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Wieder heftige Kämpfe im Sudan trotz vereinbarter Waffenruhe

Trotz einer vereinbarten Waffenruhe hat es im Sudan am Samstag wieder heftige Kämpfe gegeben. Über die Hauptstadt Khartum flogen Kampfflugzeuge, wie ein Bewohner der Nachrichtenagentur AFP sagte. Als Reaktion auf die Luftangriffe seien Luftabwehrgeschosse abgefeuert worden. Ein anderer Augenzeuge sagte, die Kämpfe seien am Morgen fortgesetzt worden, unter anderem an der Zentrale des staatlichen Rundfunksenders in Khartums Nachbarstadt Omdurman. Über dem Flughafen von Khartum hing Rauch.

Im Sudan kämpfen seit nunmehr drei Wochen Armeeeinheiten unter dem Kommando von Armeechef Abdel Fattah al-Burhan gegen die von dem General Mohamed Hamdan Daglo angeführte RSF-Miliz. Mehr als 500 Menschen wurden seitdem getötet.

Am Dienstag trat eine unter Vermittlung der USA ausgehandelte 72-stündige Feuerpause in Kraft, die am Donnerstag kurz vor Ablauf noch einmal um 72 Stunden bis Sonntag um Mitternacht verlängert wurde. Allerdings wurden bisher alle Waffenruhen gebrochen.

In Khartum versuchen viele Menschen weiterhin, vor den Kämpfen zu fliehen. Strom und Leitungswasser gibt es nicht mehr, Internet und Telefon funktionieren nur noch sporadisch. Benzin, Bargeld und Lebensmittel werden knapp. Mehrere zehntausend Flüchtlinge sind bereits in den Nachbarländern angekommen, vor allem in Äthiopien und Ägypten.

Die Evakuierung von Ausländern läuft inzwischen überwiegend über das Meer. Am Samstag erreichte ein von den USA organisierter Fahrzeugkonvoi die Hafenstadt Port Sudan. Wie das US-Außenministerium mitteilte, waren neben US-Bürgern auch Ortskräfte aus dem Sudan und Staatsangehörige verbündeter Länder an Bord. Sie sollten von Port Sudan aus über das Rote Meer nach Dschiddah in Saudi-Arabien gebracht werden.

Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, machte keine Angaben dazu, wie viele Menschen sich in dem Konvoi befanden. Er sprach aber von hunderten Evakuierten - zusätzlich zu den US-Diplomaten, die bereits vor einer Woche aus dem Sudan ausgeflogen worden waren.

Andere Länder, darunter Deutschland, Frankreich und Großbritannien, hatten ihre Staatsbürger in den vergangenen Tagen per Flugzeug in Sicherheit gebracht. Die Bundeswehr flog nach eigenen Angaben seit Sonntag vergangener Woche rund 780 Menschen aus über 40 Nationen aus dem Sudan aus, darunter 230 Deutsche.

mid