Schon seit Wochen reiht sich ein Misserfolg an der Front in der Ukraine an den nächsten. Dies hat dazu geführt, dass der russische Präsident Wladimir Putin zuletzt verstärkt mit dem Einsatz von Atomwaffen droht. Optimistisch zeigt sich dagegen ein US-Historiker, der an ein baldiges Ende des Krieges glaubt. Wie genau dies aussehen soll, erklärte er nun gegenüber den Medien.
In den letzten Tagen hatte sich auch der amerikanische Präsident Joe Biden ziemlich besorgt gezeigt und von einem drohenden “Armageddon“ gesprochen. Dem widerspricht nun der amerikanische Historiker Timothy Snyder von der weltbekannten Universität Yale. Dieser glaubt nicht, dass in dem Konflikt Nuklearwaffen zum Einsatz kommen. Stattdessen hält er ein anderes Szenario für deutlich wahrscheinlicher. Er ist der Meinung, dass der Krieg in der Ukraine mit dem Rückzug der russischen Truppen enden werde. Snyder begründet dies damit, dass sich Putin den Krieg auf Dauer nicht leisten könne. Auf seiner Homepage analysiert der Historiker: “Niemand glaubte, dass Russland einen Krieg vom Zaun brechen würde. Doch trotzdem hat er begonnen. Und jetzt kann sich niemand vorstellen, dass der Krieg enden wird. Und doch wird er enden“, zeigt sich der Experte optimistisch. Snyder glaubt, dass die ukrainischen Erfolge auf dem Schlachtfeld die politischen Realitäten in Moskau verändern werden. Dieser Prozess habe nach Meinung des Historikers bereits begonnen.
Anschließend werde es dann wohl zu einem russischen Machtkampf kommen, der dann den Rückzug der russischen Truppen erfordere. Bisher habe Wladimir Putin diese Notwendigkeit allerdings noch nicht erkannt. Im Sommer hatte es Putin nach Snyders Meinung verpasst, das Ende des Krieges zu erklären und seine Truppen abzuziehen. Nun jedoch sitzt Putin in der Falle. Ob der russische Staatschef seine Macht retten kann, soll nach Aussagen des Historikers vor allem von 2 Faktoren abhängen. nämlich davon, ob er weiter die Medien kontrollieren und die Schuld auf andere abwälzen kann. Zuletzt war auch in Russland der Druck auf Putin gewachsen. Unter anderem hatten russische Nationalisten Putin für das Versagen der russischen Armee in der Ukraine verantwortlich gemacht. Auch einflußreiche Militärexperten wie der tschetschenischer Führer Ramsan Kadyrow und der Chef das Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin hatten die Kriegsführung des Kremls kritisiert. Beiden Militärexperten werden Ambitionen auf höhere politische Ämter nachgesagt. Schielen die beiden etwa auf Putins Posten? Nach Meinung von Snyder werde diejenige Fraktion gewinnen, die am schnellsten zu dem Schluss kommt, dass die russischen Truppen in der Ukraine am falschen Platz sind. Aus diesem Grund kommt der Historiker zu dem Schluss, dass Putin die Truppen aus der Ukraine abziehen wird, um sein eigenes politisches Überleben zu sichern.
