Fällt der Karneval aufgrund der Corona-Krise ins Wasser? "Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es", erklärte etwa Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits vor einigen Wochen.
BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken (69) kann die Bedenken verstehen, als gebürtiger Kölner fühlt er jedoch mit den Karnevalisten mit. "Es ist kein Geheimnis, dass ich nicht der größte Karneval-Fan bin. Aber es tut mir für die Leute unendlich leid. Ich weiß, wie sehr die Kölner am Karneval hängen und wie viele Musiker davon abhängig sind", erklärt er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Den Künstlern breche der gesamte Verdienst weg. "In dieser kurzen Zeit müssen sie so viel verdienen, dass sie das restliche Jahr ihre Familien damit ernähren können. Das ist ein wirtschaftliches Dilemma", weiß Niedecken. "Auf der anderen Seite wäre es verantwortungslos, wenn wir feiern würden."
Auch Niedecken vermisst es aktuell, auf der Bühne zu stehen. "Ich kann mir gar nicht vorstellen, nur noch Platten zu machen und nicht mehr auf Tour zu gehen." Am 30. März sei anlässlich seines 70. Geburtstages ein großes Konzert in der Kölner Lanxess Arena geplant. "Der Termin ist geblockt und wir werden versuchen, es auf die Beine zu stellen. Aber mangels einer gut funktionierenden Kristallkugel kann ich noch nicht sagen, ob das auch klappen wird. Da hat das Coronavirus noch ein Wörtchen mitzureden."
Am 18. September erscheint das neue Album "Alles fließt" seiner Kultband BAP.