Wir haben gerade den 23. Todestag der Rap-Legende Tupac Shakur hinter uns. Es schien, als wäre der Rap-Mogul ganz oben auf der Welt gewesen, bevor er erschossen wurde. Ein Blick auf seine finanzielle Situation zeigt jedoch, dass die Dinge sehr viel komplizierter waren.
Zum Zeitpunkt seines Todes besaß Shakur nur sehr wenig Vermögen. Er hatte weniger als 105.000 Dollar auf einem Girokonto, zwei Autos und eine Lebensversicherung in fünfstelliger Höhe auf den Namen seiner Halbschwester. Obwohl er 60 Millionen Platten verkaufte und mehrere Hits landete, war er zum Zeitpunkt seines Todes hoch verschuldet und schuldete geschätzte 4,9 Millionen Dollar.
Diese Schulden sind sowohl auf den verschwenderischen Lebensstil des Rappers als auch auf einen dreiseitigen, handgeschriebenen Vertrag von Marion "Suge" Knight zurückzuführen, den 2Pac 1995 im Gefängnis unterzeichnete. Der Vertrag besagte im Wesentlichen, dass Shakur drei Alben für Death Row produzieren würde, wenn er im Gegenzug aus dem Gefängnis entlassen würde.
Ein Jahr vor seinem Tod hatte Death Row Records Shakur Geld für eine Reihe von Anschaffungen vorgeschossen. Die Firma gab ihm 2 Millionen Dollar für die Kosten von Aufnahmen und Musikvideos. Laut Death Row muss die Plattenfirma dieses Geld zurückbekommen, bevor der Rapper einen Gewinn erzielen kann.
Aber Death Row gab Shakur auch Vorschüsse für den Kauf mehrerer Autos und eines Hauses für seine Mutter, Afeni Shakur. Außerdem gab Death Row an, dass 2Pac der Firma Leasingraten für drei Wohnsitze in Rechnung stellte. Er gab unter anderem 300.000 Dollar für das Peninsula Hotel und einen sechsstelligen Betrag für Möbel, Schmuck, Sicherheitsdienste und Limousinenservice aus.
Bevor er starb, sorgte 2Pac dafür, dass seine Mutter 16.000 Dollar pro Monat erhielt. Sie war die Mitvollstreckerin seines Nachlasses und musste nach seinem Tod alle seine Papiere durchsehen. Dabei erfuhr sie von dem Vertrag und von der finanziellen Notlage ihres Sohnes.
Afeni Shakur setzte sich unermüdlich für ihren Sohn ein und gründete die Tupac Amaru Shakur Foundation und Amaru Entertainment sowie die Bekleidungslinie Makaveli Branded.
Afeni konnte außerdem Interscope Records, den Vertrieb von Death Row, dazu zwingen, seinem Nachlass sofort 3 Millionen Dollar zu zahlen. Interscope erklärte sich außerdem bereit, seinem Nachlass innerhalb eines Jahres 2 Millionen Dollar zu zahlen und seine Tantiemenrate von 12% auf 18% zu erhöhen. Außerdem verzichtete Interscope auf die Hälfte der 4,9 Millionen Dollar, die Death Row angeblich schuldete. Jimmy Iovine war maßgeblich daran beteiligt, eine gütliche Einigung in einer sehr angespannten Zeit herbeizuführen.
Im Laufe der nächsten Jahrzehnte verdiente Tupacs Nachlass zweistellige Millionenbeträge durch die posthume Veröffentlichung von Tupac-Alben, den Verkauf von Merchandise-Artikeln und verschiedene andere Formen der Bildlizenzierung. Als Afeni Shakur im Jahr 2016 starb, war sie 50 Millionen Dollar wert.
Wir haben unzählige Geschichten über Prominente gesehen, die ihr Geld verloren haben, nachdem sie es an Leute weitergegeben haben, die nicht ihr Bestes im Sinn hatten. Im Fall von 2Pac sah es so aus, als hätte er das Geld gar nicht erst gehabt.
