Die Utah Jazz bekommen einen neuen Eigentümer. Ryan Smith, CEO von Qualtrics, und seine Frau Ashley erwerben die Mehrheit der Anteile an der Mannschaft von Gail Miller und ihrer Familie. Das Geschäft soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Nach Angaben von Adrian Wojnarowski von ESPN verkaufen die Millers das Team für mehr als 1,6 Milliarden Dollar. Der Deal umfasst die Vivint Arena, die Salt Lake City Stars und einen Managementvertrag mit den Salt Lake Bees.
In einem separaten Geschäft wird Smith auch The Zone Sports Radio Network erwerben. Die Millers werden ihre anderen Immobilien behalten, zu denen Autohäuser, Immobilien, Finanzdienstleistungen und Kinos gehören.
"Es ist kein Geheimnis, dass ich mich für die NBA interessiere, und es ist wirklich kein Geheimnis, dass ich mich für die Jazz interessiere", sagte Smith auf einer Pressekonferenz, auf der das Geschäft angekündigt wurde. "Ich bin damit aufgewachsen, die Jazz zu sehen. Das ist das Team, das ich angefeuert habe. Ich habe in der Junior Jazz gespielt. Ich habe davon geträumt, für die Jazz zu spielen, aber das hat nicht geklappt."
Miller und ihr verstorbener Mann Larry kauften 1985 50 Prozent der Jazz für 8 Millionen Dollar. Im folgenden Jahr kauften sie die anderen 50 Prozent für 14 Millionen Dollar. Der Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung für mehr als 1,6 Milliarden Dollar ist eine beachtliche Rendite für ihre Investition.
Smith stammt aus Utah - er wuchs in diesem Bundesstaat auf, besuchte die BYU und hat seinen Firmensitz in Provo, UT.
Im Jahr 2002 gründete Ryan Smith mit seinem Bruder Jared, seinem Vater Scott und Stuart Orgill Qualtrics. Das Unternehmen für Umfragesoftware bietet Analysen für Unternehmen an, so dass die Verbindung mit der NBA gut passt.
In den ersten zehn Jahren seines Bestehens hat Qualtrics keine Mittel von Risikokapitalgebern erhalten. Das Unternehmen lebte ausschließlich von seinen eigenen Einnahmen und schlanken Geschäftsabläufen.
Im Jahr 2017 spendete Qualtrics den Jazz-Trikotaufnäher des Teams an 5 For The Fight, das erste Mal, dass ein Team einen Trikotaufnäher für einen bestimmten Zweck verwendete. Das stärkte die Bindung zwischen Smith und den Millers. Und es spielte wahrscheinlich eine große Rolle beim Kauf des Teams durch Smith.
Im folgenden Jahr plante Qualtrics einen Börsengang für geschätzte 8 Milliarden Dollar. Doch kurz davor erwarb SAP das Unternehmen stattdessen. Smith sträubte sich gegen den Verkauf, weil er die Kontrolle über sein Unternehmen nicht aufgeben wollte. Doch schließlich gab er nach, und er, sein Bruder und sein Vater verdienten jeweils 1,1 Milliarden Dollar an dem Geschäft.
SAP bereitet sich immer noch auf einen Börsengang mit Qualtrics vor, aber der Zeitplan hat sich etwas nach hinten verschoben. Smith macht das wahrscheinlich nichts aus, da das Cloud-Wachstum des Unternehmens 2019 um 40 % höher war als erwartet.
Zu allem Überfluss hat Qualtrics auch Büros in mehreren anderen Städten, darunter Seattle. Das hat zu der Frage geführt, ob die Jazz nach Seattle umziehen werden, wo es seit dem Weggang der Sonics vor mehr als einem Jahrzehnt keine Franchise mehr gibt. Aber Smith ist ein lebenslanger Jazz-Fan, und das Team hat auch eine Treuhandgesellschaft, die einen Umzug verhindert, also macht euch keine allzu großen Hoffnungen, liebe Sonics-Fans.
Vorerst wird Smith wohl noch ein wenig Papierkram ausfüllen müssen. Seinen Traum, in der NBA zu spielen, hat er nie verwirklicht, aber der Besitz eines Teams ist ein guter Trostpreis.
