Es stellt sich heraus, dass Robert F. Smith nicht der einzige Milliardär ist, der mit ernsthaften Steuerproblemen seitens der US-Behörden zu kämpfen hat. Der texanische Milliardär Robert Brockman, der als der Mann bekannt ist, dessen Familientrust Smith das Startkapital für sein Unternehmen Vista Equity Partners zur Verfügung gestellt hat, sieht sich mit noch schwerwiegenderen Vorwürfen der Steuerhinterziehung konfrontiert. Die Behörden werfen ihm einen Steuerbetrug in Höhe von 2 Milliarden Dollar vor, den sie als den größten Fall dieser Art gegen einen amerikanischen Bürger bezeichnen.
Im Gegensatz zu Smith, der mit den Behörden kooperiert und sich bereit erklärt hat, rund 140 Millionen Dollar zurückzuzahlen, um die Steuerermittlungen gegen ihn beizulegen, plädiert Brockman auf "nicht schuldig" in allen Anklagepunkten. Die Associated Press berichtet, dass ihm vorgeworfen wird, Milliarden an Kapitalgewinnen vor den Behörden versteckt zu haben, und zwar über verschiedene Geschäftseinheiten, die sich unter anderem auf den Bermudas und in der Schweiz befinden. Das System war kompliziert und zumindest 20 Jahre lang effektiv, aber in einer Presseerklärung des US-Staatsanwalts für den nördlichen Bezirk von Kalifornien, David L. Anderson, heißt es, dass Komplexität nicht immer ein wirksames Mittel ist, um sich vor dem Gesetz zu verstecken:
"Komplexität wird Verbrechen nicht vor den Strafverfolgungsbehörden verbergen. Raffinesse ist keine Verteidigung gegen Bundesstrafverfahren ... Wir werden nicht zögern, die klügsten Köpfe im Raum zu verfolgen."
Brockman erschien via Zoom vor dem Bundesgericht, bekannte sich nicht schuldig und wurde dann gegen eine Kaution von 1 Million Dollar "freigelassen". Laut Anklageschrift der Regierung benutzte Brockman eine Vielzahl von Methoden, um sein Finanzvermögen vor der Besteuerung zu verbergen, darunter verschlüsselte E-Mails mit Codenamen wie "Permit", "Snapper", "Redfish" und "Steelhead", um die Vernichtung oder Fälschung von Beweisen anzuordnen. Außerdem wurden Informationen darüber veröffentlicht, was Brockman mit einigen seiner unversteuerten Einkünfte gemacht haben soll, darunter der Kauf und die erhebliche Aufwertung eines Ferienhauses in Sonoma, Kalifornien, für 2,5 Millionen Dollar sowie 13 Millionen Dollar für Immobilien und philanthropische Projekte in Colorado.
Die Anklageschrift gegen Brockman umfasst insgesamt 39 Anklagepunkte, darunter Steuerhinterziehung, Überweisungsbetrug, Geldwäsche und mehr.
