Vor einigen Tagen hatte Litauen den russischen Präsidenten Wladimir Putin verärgert, indem man den Transit von Waren in die russische Enklave Kaliningrad beschränkt hatte. Nun folgt offenbar die Rache aus dem Kreml. Putin soll bereits 4 Flughäfen ausgeschaltet haben!
Offenbar haben Hacker zahlreiche staatliche Institutionen und private Unternehmen in Litauen auf’s Korn genommen. Wie das Nationalen Cybersicherheitszentrums des baltischen Landes bestätigt, soll versucht worden sein mit “Distributed Denial of Service”-Attacken (DDoS), die dort befindlichen Systeme lahmzulegen. Von der Attacke sei auch ein besonders gesichertes staatliches Netzwerk für Datentransfers betroffen gewesen, wie jetzt das litauische Verteidigungsministerium in Vilnius mitteilt. Es war den Experten zwar gelungen die größten Angriffe einzudämmen. Doch nun warnt das Zentrum für Cybersicherheit vor möglichen weiteren Attacken. “Es ist sehr wahrscheinlich, dass Angriffe ähnlicher oder größerer Intensität in den kommenden Tagen fortgesetzt werden, vermutet man dort. Davon werden vor allem der Transport-, Energie- und Finanzsektor betroffen sein. Bisher gibt die Behörde keine Informationen dazu heraus, wer hinter diesen Attacken steckt. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Attacken von russischer Seite erfolgen.
Unterdessen hat die Putin-Hackergruppe “Killnet” sich bei Telegram für die Attacken verantwortlich erklärt. Dies sei die Vergeltung für die Beschränkung des Warenverkehrs durch Litauen in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad. So dürfen seit einigen Tagen waren, die auf der EU-Sanktionsliste stehen, nicht mehr nach Kaliningrad weitergeleitet werden. “Killnet” kündigt an, dass die Angriffe im Internet weitergehen sollen, bis diese Blockade von Litauen aufgehoben werde. Zudem heißt es, man habe bisher 1.652 Webressourcen zerstört. Außerdem wollen die Hacker die Webseiten von vier Flughäfen in Litauen lahmgelegt haben. Als weiteren Erfolg vermeldet man, dass angeblich 70 Prozent der litauischen Internet-Infrastruktur durch die Angriffe vom Rest des Internets abgeschnitten seien. Die Attacke selbst sei vor gerade einmal 39 Stunden gestartet worden. Bei Twitter hatte “Killnet” deshalb geschrieben: “Im Moment ist Litauen in einem noch traurigeren Zustand als Kaliningrad. Und wir halten unser Versprechen!”
