Wenn Sie in letzter Zeit in den sozialen Medien unterwegs waren, haben Sie wahrscheinlich zumindest einen flüchtigen Blick auf die öffentliche Aufregung geworfen, die die Nachricht begleitete, dass die beliebte Sitcom Friends die Streaming-Plattform Netflix 2019 verlassen wird. Es gab Spekulationen, dass die Serie von Netflix abgesetzt wird, um auf der Streaming-Plattform zu erscheinen, die von WarnerMedia entwickelt wird (Friends ist Eigentum von WarnerMedia), aber wie sich herausstellte, wird Netflix die Serie zumindest für ein weiteres Jahr behalten können: Zu einem Preis von 100 Millionen Dollar.
Die New York Times berichtet, dass Netflix und WarnerMedia eine Vereinbarung getroffen haben, wonach Friends für 100 Millionen Dollar bis 2019 für Netflix-Abonnenten verfügbar bleibt. Wenn das nach viel klingt, ist es das auch: Frühere Vereinbarungen lagen eher in der Größenordnung von 30 Millionen Dollar pro Jahr. Aber in einer Zeit, in der große Medienunternehmen wie Netflix und Disney ganz auf Online-Streaming setzen, wird der Preis für eine beliebte Serie wie Friends natürlich steigen.
Der hohe Preis spiegelt auch die Tatsache wider, dass 2019 aller Wahrscheinlichkeit nach das letzte Jahr sein wird, in dem die Serie "exklusiv" bei Netflix zu sehen sein wird, und dass nach dem nächsten Jahr wahrscheinlich ein niedrigerer Preis ausgehandelt werden wird, um die Serie neben ihrem neuen Zuhause bei At&T/WarnerMedia's neuem Streaming-Dienst dort zu behalten.
Natürlich gibt es auch die reale Möglichkeit, dass Friends Netflix nach 2019 tatsächlich verlassen wird. Aber zumindest wurde dieser Social Media Flächenbrand dank der legendär tiefen Taschen von Netflix um weitere 12 Monate verschoben. Außerdem ist Friends bei weitem nicht die einzige Fernsehserie oder der einzige Film, der in naher Zukunft von Netflix und anderen aktuellen Streaming-Diensten eingestellt wird. John Stankey ist der verantwortliche Manager von WarnerMedia, und auf einer AT&T-Konferenz im letzten Monat sagte er, dass Streaming-Dienste wie Netflix in den nächsten anderthalb bis zwei Jahren "eine ziemlich erhebliche strukturelle Verschiebung" erleben werden, da die Rechteinhaber sich die wertvollsten Juwelen ihrer Bibliotheken schnappen, um Kunden für ihre eigenen Streaming-Dienste zu gewinnen.
Und natürlich ist so ein großer Deal auch eine gute Nachricht für die sechs Stars der Serie, die Berichten zufolge zwei Prozent der Syndication-Einnahmen der Serie erhalten, dank Verträgen, die erstmals im Jahr 2000 ausgehandelt wurden - mit einem vermutlich ähnlichen Deal für die Einnahmen der Serie aus Home-Video und Streaming.
