Während die Major League Baseball der Rückkehr zum Spielbetrieb näher rückt, werden sich viele Köpfe auf das Geschehen auf dem Spielfeld konzentrieren. Aber auch hinter den Kulissen tut sich einiges, das es wert ist, im Auge behalten zu werden - wie der mögliche Verkauf der New York Mets.
Im vergangenen Dezember stand der Hedgefonds-Milliardär Steve Cohen kurz davor, die Mehrheit an den Mets zu übernehmen. Der Deal hätte ihm eine 80-prozentige Mehrheitsbeteiligung verschafft, was den Wert der Franchise auf etwa 2,6 Milliarden Dollar geschätzt hätte. Dieses Geschäft scheiterte jedoch im Februar, als sich die Familie Wilpon, angeführt von Fred Wilpon, aus den Verhandlungen zurückzog..
Die Wilpons sind fest entschlossen, das Team bis zum Ende des Jahres zu verkaufen - aber das könnte für sie mit hohen Kosten verbunden sein. Um ein Geschäft vor 2021 abschließen zu können, müssen die Wilpons im Juli mit der Annahme von Angeboten beginnen und bis zum 1. Oktober einen Käufer finden. Angesichts dieses strengen Zeitplans wissen potenzielle Käufer, dass die Wilpons nicht viel Einfluss haben. Zu einer solchen Käufergruppe gehören Josh Harris und David Blitzer, Eigentümer der New Jersey Devils in der NHL und der Philadelphia 76ers in der NBA, neben anderen Sportfranchises. Ihre Preisvorstellung? 1,4 Milliarden Dollar, nach Angaben der New York Post. Das ist kaum mehr als die Hälfte von Cohens Angebot. Darren Rovell, Reporter des Action Network teilte mit, dass das jüngste Angebot 140 Tage nach dem Scheitern von Cohens Deal kam. Er stellt fest, dass die Welt jetzt ein bisschen anders aussieht als Anfang Februar. Natürlich bedeutet die Tatsache, dass ein Angebot gemacht wurde, nicht, dass es auch angenommen wird. Aber die Mets verlieren schnell mehr Geld als sonst. In einer normalen Saison verliert das Team 90 Millionen Dollar. Da die COVID-19-Pandemie in diesem Jahr jedoch mehr als 100 Spiele ausfallen lässt, könnten die Wilpons nördlich von 200 Millionen Dollar verlieren. Durch einen Verkauf vor Jahresende würden sich die Wilpons auch von 44 Millionen Dollar an Schuldenzahlungen für das Citi Field im Jahr 2021 befreien. Auch wenn geplant ist, dass Baseball innerhalb des nächsten Monats den Spielbetrieb wieder aufnimmt, wird die Pandemie die Sportligen noch eine ganze Weile beeinflussen. Das wird sich wahrscheinlich auf das endgültige Angebot für die Mets auswirken. Wir müssen einfach abwarten, was die Wilpons zu akzeptieren bereit sind.
