Die Talentagentur Endeavor bereitet sich auf einen Börsengang vor, der die Agentur mit 10 Milliarden Dollar bewerten würde. Wenn es dazu kommt, werden CEO Ari Emanuel und der Vorstandsvorsitzende Patrick Whitesell sehr, sehr reich sein. Der genaue Zeitplan steht noch nicht fest, aber der Börsengang wird in den nächsten Monaten erwartet.
Aus dem Börsengangsprospekt von Endeavor geht hervor, dass das Unternehmen 21,3 Millionen Aktien zum Verkauf anbieten wird, die zu einem Preis von 23 bis 24 Dollar pro Aktie gehandelt werden sollen. Die Aktien werden unter dem Symbol "EDR" an der New Yorker Börse gehandelt.
Emanuel und Whitesell werden zusammen 37,6 Millionen der 429,7 Millionen Aktien von Endeavor kontrollieren. Die Investmentfirma Silver Lake ist der andere Großaktionär. Emanuel, Whitesell und Silver Lake halten 89 % der stimmberechtigten Kontrolle über das 26 Jahre alte Unternehmen.
Wenn Endeavor den Preis von 24 Dollar pro Aktie erreicht, hätten Ari Emanuel und Patrick Whitesell zusammen ein Nettovermögen von rund 900 Millionen Dollar. Damit wären sie um ein Vielfaches reicher als die meisten Schauspiel- und Sportlerkunden. Sie werden die reichsten Talentagenten aller Zeiten sein.
In einem separaten Deal hat Endeavor 835,7 Millionen Dollar aufgebracht, um die volle Kontrolle über die UFC zu übernehmen. Außerdem haben sie 950 Millionen Dollar als Betriebskapital für die Sportliga bereitgestellt. Endeavor erwarb 2016 eine Mehrheitsbeteiligung an der UFC im Rahmen eines Deals, für den die Brüder Frank und Lorenzo Fertitta 4 Milliarden Dollar zahlten.
Das ist nicht das erste Mal, dass Endeavor einen Börsengang plant. Das Unternehmen zog sich in letzter Minute von einem Börsengang 2019 zurück, nachdem es von den Investoren kalt empfangen wurde.
Endeavor ist die Muttergesellschaft von WME (William Morris) und IMG. Aus dem IPO-Antrag geht hervor, dass das Unternehmen 5,92 Milliarden Dollar Schulden hat, wenn die Aktien bei 24 Dollar pro Aktie debütieren und die vollständige Übernahme der UFC zustande kommt. Das Unternehmen verfügt über einen Kassenbestand von knapp 2 Milliarden Dollar.
Aus dem IPO-Antrag geht auch hervor, dass Endeavor Reigning Champs, ein Unternehmen zur Vorbereitung von College-Sportlern, für 200 Millionen Dollar und Flight Scope, ein Unternehmen für Produktion, Daten und Tracking in der Golf- und Tennisbranche, für 35 Millionen Dollar erworben hat. Endeavor hat außerdem Elon Musk in seinen Vorstand aufgenommen.
Der pandemiebedingte Stillstand der Produktion und der Sportveranstaltungen führte dazu, dass Endeavor im Jahr 2020 einen Nettoverlust von 625,3 Millionen Dollar verzeichnete.
CEO Ari Emanuel begann seine Karriere in der Poststelle der CAA, bevor er Talentagent bei ICM wurde.
Tom Strickler gründete Endeavor gemeinsam mit Emanuel nach einer Karriere bei CAA und ICM. Patrick Whitesell kam einige Jahre später von CAA dazu. Im Jahr 2009 fusionierte Endeavor mit der William Morris Agency, wobei Emanuel die Federführung hatte.
