Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal ein Nullwachstum hingelegt: Verglichen mit dem Vorquartal lag die Entwicklung bei 0,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte und damit erste Schätzungen von Ende Juli bestätigte. In den vorangegangenen beiden Quartalen war die Wirtschaft leicht zurückgegangen und damit in die Rezession gerutscht. Im Frühjahr habe sie sich "stabilisiert", lautete die Einschätzung des Statistikamts.
Die Konsumausgaben nahmen im zweiten Quartal verglichen mit dem ersten Quartal leicht um 0,1 Prozent zu. Der private Konsum stagnierte dabei, die staatlichen Konsumausgaben erholten sich jedoch und stiegen um 0,1 Prozent. In Ausrüstungen - Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - wurde 0,6 Prozent mehr investiert, in Bauten 0,2 Prozent mehr. Die Exporte gingen im zweiten Quartal verglichen mit dem ersten Quartal um 1,1 Prozent zurück, die Importe stagnierten.
Im Vorjahresvergleich sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt um 0,6 Prozent und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent, da im zweiten Quartal dieses Jahres ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand, wie die Statistiker in Wiesbaden weiter mitteilten. Vor allem die Konsumausgaben lagen im Vorjahresvergleich deutlich im Minus - die privaten um 1,2 Prozent und die staatlichen sogar um 3,1 Prozent. Das lag vor allem an den deutlich niedrigeren Ausgaben wegen der Corona-Pandemie.
Die Wirtschaftsleistung wurde im zweiten Quartal von rund 45,9 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Die übliche Frühjahrsbelebung fiel mit 0,5 Prozent verglichen mit dem Vorquartal damit schwächer aus als vor einem Jahr.
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