gut aus.
Auch bei weniger Licht machen die beiden Linsen super Fotos. Im Schatten konnte konnte ich sehr gute Fotos machen. Es gab kein Bildrauschen und der Blitz wurde gar nicht erst aktiv. Da macht es echt Spaß Fotos zu machen. Es gelingt fast jeder Schnappschuss.
Bei schlechten Lichtverhältnissen versagt die Kamera auf gesamter Linie, obwohl der Hauptsensor derselbe wie beim Mi 8 ist. Ich kann mir dies nur mit einem Softwareproblem erklären, obwohl die MIUI-Version dieselbe ist. Vielleicht kann im manuellen Modus noch mehr aus den Bildern herausgeholt werden.
Mit Hilfe der künstlichen Intelligenz soll der Anwender noch bessere Fotos schießen können und alles soll wie von magischer Hand besser aussehen. Ganz ehrlich, ich konnte überhaupt keine Unterschiede feststellen. Rein optisch sehen die Bilder genauso aus als hätte ich den AI-Modus deaktiviert und mit der HDR-Auto-Einstellung fotografiert. Diese drei Bilder wurden mit HRD Auto, HDR ON und AI geschossen. Man muss schon genau hinschauen, wenn man den Unterschied sehen möchte.
Was soll man hierzu sagen, schaut euch einfach die Bilder an.
Hier wird ein 20 Megapixel-Sensor von Samsung verbaut, was in der Preisklasse wirklich stark ist. Damit können schöne Selfies gemacht werden. Hier wird ebenfalls der AI- und der Portrait-Modus unterstützt. Videos können leider nur in 1080p aufgenommen werden.
Der festverbaute 3120 mAh Akku hat damit fast 300 mAh weniger als der Akku des Mi 8. Hier wird auch Quick Charge 3.0 unterstützt. Damit soll es möglich sein, innerhalb von 35 Minuten das Xiaomi Mi 8 SE bis zu 80% des Ladezustandes zu laden. Natürlich ist es nicht mit QuickCharge 4+ zu vergleichen. Mitgeliefert wird ein chinesisches Netzteil und ein EU-Adapter. Dort konnte ich beim Laden keine Probleme feststellen. Bei durchschnittlicher Daily-Usage kommen wir auf ca. 6 Stunden Display Zeit.
Im Benchmark von Geekbeench kommt das Telefon auf fast 8 Stunden Laufzeit. Das ist ein super Wert für diese Preisklasse.
Das Xiaomi Mi 8 SE kommt mit dem Snapdragon 710 SoC und wird wahlweise mit 4GB oder 6GB RAM geliefert. Mit 64GB Speicherplatz geht einem nicht so schnell der Speicherplatz aus. MIUI finde ich persönlich richtig gut. Wie jedes Smartphone heutzutage hat auch das Xiaomi Mi 8 SE eine Notch im Display verbaut. Mir persönlich gefällt die Notch nicht so gut, aber das muss jeder selbst wissen. Das AMOLED-Display ist, natürlich durch seinen super Kontrast und seine Farben, der Knaller. Abgesehen davon ist hier ebenfalls sehr solide Hardware verbaut. Mit der Dual-Kamera können schöne Fotos gemacht werden, wenn genug Licht vorhanden ist. Etwas verwunderlich ist die Leistung im Low-Light Bereich. Für mich ist der Portrait-Modus und auch die AI nutzlos. Da sollte der Anwender einfach den HDR Auto-Modus aktiviert lassen. Damit bekommt man kräftige Farben, die manchmal etwas von der “Wahrheit” abweichen, dadurch aber nicht schlechter werden. Mit dem Akku kommt der durchschnittliche Benutzer locker über den Tag und es kann auch mal locker ein Spiel gezockt werden, ohne Angst zu haben, dass der Saft ausgeht. Leider wird das Xiaomi Mi 8 SE noch mit MIUI 9.5 ausgerollt. Mit dem Update auf 10 werden sicherlich noch einige softwareseitige Änderungen kommen, die hoffentlich auch die Kamera aufwerten. Der AI- und Portrait-Modus sind zurzeit nutzlos und die Bilder im Dunkeln eine Katastrophe. Da muss Xiamoi ganz dringend etwas ändern. Der Preis spricht für sich. Die 4GB Variante kostet gerade mal 277€. Für gerade mal 30€ mehr sind 6GB RAM verbaut. Mehr braucht heutzutage niemand. Das Gesamtpaket für ein Mittelklasse-Smartphone stimmt einfach. Die Konkurrenz in diesem Feld ist aber sehr stark. Für dasselbe Geld ist auch das Honor 9 oder das Honor V9 zu bekommen, mit größerem Akku, aber weniger RAM. Am ehesten vergleichbar ist es mit dem Honor V10. Dies spielt in der selben Preisklasse und hat ebenfalls einen SoC mit AI. Ihr habt die Qual der Wahl. Ich persönlich würde noch auf MIUI 10 warten und das Gerät dann neu bewerten. Insgesamt ist das Xiaomi Mi8SE aber die Anschaffung wert.
Hand aufs Herz. Die große Überraschung ist das Xiaomi Mi8 SE nicht. Da hat mich der große Bruder mehr überzeugt. Beim Design hat Xiaomi sich leider zu viel von Apple inspirieren lassen, was doch ein wenig Schade ist. Mit der Mi Mix-Reihe, sogar mit der Note-Reihe aus 2015 zeigte Xiaomi bereits, dass sie ihr eigenes Design erfinden können. Bei der Verarbeitungsqualität gibt es, Xiaomi typisch, nichts zu meckern, die ist wieder mal sehr gelungen. In Sachen Hardware verbaut Xiaomi das Beste vom Besten was zurzeit die Mittelklasse bis obere Mittelklasse hergibt. Der neue Qualcomm 710 überzeugt durch seine Performance und liegt fast auf der Höhe des QSD 835. Im Alltag hatte ich nie Performanceprobleme und es lief alles Flott von der Hand.
In den Kameras verbaut Xiaomi die altbekannten Sensoren aus den Mi Mix 2s und Mi8 und die Fotos sollten damit eigentlich auch durchaus gut werden. Allerdings muss Xiaomi mit ein paar Updates nachhelfen, bis die Kameraperformance auf Höhe des Mi8 ist. In Sachen Display kann ich mich eigentlich nicht beschweren, aber die Notch ist für mich das größte Manko, weil ich für diese einfach keinen Sinn im Androidbereich sehe. Das „Will-Haben“ hat beim Mi8 und Mi8SE stark nachgelassen. Die Freude ist bei mir persönlich auch nicht mehr so groß wie damals beim Mi6. Auch wenn das Mi8 und Mi8 SE nicht mein Dailydriver wurden,spreche ich doch eine kleine Empfehlung aus, wenn man mit dem iPhone X-ähnlichen Design und Notch leben kann.