Dass das Mi A1 kein typischen Xiaomi-Smartphone ist, macht es für uns umso interessanter. Ausgestattet mit allen relevanten LTE-Bändern und einer unveränderten Android-Oberfläche samt Google Play Services und deutscher Sprache kann das erste AndroidOne-Modell des Unternehmens auf ganzer Linie überzeugen.
Neben dem Smartphone finden sich in dem gewohnt schlicht-weißen Karton der übliche Papierkram, ein Tool für den dualSIM-Schacht, das weiße USB Typ C-Kabel und ein Netzteil mit EU-Stecker – letzteres variiert je nach Modell.
Von den rückseitigen Aufdrucken einmal abgesehen entspricht das Smartphone dem Xiaomi Mi5x und vertraut auf einen identischen Aluminium-Unibody, der je nach Lichteinfall manchmal eher silbern wirkt, aber grundsätzlich in einem matten Gold gehalten ist.
Eingefasst in einen gold-glänzenden Rahmen finden sich in der oberen linken Ecke der Rückseite die beiden von Glas geschützten Sensoren der Dual-Cam, die abermals einen halben Millimeter aus dem Gehäuse hervorsteht, wodurch das Smartphone nicht plan auf flachen Oberflächen liegt. Das kennt man von sehr vielen anderen Modellen und die meisten werden ohnehin in der ein oder anderen Form eine Hülle verwenden, woraufhin sich das erledigt hat. Etwas unschön ist es aber trotzdem, zumal man das 7.3 Millimeter dünne Smartphone auch einfach etwas dicker hätte konstruieren können. Neben der Kamera finden sich auf der Rückseite noch ein Dual Tone LED-Blitz, der kreisrunde Fingerabdrucksensor, sowie ein Mi– und androidone-Logo.
Natürlich wird besagte Front vor allem von dem in der Diagonale 5.5 Zoll messenden Full HD-Display eingenommen, ebenso finden sich dort aber drei kapazitive Tasten für Home, Back und Recent Apps, deren Hintergrundbeleuchtung sich bei meinem weißen Modell unvermeidbar etwas über die Symbolgrenzen hinaus fortsetzt – was aber nur im Dunkeln zu erkennen ist und nicht weiter stört. Oberhalb des Display lassen sich der Telefonlautsprecher und links davon die fünf Megapixel Frontkamera und ein Sensor erkennen. Wie immer würde ich hier das schwarze Modell bevorzugen, wo diese Elemente meist kaum zu erkennen sind.
Auf der rechten Seite findet sich der SIM-Kartenslot, der entweder zwei nanoSIM-Karten oder eine nanoSIM- und eine microSD-Karte aufnehmen kann. Für den Einsatz letzterer muss also auf die dualSIM-Funktionalität verzichtet werden, bei 64GB internem Speicher wird aber ohnehin nicht bei jedem Bedarf bestehen, diesen noch zu erweitern.
An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Es lassen sich keine störenden Spaltmaße oder scharfe Kanten feststellen, sondern das Smartphone hinterlässt in der Hand einen wertigen Eindruck, der wesentlich teureren Modellen in nichts nachsteht. Einmal mehr, leistet sich Xiaomi hier keinen Patzer und setzt das bewährte Design vorbildlich um.
Bei einer Auflösung von Full HD (1920 x 1080 Pixel) und einer Diagonale von 5.5 Zoll bringt es das Xiaomi Mi A1 auf eine Pixeldichte von 403ppi. Aus normalem Abstand ist es damit nahezu unmöglich, einzelne Pixel auszumachen, und alle Inhalte werden angenehm scharf dargestellt. Ebenso können Farben und Kontraste überzeugen und das Panel aus allen Blickwinkeln mit einem neutralen Weißwert, ohne erkennbaren Farbstich, punkten.
Auch in sehr hellen Umgebungen war eine problemlose Nutzung fast immer möglich und die automatische Helligkeitsregelung reagiert nur mit minimaler Verzögerung auf sich verändernde Lichtverhältnisse in der Umgebung. Die Beleuchtung erscheint zudem sehr gleichmäßig und es ließen sich keine unschönen Lichthöfe ausmachen – Laborwerte müssen andere liefern.
Stock Android zeigt sich bei den Einstellungen eher spartanisch und bietet keine Option, Farbtemperatur- oder modus zu kalbirieren. Auch Double-Tap-To-Wake oder ein Always-On-Display werden ab Werk nicht geboten. Wer möchte, kann sich aber bei eingehenden Benachrichtungen stets das Diplay automatisch aktivieren lassen.
Sogar im direkten Vergleich zum Meizu Pro 7 Plus kann das Display des Xiaomi Mi A1 bestehen, lediglich beim Schwarzwert und den daraus resultierenden Kontrasten muss sich das LTPS-Panel, bei dem Schwarz dann eher wie ein sehr dunkles Grau erscheint, dem AMOLED-Panel des annähernd doppelt so teuren Konkurrenten geschlagen geben. Wer den Vergleich nicht hat und von anderen Smartphones in dieser Preisklasse auf das Xiaomi Mi A1 wechseln möchte, wird an dem Display erst recht nichts auszusetzen haben.
Auch bei der restlichen Hardware entspricht das Mi A1 weitestgehend dem Xiaomi Mi5x. Erneut kommt hier der bewährte Qualcomm Snapdragon 625 zum Einsatz, der sich aus acht ARM Cortex A53 Kernen (big.LITTLE) mit einer Taktrate von bis zu 2.0GHz zusammensetzt und auf 4GB RAM zurückgreifen kann.
Darüber hinaus wartet das Smartphone mit 64GB internem Speicher auf, die sich entgegen dem derzeitigen Trend bei Xiaomi auch noch per microSD-Karte um offiziell bis zu 128GB erweitern lassen. Den allermeisten sollte das absolut ausreichen (ich hatte nach zwei Wochen gerade mal 13GB in Anspruch genommen), bei einem Preis von etwa 200 Euro gibt es daran jedenfalls nichts auszusetzen. Mit 217 MB/s sequentieller Lese- und 140 MB/s sequentieller Schreibgeschwindigkeit ist der Speicher ausreichend schnell, um die Nutzung nicht übermäßig auszubremsen.
In synthetischen Benachmarks ordnet sich der 625er erwartungsgemäß im Mittelfeld ein (AnTuTu-Score: 63142, PCMark Work 2.0 Score: 4829) und ist ein gutes Stück entfernt von dem, was die 800er-Serie oder auch 600er-SoCs jüngeren Datums theoretisch an Leistung abrufen können. Hin und wieder begegnen einem in sehr aufwändigen Spieletiteln und rechenintensiven Anwendungen längere Ladezeiten und auch beim Thema Mobile-VR (was bei einem Full HD-Display ohnehin wenig Freude macht) dürften sich die integrierte Adreno 506 GPU etwas überfordert fühlen, aber davon merkt man im Alltag nichts!
Anwendungen starten schnell und bleiben dank dem großzügigen Arbeitsspeicher auch lange im Hintergrund offen, selbst grafikintensive Spiele gehen ohne Ruckler über die Bühne und die Stock Android-Oberfläche läuft absolut problemlos. Das Xiaomi Mi A1 steht hier in keinster Weise hinter aktuellen High-End-Smartphones zurück und bietet für diese Preisklasse insgesamt eine hervorragende Performance.
Unterhalb des Displays finden sich die erwähnten drei weiß beleuchtete kapazitive Tasten für Home, Back und Recent Apps, was in meinen Augen noch immer die ideale Lösung darstellt: Der relativ breite Rahmen unten bleibt nicht ungenutzt und es wird kein Display an softwareseitige OnScreen-Tasten verschenkt.
Dagegen befindet sich der Fingerabdrucksensor hinten an einer Position, auf der mein Zeigefinger ohnehin intutiv ruht, lässt sich auch mit kleinen Händen bequem erreichen und ist tief genug im Gehäuse versenkt, als dass man ihn auch ohne Hülle ertasten kann. In 10 von 10 Versuchen entsperrt er das Smartphone auf Anhieb und im Bruchteil einer Sekunde, wobei der Finger in beliebigem Winkel aufgelegt werden kann und sich bis zu fünf Fingerabdrücke einrichten lassen.
An physischen Anschlüssen fährt Xiaomi einen USB-Port vom Typ C, sowie einen 3.5 Millimeter-Klinkenanschluss auf. Über die USB-Schnittstelle kann das Smartphone aufgeladen oder mit einem Rechner verbunden werden, und parallel lässt sich auch ohne Adapter noch Musik über kompatible Anlagen und Kopfhörer hören. Alternativ kann man auf den Mono-Lautsprecher zurückgreifen, der sich ebenfalls auf der Unterseite befindet.
Ein immersives Sounderlebnis oder spürbaren Bass darf man davon nicht erwarten, für eine kurze Video- oder Spielesession ist er bei mittleren Lautstärken aber allemal zu gebrauchen. Nur nutzt man solche Medien eher im Landscape-Modus, wo man gleichsam leider dazu tendiert, die schmale Öffnung abzudecken und so den Ton merklich abzudämpfen.
Meizu Pro 7 Plus und das Xiaomi Mi A1 abwechselnd verwendet und letzteres konnte wesentlich häufiger mit einer LTE-Verbindung erfreuen.
Auf NFC und Wireless Charging muss man dagegen auch hier verzichten, letzteres wird aber wohl ohnehin erst nachdem Apple in diesem Herbst endlich mit aufgesprungen ist, weitere Verbreitung finden. Das neue Bluetooth 5.0 unterstützt der Mittelklasse-SoC schlichtweg nicht, aber auch der 4.2-Standard ist mehr als ausreichend und verbindet sich auf bis zu acht Meter zuverlässig mit Boxen, Wearables und Headphones. GPS + GLONASS, AGPS und BDS bietet das Smartphone ebenfalls und bestimmt den Standort nach meinen Maßstäben schnell und genau. Eine ohne auffällige Störgeräusche auskommende, klare Sprachqualität bei Telefonaten rundet den sehr guten Eindruck ab.
Selbstverständlich divergieren die Ansichten über die diversen Oberflächen, die meisten dürften aber Stock Android als eine Art kleinsten gemeinsamen Nenner akzeptieren. Und es lässt sich schnell feststellen, dass gerade für weniger erfahrene Nutzer die Einstiegshürde deutlich geringer ist, als bei dem sonst von Xiaomi gewohnten Android-Derivat MIUI. Alles funktioniert von Beginn an etwa so, wie man es von den westlich etablierten Herstellern gewohnt ist – das ist der wohl größte Trumpf, den das Mi A1 ausspielen kann.
Xiaomi hat an der Stock Android-Erfahrung nahezu nichts verändert und neben einer Feedback-Anwendung geben lediglich einige Wallpaper und die Mi Remote-App, die den Infratorsender verwendet, um verschiedene Peripherie anzusteuern, einen Hinweis auf die Beteiligung des Unternehmens. In den Einstellungen kann man außerdem separat für Xiaomi die eigenen Präferenzen bezüglich Diagnosedaten festlegen und schließlich stammt noch die Kamera-App direkt von dem chinesischen Ex-Startup.
Weitgehend entspricht die Oberfläche der ersten Pixel-Generation: Auf dem Homescreen findet sich eine persistente Google Search Bar und der App-Drawer wird mit einer Swipe-Geste vom unteren Bildschirmrand aufgerufen. Sehr praktisch ist der optionale Landscape-Modus, ansonsten ist der Funktionsumfang aber mehr als übersichtlich und für umfangreiche Theming-Optionen wie in MIUI muss man weiterhin auf alternative Launcher zurückgreifen.
Natürlich sind neben den Play Services auch fast alle weiteren Google-Anwendungen vorinstalliert, also neben Chrome, Drive, Fotos, Maps und Youtube (die wie immer nur deaktiviert und nicht vollständig deinstalliert werden können) auch Messages, Kalender, Kontakte, Rechner und Wecker in der jeweiligen Stock-Ausführung. Weil sie separat vom System über den Play Store aktualisiert werden, bleiben sie auch unabhängig von Software-Updates immer auf dem neuesten Stand.
Doch muss man sich über Updates ohnehin weniger Sorgen machen, denn als AndroidOne-Smartphone bekommt das Xiaomi Mi A1 seine Updates zeitnah und direkt von Google d.h. Xiaomi nimmt keine großen Anpassungen vor. Derzeit kommt noch Version 7.1.2 Nougat zum Einsatz, ein Oreo-Update wird aber sicher bald folgen und entscheidender ist ohnehin die Sicherheitspatch-Ebene, wo sich das Mi A1 mit dem Patch von Oktober 2017 auf dem neuesten Stand befindet.
Wie schon im Mi5x vertraut Xiaomi hier auf zwei OmniVision-Sensoren: Einen OV12A10 mit einer Blende von f/2.2 und einen OV13880 mit einer f/2.6-Blende, die mit bis zu 12 Megapixeln auflösen. Wie unschwer zu erkennen, haben wir es hier also wieder mit einer Dual-Cam zu tun, wobei sich die Brennweite der beiden Sensoren unterscheidet und der eine Sensor effektiv einen zweifachen Zoom-Faktor aufweisen kann. Im Stereo-Modus soll so ein DSLR-artiger Bokeh-Effekt möglich sein, bei dem der Hintergrund etwas unscharf wird.
Abermals den Preis im Hinterkopf fällt die Bildqualität überraschend gut aus. Aufnahmen bei Tageslicht geraten detailliert und kontrastreich, die Belichtung stimmt auch im Automatik-Modus meist auf Anhieb und Farben wirken zwar für meinen Geschmack etwas blaß, aber insgesamt realistisch. Nicht ganz zufrieden bin ich mit dem Autofokus, der sich öfter mal 1-2 Sekunden genehmigt, um das Motiv scharf zu stellen.
In lichtschwachen Umgebungen und gerade auch in Innenräumen nimmt die Qualität dagegen wie so oft schnell ab, Details gehen verloren und es lässt sich ein zunehmendes Bildrauschen feststellen. Wirklich dramatisch ist das aber nicht, denn noch haben die meisten Smartphones damit zu kämpfen und im manuellen Modus kann man (eine rechend ruhige Hand vorausgesetzt) die Belichtungszeit auf immerhin 1/15s erhöhen und so in abendlichen Lichtverhältnissen mit einiger Geduld noch akzeptable Bilder machen. Alle Aufnahmen hier wurden von uns vor dem Upload komprimiert.
Durch die unterschiedlichen Brennweiten ermöglicht es das Xiaomi Mi A1, entfernte Objekte etwas näher heranzuholen, ohne übermäßige Qualitätsverluste hinzunehmen. Die Übergänge zwischen den Zoomstufen sind fließend und in manchen Situationen ist es durchaus praktisch, den Bildausschnitt schon vorher besser definieren zu können, zumal der anderer Sensor einen sehr weiten Aufnahmewinkel aufweist und sich dadurch gerne mal störende Objekte mit im Bild befinden können.
Der Stereo-Modus ist dagegen weniger spannend. Zwei Sensoren hin oder her ist es selbst in den High-End-Smartphones noch immer primär eine Frage der Software, wie überzeugend der Bokeh-Effekt simuliert wird. Bei ausreichender Distanz zwischen Motiv und Hintergrund wird dieser unscharf dargestellt, bei filigranen Elementen wie Haaren tut sich das Mi A1 aber dennoch schwer, die Grenze zu ziehen und Übergänge geraten etwas schwammig. Ist das Motiv nicht allzu weit entfernt, lassen sich aber ästhetisch durchaus ansprechende Aufnahmen anfertigen, die allemal Social Media-tauglich sind.
Es ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass solche Anwendungen für optimale Ergebnisse vergleichsweise umfangreich an die jeweilige Hardware angepasst werden, dass hier auch weiterhin die von anderen Xiaomi-Smartphones gewohnte Kamera-App zum Einsatz kommt.
Neben diversen Filtern und Verzerrungseffekten bietet die Anwendung auch die üblichen Panorama-, Timer-, Sprachsteuerungs- und Verschönerungs-Modi. Für diese Preisklasse noch keine Selbstverständlichkeit ist ein manueller Modus, indem es dem Anwender überlassen bleibt, Parameter wie Belichtungszeit, ISO, Fokus und Weißabgleich zu definieren und etwas mehr Kontrolle über die Aufnahme zu erlangen. Echter RAW-Support würde dieses Feature abrunden, auch so kann man aber schon einiges damit anfangen – zumal sich auch im manuellen Modus zwischen den beiden Linsen wechseln lässt.
Videos nimmt das Smartphone in 4k-, FullHD-, HD- oder SD-Qualität auf, wobei entweder durch Tippen fokussiert wird, oder der C-AF die Bewegungen des Motives zu antizipieren versucht. Beides funktioniert meistens sehr gut und die Videoqualität geht absolut in Ordnung, wenngleich der aufgezeichnete Ton nicht über die Maßen optimal ausfällt. Im Videomodus lassen sich auch Timelapse- und Slow-Motion-Aufnahmen anfertigen.
Natürlich offeriert das Xiaomi Mi A1 auch eine auf den Nutzer gerichtete Frontkamera, die mit einer Auflösung von bis zu 5 Megapixeln und 1080-Videos aufwarten kann. Von der darf man keine Wunder erwarten, in guten Lichtverhältnissen reichen die Ergebnisse aber sicher auch für die meisten Freunde des Selbstportraits qualitativ aus. Details und Kontraste gehen in Ordnung, ich hätte mir aber etwas intensivere Farben gewünscht. Für Videoanrufe ist sie gut geeignet.
Abhängig von den verwendeten Anwendungen und Verbindungen erreichte ich mit dem Xiaomi Mi A1 meist eine Screen-On-Time von 6-7 Stunden. Bei automatischer Helligkeitsregelung, permanent mobilen Internet und exzessiver Telegram- und Firefox-Nutzung ging das Smartphone erst spät abends in die Knie, während bei moderater Nutzung auch zwei Tage kein Problem darstellten. Nicht ganz der Dauerläufer, den beispielsweise das Xiaomi Redmi 3s darstellt, aber absolut in Ordnung.
Das 7.3 Millimeter schlanke Smartphone kann mit einer Akkukapazität von 3050mAh aufwarten, die zufriedenstellenden Ergebnisse sind aber sicher auch auf den mit Android 7.1 Nougat abermals verbesserten Doze-Energiesparmodus und das mit Full HD nicht übertrieben hochauflösende Display zurückzuführen. Den Aluminium-Unibody bezahlt man wie fast (!) immer damit, dass der Akku nicht einfach ausgetauscht werden kann.
Außerdem war bei mir ein europäisches Netzteil (5V bei 2A) bereits im Lieferumfang enthalten, sodass man nicht mit Adaptern herumhantieren oder auf nicht-originale Alternativen ausweichen muss. Je nach Modell liegt manchmal aber nur ein UK-Adapter bei.
Bisherige Xiaomi-Smartphones waren allesamt nicht unbenutzbar, im Gegenteil. Aber man musste an einigen Stellen nun einmal Kompromisse eingehen, die mich zumindest davon abgehalten haben, auch unbedarften Nutzern eines der Modelle zu empfehlen. Das hat sich mit dem Xiaomi Mi A1 geändert.
Zunächst einmal präsentiert sich das Mittelklasse-Smartphone an der Hardware-Front gewohnt solide. In Kombination mit 4GB RAM und 64GB internem Speicher wird der SoC in absehbarer Zeit mit jeder Anwendung zurecht kommen, aber auch die allgemeine Verarbeitung, das Display und die Dual-Cam sind für den aufgerufenen Preis von etwa 200 Euro ausgesprochen gut. Zudem gibt es einen ordentlichen 3050mAh-Akku mit QuickCharge-Unterstützung und alle relevanten LTE-Frequenzen.
Aber vor allem bewegt man sich nun softwareseitig auf einem Niveau, mit dem jeder etwas anfangen kann – keine Custom ROM, nur um die gewünschte Sprache einzustellen, keine aufwändige Nachinstallation der Play Services. Von der ersten Sekunde an läuft alles so, wie man es von den hierzulande etablierten Marken gewohnt ist, in puncto Updates vermutlich sogar noch besser. Und die Kombination aus diesem auffällig unauffälligen Android-Erlebnis und der hervorragenden Hardware machen es sehr schwer, in dieser Preisklasse ein vergleichbares Android-Smartphone zu bekommen.
Insgesamt ist das Xiaomi Mi A1 damit das erste Smartphone des Unternehmens, das ich uneingeschränkt jedem empfehlen kann.