Louisville ist seit langem die Vorzeigeschule von Adidas. Das Sportbekleidungsunternehmen hat gerade einen neuen Vertrag mit den Cardinals abgeschlossen, der über zehn Jahre einen Wert von 160 Millionen Dollar hat.
Der aktuelle Vertrag, der am 1. Juli ausläuft, soll den Sportstudenten dabei helfen, ihre Leistungen mit erstklassiger Ausrüstung zu verbessern.
Es hat sich herausgestellt, dass fast das gesamte Geld aus diesem aktuellen Vertrag an Rick Pitino, den jetzt suspendierten Cheftrainergeht.
Pitino kassierte satte 98 Prozent dessen, was Louisville erhielt, wie aus Verträgen hervorgeht, die dem Louisville Courier-Journal auf der Grundlage des Gesetzes über öffentliche Unterlagen in Kentucky vorlagen.
In der Saison 2015/16 erhielt Pitino zum Beispiel 1,5 Millionen Dollar im Rahmen seines persönlichen Dienstleistungsvertrags mit Adidas. Der Rest des Geldes - im Vergleich dazu läppische 25.000 Dollar - ging an das eigentliche Sportprogramm.
Im Jahr zuvor war es noch schlimmer: Pitino kassierte wieder 1,5 Millionen Dollar, während nur 10.000 Dollar an die Sportabteilung gingen.
Im Rahmen des bestehenden und des neuen Vertrags wird das Geld, das Adidas im Rahmen dieser persönlichen Dienstleistungsvereinbarungen an die Trainer von Louisville zahlt, von den Gesamtmitteln für das Sportprogramm abgezogen. Adidas stellt auch Bekleidung, Schuhe und Stipendien für ein Praktikumsprogramm zur Verfügung.
Kenny Klein, der Sprecher der Sportabteilung von Louisville, argumentierte, dass das Geld, das an Pitino fließt, den Studenten und Sportlern zugute kommt. Klein sagte, dass die Spieler zum Teil wegen Pitino nach Louisville kommen, und fügte hinzu, dass der Trainer bereits einen Vertrag mit Adidas hatte, bevor das Programm einen Vertrag mit dem Unternehmen unterzeichnete.
Natürlich war das alles vor dem Bestechungsskandal im letzten Monat gesagt worden. Könnte es sein, dass noch mehr Geld geflossen ist?
Der neue Vertrag sieht vor, dass das Louisville-Programm zusätzlich zu Schuhen und anderer Bekleidung rund 79 Millionen Dollar in bar erhält. Die Einzelheiten des Vertrags sind nicht öffentlich, so dass noch nicht bekannt ist, wie viel davon an die Trainer gehen wird.
Das Geld geht allerdings nicht an die Spieler. Die NCAA hat stets erklärt, dass sie ihre Spieler nicht bezahlen kann - oder will -. Dass so viel Geld in die Taschen eines Trainers fließt, sieht nicht gut aus.
