Ein rumänisches Gericht hat eine Entscheidung getroffen, die die Erben des 2014 verstorbenen Milliardärs Dinu Patriciu betrifft. Patriciu hinterlässt seine beiden Töchter Ana und Maria Patriciu sowie Dana Rodica Patriciu, seine zweite Ehefrau. Sie müssen nun rund 226 Millionen US-Dollar an das rumänische Finanzministerium zurückzahlen, wie Profit.ro berichtet.
Die Entscheidung, die noch nicht rechtskräftig ist und gegen die die Erben noch Berufung einlegen können, hat mit einer Summe von rund 58,5 Millionen Dollar zu tun, die Patriciu 2001 von Libyen zurückerhalten hat. Dies geschah im Anschluss an eine komplizierte Reihe von Geschäftstransaktionen, die es Patriciu schließlich ermöglichten, 2007 einen internationalen Ölkonzern namens Rompetrol an die staatliche kasachische Ölgesellschaft KazMunayGas zu verkaufen und damit zum Milliardär zu werden.
Dies ist Teil einer berühmten "unbezahlten libyschen Forderung", die angeblich bis in die 90er Jahre zurückreicht, aber wenn Sie genauere Informationen über die Situation haben wollen, müssen Sie vielleicht einen Rumänen danach fragen, da es in englischer Sprache kaum Details dazu gibt (um nicht zu sagen: verwirrend). Es genügt zu sagen, dass die rumänische Regierung der Meinung ist, dass das Geld sofort nach seiner Wiedererlangung in die Staatskasse hätte fließen sollen, aber Patriciu behielt es stattdessen und verwendete es, um sein Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar zu vergrößern. Jetzt will Rumänien das Geld von seinen Erben zurück, und zwar mit Zinsen, womit wir bei den 226 Millionen Dollar wären.
Das rumänische Gericht hat entschieden, dass das Geld in die Staatskasse fließen soll.
Das rumänische Gerichtsurteil besagt, dass die drei Erben von Patriciu die 226 Millionen Dollar im Verhältnis zu ihrem Anteil am Erbe zahlen müssen. Sie haben jedoch noch die Möglichkeit, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen, so dass es möglich ist, dass die rumänische Regierung einen geringeren Betrag akzeptiert. So oder so werden es wohl die drei Patriciu-Erben sein, die das Guthaben ihres Vaters in Rumänien ausgleichen müssen.
