Es als Glücksspiel zu bezeichnen, das sich ausgezahlt hat, wäre wahrscheinlich zu zynisch, aber wenn es stimmt, dass eine Versicherung eine Form des Glücksspiels ist, gibt es wohl keine andere Möglichkeit, es zu beschreiben: Die Organisatoren des Tennisturniers in Wimbledon werden durch die Absage des Turniers im Jahr 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie einen hohen Gewinn in Höhe von 141 Millionen Dollar erzielen.
Die "Pandemieversicherung" ist etwas, von dem man in der Fernsehwerbung oder in Verkaufsgesprächen nicht viel hört, aber ein Tweet des Sportbusiness-Experten Darren Rovell zeigt, dass es sie schon länger gibt. Die Verantwortlichen von Wimbledon zum Beispiel zahlen seit 17 Jahren dafür, mit einer Prämie von etwa 2 Millionen Dollar pro Jahr. Das sind insgesamt 34 Millionen Dollar, was bedeutet, dass das, was früher unwahrscheinlich schien, jetzt Realität ist und sie einen ordentlichen Gewinn machen, indem sie die Police endlich zu Geld machen.
Rovell weist auch darauf hin, dass der Wortlaut der Police eine harte Grenze zwischen der Absage und der bloßen Verschiebung des Wimbledon-Turniers zieht, was durchaus eine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben könnte, das Turnier direkt abzusagen, anstatt zu versuchen, es auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr zu verschieben. Ursprünglich war das Turnier für Juni dieses Jahres angesetzt, aber wie viele andere große Sportereignisse liegt es auf Eis, da die Welt versucht, die "Kurve" des Coronavirus durch eine starke soziale Distanzierung abzuflachen.
