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Wiederlich! Gaffer behindern Arbeit der Rettungskräfte in den Flutgebieten

Als hätten die betroffenen Menschen in den Flutgebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nicht schon genug durchgemacht. Erst haben viele ihr Hab und Gut durch die Flut verloren und nun werden die Flutopfer auch noch von Horden von Gaffern und Schauslustigen belästigt, die zum Teil auch die Arbeit der Rettungskräfte vor Ort behindern.

Gaffer behindern Rettungskräfte bei der Arbeit

Das pfälzische Städtchen Ahrweiler ist einer der Orte, der am schlimmsten durch die Todesflut der vergangenen Woche zerstört wurde. Und nun zieht der Ort offenbar auch eine Menge nerviger Katastrophen-Touristen an, die die vor Ort entstandenen Schäden mit eigenen Augen ansehen wollen. Im Kreis Ahrweiler haben mindestens 100 Menschen ihr Leben durch die Flutkatastrophe verloren. Noch immer gelten zahlreiche Menschen als vermisst. Während die Anwohner versuchen einige brauchbare Gegenstände aus ihren Häusern zu retten und die Rettungskräfte nach weiteren Opfern suchen, werden die Menschen vor Ort nun durch eine große Anzahl von Schaulustigen behindert. Beim Kurznachrichtendienst Twitter gibt die Polizei Koblenz bereits bekannt, dass einige Gaffer die Helfer vor Ort nicht nur bei den Hilfsmaßnahmen behindern, sondern sich selbst sogar in Gefahr bringen. “Das Eine ist, dass sie betroffene Anwohner sich in ihren Vorgärten wie im Zoo fühlen lassen“, verdeutlicht Lars Brummer vom Polizeipräsidium Koblenz. “Das Andere ist, dass sie Rettungswege behindern können.“

Arbeiten im Katastrophengebiet dauern weiter an

Denn in den Katastrophengebieten sind viele Straßen durch die Flut zerstört worden. Die wenigen einwandfreie Straßen werden vorwiegend von Krankenwagen, Polizei und Rettungskräften genutzt. Eine vor Ort lebende Frau aus Sinzig (Kreis Ahrweiler) berichtet von Gaffern, die durch die Wohnviertel gefahren seien. Dabei hätten einige der Schaulustigen sogar extra auf’s Gas gedrückt, “um uns alle vollzuspritzen“. Mittlerweile ruft die Polizei dazu auf, die vom

Hochwasser betroffenen Gebiete weiträumig zu umfahren. „Ich spreche von Schaulästigen, nicht von Schaulustigen“, ergänzte Polizeisprecher Brummer. “Es wird immer welche geben. Wenn wir die antreffen, bekommen die eine Ansage und zur Not auch einen Platzverweis“, kündigt der Polizist an.

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