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Wieder Mordermittlungen gegen Krankenpfleger – Hat der 24-Jährige 2 Menschen umgebracht?

Im vergangenen Jahr war in einem Münchner Krankenhaus ein 24-jähriger Krankenpfleger festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, den Versuch unternommen zu haben insgesamt 3 seiner Patienten zu töten. Bei den Ermittlungen fanden die Ermittler der Polizei heraus, dass es offensichtlich weitere Fälle gibt. Wie es scheint hat der 24-Jährige tatsächlich mindestens 2 Menschen umgebracht.

Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen gegen Krankenpfleger aus

Wie jetzt bekannt wird, hat die Staatsanwaltschaft München die Ermittlungen im Fall eines 24-jährigen Krankenpflegers von versuchtem auf vollendeten Mord ausgeweitet. “Die Staatsanwaltschaft geht inzwischen nicht nur von drei versuchten, sondern auch von zwei vollendeten Tötungsdelikten aus”, hatte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München auf Anfrage gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärt. Allerdings werden in diesem Fall nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch immer weitere Verdachtsfälle geprüft. Die Ermittlungen dauern also noch immern an. Zunächst war dem Mann versuchter Mord vorgeworfen worden, weil er drei Patienten im Alter von 54, 90 und 91 Jahren falsche Medikamente verabreicht hatte und sie damit offenbar bewußt in Lebensgefahr gebracht hatte. Im Anschluss zeichnete sich der Mann dann bei der Rettung seiner Opfer aus. Der Fall war durch einen aufmerksamen Oberarzt im Klinikum rechts der Isar ins Rollen gekommen, weil dieser sich über die plötzliche Verschlechterung des Zustandes von zwei Patienten gewundert hatte. Angestrengte interne Ermittlungen hatten dann Hinweise auf einen dritten Fall gegeben, bei dem der Beschuldigte ebenfalls beteiligt gewesen war.

Pfleger soll für insgesamt 2 Morde verantwortlich sein

Nach bisherigen Kenntnissen hatte der Pfleger den Patienten eine

Überdosis eines Medikaments verabreicht, das nicht auf der Liste der für sie vorgesehenen Medikamente gestanden hatte. Die Spuren der Medikamente waren bei anschließenden Untersuchungen im Blut der Patienten gefunden worden. Das Krankenhaus hatte daraufhin Anzeige gegen den Mann erstattet, der die Vorwürfe seit seiner Festnahme allerdings bestreitet. Der Pfleger hatte erst im Juli 2020 seinen Job in dem Krankenhaus angetreten und hatte dort meistens Dienst auf der sogenannten Wachstation. Vor seiner Zeit in dem bekannten Münchner Krankenhaus hatte der ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen stammende Mann nur in Altenpflege-Einrichtungen gearbeitet. In dieser Zeit soll der Pfleger allerdings nicht auffällig geworden sein. “Hinsichtlich seiner Tätigkeit dort haben sich nach Auskunft der dortigen Ermittlungsbehörden keine Auffälligkeiten hinsichtlich etwaiger vergleichbarer Fälle ergeben”, erklärte die Sprecherin der Münchner Staatsanwaltschaft weiter. Ein Motiv hinter der Tat könnte sein, dass der Mann sich mit erfolgreichen Reanimationsmaßnahmen brüsten wollte. “Deswegen das Leben eines Menschen zu riskieren, um dann nachher als weißer Ritter dazustehen, das stufen wir natürlich als niedrige Beweggründe ein”, ließ die Sprecherin der Staatsanwaltschaft nach der Festnahme des Pflegers verlauten.

Gemeinsamkeiten zum Fall des Patientenmörder Niels Högel

Bisher bestreitet der Pfleger die Tatvorwürfe und schweigt zur Sache. Selbst mit wem er über die Reanimierungen gechattet hatte, wollte er nicht verraten. In dem Fall werden allerdings Erinnerungen an den Fall des Patientenmörder Niels Högel (44) wach, der in insgesamt 85 Fällen wegen Mordes vom Landgericht Oldenburg zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Högel hatte an Kliniken in Delmenhorst und Oldenburg in seiner Zeit als intensivmedizinischer Krankenpfleger 85 Patienten durch die Verabreichung von Medikamenten getötet. Auch bei Högels Taten bestand die Motivation darin, die Patienten dann erfolgreich zu reanimieren. In den letzten Jahren häufen sich solche Fälle. Im Oktober 2020 hatte das Landgericht München einen Hilfspfleger wegen Mordes an 3 Patienten zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt, weil dieser seinen Patienten eine Überdosis Insulin gespritzt hatte. Schon im Jahr 2016 hatte es auch einen ähnlichen Fall im Klinikum rechts der Isar gegeben. Damals hatte eine Hebamme Frauen mit Kaiserschnitt-Geburten vor dem Eingriff Blutverdünner gegeben. Sie war vom Gericht wegen siebenfachem Mordversuch zu 15 Jahren Haft verurteilt worden.

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