Die erfolgreiche TV-Serie "Stubbe - Von Fall zu Fall" (1995-2014) kehrt am heutigen Samstag (30. Januar, 20:15 Uhr, ZDF) mit dem zweiten Special "Stubbe - Tödliche Hilfe" nach Dresden zurück. Von dort aus war Kriminalhauptkommissar Wilfried Stubbe (Wolfgang Stumph, 74) im Pilotfilm mit seiner Familie nach Hamburg gezogen. Nach einem gemeinsamen Ausflug mit seiner Freundin Marlene (Heike Trinker, 59) auf die Nordfriesische Insel Amrum im ersten Special "Tod auf der Insel" (2018) lebt Stubbe im neuen Film nun als Pensionär wieder in der sächsischen Landeshauptstadt.
Der herbeigesehnte Besuch seiner Tochter, Journalistin und alleinstehende Mutter Christiane Stubbe (Stephanie Stumph, 36), und seiner achtjährigen Enkelin Caroline Stubbe (Greta Kasalo) bei ihm in Dresden verläuft dann allerdings in jeder Hinsicht anders als geplant. Denn Christianes Dresdner Jugendfreund Malte (Patrick Güldenberg) bittet sie um Hilfe bei der Aufklärung des Todes seiner pflegebedürftigen Mutter; Malte wirft einem lokalen Pflegedienst von Boris Krol (Oliver Mommsen, 52) Diebstahl und Mord vor. Journalistin Stubbe beginnt heimlich zu recherchieren und Pensionär Stubbe kümmert sich unterdessen um die Enkelin... vorerst...
Schauspieler Wolfgang Stumph verrät im Interview mit spot on news unter anderem, ob es schwer war, seine Tochter nach sieben Jahren wieder für das Projekt gewinnen zu können. Sie spielte bereits als Neunjährige im ersten "Stubbe"-Film "Von Fall zu Fall: Stubbes Erbschaft" (1995) mit und hörte mit der letzten regulären Folge auf. Außerdem erzählt er von den besonderen Dreharbeiten unter Corona-Bedingungen.
Wolfgang Stumph: Nein, überhaupt nicht. Ich manage den Stumph, mache seine Pressearbeit, bin seine Agentur, sein Berater... da muss ich nun mal auch das beherrschen, sonst könnte ich diesen vielen Berufen gar nicht als Ich-AG nachkommen. Es ist überhaupt kein Problem für mich. Da bin ich ja nicht wie der Stubbe, der an seiner alten Reiseschreibmaschine und der Schwalbe [DDR-Moped] hängt.
Technische Neuigkeiten bespreche ich auch ganz gerne mit meiner Tochter [Stephanie Stumph]. Manchmal staunt sie sogar, wenn ich etwas Neues schon habe. Darüber hinaus sind 50 Prozent meiner Arbeit ohnehin nur im Homeoffice zu machen. Die meisten Besprechungen mit Autoren oder der Produktionsfirma kann man auch per Videocall von Zuhause aus machen und beim Schneiden brauche ich ohnehin nur den Platz zu wechseln.
Nur beim Spielen und Drehen muss man vor Ort sein. Letzteres selbstverständlich unter angemessenen Sicherheitsvorkehrungen. Anders hätten wir "Stubbe" auch gar nicht fertigstellen können. Den Film haben wir ja während Corona gedreht.
Stumph: Man hat jetzt eine persönliche Verantwortung, diszipliniert zu sein, sich zu schützen und die Gesundheit zu achten, weil man sonst nicht nur sich selbst, Familie und Freunde, sondern auch das Umfeld und den Arbeitsprozess für das gesamte Team gefährdet.
Stumph: Ich bin eigentlich ein optimistischer Melancholiker, träumerisch und sensibel und sehr optimistisch. Und da kann mich auch etwas wie Corona nicht aus der Bahn werfen oder meine Kreativität ausbremsen. Aber natürlich halte ich mich aus Verantwortungsbewusstsein meinem Umfeld und mir gegenüber an die Regeln.
Stumph: Eigentlich erzählt die "Stubbe"-Reihe die Familiengeschichte eines ganz normalen Kriminalkommissars. Seit 1995 wird der private und berufliche Weg dieses Ermittlers bis 2020 widergespiegelt. Christiane Stubbe hat im 50. "Stubbe"-Film als selbständige Journalistin mit einem Kleinkind und einem Freund das Elternhaus verlassen.
Stubbe selbst ist, wie der Stumph auch, nun im Unruhestand. Er ist mit seiner Lebensgefährtin nach Dresden gezogen. Sie ist als Kriminalistin in Dresden berufstätig und Stubbe weiß nicht so recht, wohin mit sich in seinem Ruhestand. Nicht nur die Fernsehzuschauer, auch die Macher dieser Reihe waren neugierig auf den weiteren Weg dieser Fernsehfamilie.
Stumph: Nein, überhaupt nicht. Mit dem 50. "Stubbe"-Film [2014] konsequent eigene neue Wege zu gehen, war eine gemeinsame Entscheidung. Aber ebenso übereinstimmend entstand nun auch eine Sehnsucht danach, ein Stückchen Lebensgeschichte wie auch persönliche Erfahrungen der vergangenen Jahre im "Stubbe" weiterzuerzählen. Im ersten Special [2018] war von Christiane Stubbe in der Tat nur ein Foto zu sehen, zusammen mit Stubbes Enkelkind. Damals gab es viele Zuschauerfragen nach Christiane und was wohl aus ihr geworden sei.
Stephanie und ich wollen in erster Linie dieses Geschenk einer Fernsehfamilie fortsetzen. Mit neun Jahren hat sie die Rolle begonnen. Inzwischen ist sie 27 Jahre älter geworden und hatte einfach große Lust, mal wieder in einem "Stubbe"-Film mitzumachen. Durch ihre emanzipierte und gleichberechtigte Arbeit ist sie allerdings nicht mehr "die Tochter von", vielmehr bin ich inzwischen "der Vater von". Insofern hat die Pause gutgetan.
Stumph: Das war eine große Freude, weil ich den Kollegen sehr, sehr gut kenne und fachlich schätze.
Stumph: Auf keinen Fall. Ich kenne den Autor, weil er zuvor auch viele "Stubbe"-Filme geschrieben hat. Als er mich gefragt hat, habe ich gerne angenommen. Und so wie ich auch bei Til Schweigers "Keinohrhasen" [2007] mal nicht den Stumph-Sinn habe raushängen lassen, sondern mich als unsympathischer Taxifahrer verstellt habe, hat es mich auch hier gereizt mitzumachen.
Stumph: Daran bin ich ja nicht ganz unschuldig. Ich achte den Kollegen sehr und daraus entstand auch eine Sympathie. Ich weiß, was er alles gemacht hat und macht und er spielt die Rolle des Pflegedienst-Chefs Boris Krol im neuen "Stubbe"-Film hervorragend. Es gibt immer wieder Kollegen, bei denen ich mir wünsche, dass sie in meinen Filmen mitspielen. Und dafür setze ich mich dann auch ein, nicht nur als Co-Produzent, sondern weil wir Vertrauen zueinander haben.
Stumph: Wir könnten uns vorstellen, das als generationenübergreifende Geschichte weiterzuerzählen. Aber schlussendlich ist das eine Entscheidung des Senders und der Zuschauer.