Der Fall des amerikanischen Studenten Otto Warmbier, der kurz nach seiner Entlassung aus der Haft durch die nordkoreanische Regierung starb, hat eine endgültige, wenn auch wahrscheinlich eher symbolische Lösung gefunden. Wie CNBC berichtet, hat ein US-Bundesrichter in einer Klage gegen Nordkorea wegen widerrechtlicher Tötung zugunsten von Warmbiers Eltern entschieden und das Land zur Zahlung von mehr als 500 Millionen Dollar verurteilt. Da es jedoch keinen konkreten Mechanismus gibt, mit dem Nordkorea zur Zahlung des Schadensersatzes gezwungen werden könnte, wird das Urteil als symbolischer Sieg für Warmbiers Eltern angesehen.
Die Vorsitzende Richterin des US-Bezirksgerichts, Beryl A. Howell, begründete das Urteil mit der "barbarischen Misshandlung Ottos" durch Nordkorea, die ihrer Meinung nach "vorsätzlich Ottos Hirnschäden verursacht hat, die zu seinem Tod führten"
Die Warmbiers gaben nach der Entscheidung eine Presseerklärung ab, in der sie ihre Dankbarkeit zum Ausdruck brachten, "dass die Vereinigten Staaten ein faires und offenes Justizsystem haben, so dass die Welt sehen kann, dass das Kim (Jong Un) Regime rechtlich und moralisch für Ottos Tod verantwortlich ist." Sie fuhren fort:
"Wir haben uns und unsere Familie der Tortur eines Gerichtsverfahrens und eines öffentlichen Prozesses unterzogen, weil wir Otto versprochen haben, dass wir niemals ruhen werden, bis wir Gerechtigkeit für ihn bekommen haben... Die heutige wohlüberlegte Stellungnahme des Obersten Richters Howell ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg. Als Familie, Mutter, Vater, Schwester und Bruder, möchten wir all denen danken, die Otto kannten und liebten, und all denen, die uns und unsere Mission, Kim für seine Taten haftbar zu machen, unterstützt haben. Thank you."
Das Urteil besagt, dass Otto Warmbiers Nachlass Anspruch auf 21 Millionen Dollar Schadensersatz und 150 Millionen Dollar Strafschadensersatz hat, wobei weitere 15 Millionen Dollar Schadensersatz und 150 Millionen Dollar Strafschadensersatz - jeder! - an Fred und Cincy Warmbier gehen.
Was nicht klar ist, ist, wie viel von diesem Geld die Warmbiers tatsächlich bekommen werden. Aber wenn die Behörden in der Lage sind, nordkoreanische Vermögenswerte zu finden, die sich tatsächlich in den Vereinigten Staaten befinden, ist es Berichten zufolge möglich, dass sie gesichert und als Teil des Urteils an die Warmbiers weitergeleitet werden könnten.
