Schauspieler ("Irgendwie und Sowieso") und Schlagersänger ("Resi, I hol di mit mei'm Traktor ab") Wolfgang Fierek feiert am morgigen Mittwoch (9.12.) seinen 70. Geburtstag. Warum es bei ihm traditionell Kaviar zum Wiegenfest gibt, hängt mit seiner ersten USA-Reise zusammen, wie er im Interview mit der Münchner "Abendzeitung" erzählt.
"Als ich das erste Mal in meinem Leben nach Amerika geflogen bin, hatte ich Glück, weil die Stewardess aus München eine frühere Liebschaft von mir war. Die hat mich freundlicherweise in die erste Klasse befördert und mich mit Kaviar versorgt. Das hat so ein unglaubliches Glücksgefühl in mir ausgelöst, dazu die Vorfreude auf Amerika - deshalb zelebriere ich das seitdem immer an meinem Geburtstag", sagt der gebürtige Ottobrunner.
Der Kaviar steht schon im Kühlschrank bereit. "150 bis 200 Gramm löffel ich alleine weg - und genieß jeden Happen", so Fierek. Dazu gibt es "Blinis, gehackten Zwiebeln, gehacktes Ei, natürlich Champagner und Wodka", seit er 1979 in einem Münchner Lokal einen Russen kennengelernt habe, der ihm erklärt habe, wie man richtig Kaviar isst.
Wolfgang Fierek achtet gut und bewusst auf sich und seinen Körper. "Ich nehme mir jetzt für alles ein bisserl mehr Zeit, achte auf meine Figur, trinke auch mal nur ein Glaserl Wein und nicht drei", erzählt er. Außerdem liebe seine Ehefrau (seit 1994) Djamila Mendil (geb. 1966) "das ganze Bio-Gesund-Zeug, da mach ich gerne mit".
Neben vernünftiger Ernährung steht auch ausreichend Bewegung auf dem Programm. "Seit Corona wütet, hab ich meine Mitgliedschaft im Fitnessstudio gekündigt - jetzt hab ich lauter Geräte daheim. Fünf Mal die Woche steige ich auf den Crosstrainer, verfluche und beschimpfe ihn am Anfang, aber danach fühl ich mich besser", erzählt er. Vorm Sterben habe er keine Angst. "Ich genieße den Moment und versuche, altersbewusst zu leben", sagt der bodenständige Künstler.
Corona überschattet natürlich auch seinen Geburtstag. "Jetzt bleib ich grad mehr daheim, aber das passt wunderbar", sagt Fierek, "ich wünschte, es gäbe nicht so viele Unvernünftige". Dann erzählt er, wie nah ihm die Erkrankung schon kam. "Meine Frau hatte Ende Januar Corona, als man das noch gar nicht so kannte. Sie war auf einer Steinmesse in Arizona, ich schon in Deutschland. Drei Tage hatte sie schlimme Atemnot, danach war's vorbei", erinnert er sich. Seine Zuversicht verliert er aber nicht: "Corona pack ma auch noch", sagt das Vorgeburtstagkind.