Auch wenn der Main-Act auf dem Xiaomi-Event heute aus zwei neuen Smartphones bestand, hat das Unternehmen noch nebenbei dem Xiaomi Mi Notebook Pro ein umfangreiches Upgrade verpasst. Schon ab 714 Euro bekommt man ein nahezu kompromissloses Windows-Notebook
Während Apple mit dem iPhone morgen vermutlich einem Trend folgen wird, den unter anderem Xiaomi mit der ersten Generation des Mi Mix angestoßen hat, sieht das ganze im Bereich der Notebooks genau umgekehrt aus. Denn das Xiaomi Mi Notebook Pro ist vom Design des kalifornischen Klassikers mehr als nur inspiriert worden, macht aber auch einiges besser und unterbietet ihn vor allem preislich.
Da man bei Xiaomi sinnvollerweise auf Windows setzt, können Vergleiche zum Macbook Pro nur eher oberflächlicher Natur sein. Aber zumindest bei der Auswahl an Ports hebt man sich positiv ab, sofern man denn die umfangreiche Kritik an der USB Typ C-only Strategie der neuen Macbook Pro-Modelle teilt. Natürlich bietet das Mi Notebook Pro auch zwei Typ C-Ports (einen “full-function usb-c” und einen “data”-Anschluss), erfreut aber trotz der 15,9 Millimeter schlanken Bauweise auch mit einem Full Size HDMI- und zwei USB 3.0 Typ A-Ports, sowie dem obligatorischen Klinkenanschluss. Insbesondere Fotografen dürften außerdem von dem weiterhin vorhandenen SD Card-Reader angetan sein, der SD-, SDHC- und SDXC-Karten aufnehmen kann.
Außerdem hat Xiaomi die seitlichen Ränder der Vorlage deutlich optimiert und räumt der hintergrundbeleuchteten Tastatur etwas mehr Platz ein, verzichtet zudem auf die zweifelhaften Vorteile der neuen Touchbar und bietet weiterhin klassische Fn- und eine Esc-Taste – das Trackpad reicht in seinen Dimensionen aber nicht an die Vorlage heran. Dafür verzichtet man auf protzige Logos auf der Rückseite und setzt auf eine schlichte, dunkelgraue Eleganz, die definitiv Eindruck macht.
Und auch leistungstechnisch fährt man wieder einmal mächtig auf. Mit Intel Core-Prozessoren der achten Generation (i5 und i7), einer dedizierten NVIDIA GeForce MX150-GPU und bis zu 16GB DDR4 Dual-Channel RAM muss kaum jemand mehr irgendwelche Kompromisse eingehen. Dazu kommen eine 256GB SSD und ein optimiertes Kühlsystem, das es ermöglichen soll, dass die Quadcore-Prozessoren die potenziell möglichen 4GHz auch tatsächlich abrufen können. Insgesamt sehr beeindruckende Werte, insbesondere wenn man bedenkt, dass alle Varianten des Xiaomi Mi Notebook Pro preislich zwischen 700 und 900 Euro liegen.
Selbst grafik- und speicherintensive Programme und Spielen sollten damit absolut problemlos über die Bühne gehen. Das 15.6 Zoll-Display wird vermutlich weiterhin in Full HD auflösen, ansonsten wäre Xiaomi wohl näher darauf eingegangen.
Auch sonst muss man beim Mi Notebook Pro abseits des fehlenden deutschen Tastaturlayouts anscheinend nur wenig Kompromisse eingehen. Die eingebauten Harman Infinity-Lautsprecher unterstützen Dolby Atmos, ein Fingerprint-Reader mit Windows Hello-Integration verspricht ein schnelles Entsperren des Notebooks und der 60Wh-Akku soll in gerade einmal 35 Minuten bereits zur Hälfte aufgeladen sein. Die dafür notwendige QuickCharge-Technik in dem deutlich kompakteren Netzteil, dessen Verwendung in Deutschland aber natürlich weiterhin eines Adapters bedarf, kann auch genutzt werden, um den Akku des Smartphones entsprechend schnell aufzuladen. So kann der USB Typ C-Port endlich sein volles Potenzial entfalten.
Mit dem Macbook Pro konkurriert das Xiaomi Mi Notebook Pro nur bedingt, da sich Apple allein schon wegen dem OS absetzt – ob positiv oder negativ sei jedem selbst überlassen. Auch gegenüber vergleichbar ausgestatteten Windows-Notebooks kann Xiaomi aber mit einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis punkten, das sich aber durch Unsicherheiten in Garaniefällen und regional bedingten Nachteilen beim Tastaturlayout und Netzadapter irgendwo relativieren dürfte. Das Mi Notebook Pro wird in drei Varianten verfügbar sein:
Schon mit Xiaomis Notebook-Debüt im letzten Jahr waren wir insgesamt sehr zufrieden, das neue Xiaomi Mi Notebook Pro liegt aber preis- und leistungstechnisch deutlich darüber und man hatte ein Jahr Zeit, in einigen Punkten nachzubessern – Grund zu der Annahme, dass man hier noch einmal neue Maßstäbe für sich und andere setzen kann. Wer sich für das günstigere Air-Modell interessiert, das in den letzten Monaten bereits diverse Hardware-Updates erfahren hat, dem sei zu unserer ausführlichen Review geraten.
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