Wenn man ein professioneller Dieb mit einem guten Gewissen ist, eignen sich Museen hervorragend zum Plündern, da man davon ausgehen kann, dass alles, was man mitnimmt, fast garantiert hoch versichert ist. Aber wenn der oder die Diebe, die das Grüne Gewölbe in Dresden heimgesucht haben, solche Ideen hatten, sollten sie vielleicht darüber nachdenken, ihre Beute zurückzugeben. Denn nach einem Juwelenraub im Wert von rund 1 Milliarde Dollar, bei dem unter anderem ein mit Diamanten besetzter Dolch und eine Perlenkette gestohlen wurden, stellte das Museum fest, dass die Juwelen nicht versichert waren.
Obwohl der Wert der Juwelen nach Angaben der lokalen Presse 1 Milliarde Dollar übersteigt (das Museum selbst lehnte es ab, eine Zahl zu nennen), teilte das sächsische Finanzministerium der Presse mit, dass die Juwelen nicht versichert seien, da der mögliche Schaden geringer sei als die Prämien für eine solche Versicherung, berichtet Bloomberg. Das Ergebnis ist, dass die lokalen Behörden unter noch größerem Druck stehen, die Schuldigen zu finden und die gestohlenen Edelsteine dem Museum zurückzugeben.
Natürlich sind Museumsstücke ohne Versicherung nicht so ungewöhnlich, wie man vielleicht denkt. Julia Ries, Leiterin des Bereichs Kunst und Schmuck bei der Ergo Group AG, einer Versicherungsgesellschaft, erklärt gegenüber Bloomberg, dass öffentliche Museen zwar in der Regel eine Versicherung abschließen, wenn sie ihre Stücke an andere Museen verleihen, aber gerade die Tatsache, dass die Stücke der ständigen Sammlung eines Museums unersetzlich sein können, macht sie in Bezug auf die Versicherung fragwürdig:
"Die Budgets der Museen sind sehr hoch.
"Die Budgets der öffentlichen Museen sind begrenzt... Eine solche Sammlung kann man nicht durch einen monetären oder kunsthistorischen Wert ersetzen. Wenn die Juwelen nicht wiederhergestellt werden, ist dieser Teil der Sammlung für immer verloren."
Hoffentlich werden die Juwelen wiedergefunden.
Hoffentlich werden die Juwelen wiedergefunden, aber wenn die Effizienz, mit der der Raub durchgeführt wurde, ein Hinweis darauf ist, dass die Diebe nicht zimperlich sind, haben sie ihre Beute von mehr als 1 Milliarde Dollar in nur etwa 15 Minuten gemacht. Hier ist der offizielle Zeitplan des Raubes von Bloomberg:
Zum Zeitpunkt dieses Artikels sind die Diebe noch nicht identifiziert oder festgenommen worden.
