Es lohnt sich wirklich nicht, die chinesische Regierung zu verärgern. Fragen Sie einfach den Milliardär Jack Ma. Er äußerte sich am 24. Oktober in Shanghai über das chinesische Finanzregulierungssystem. Er erklärte, die Regeln seien schlecht für die Förderung von Innovationen. Außerdem bezeichnete er die Regulierungsbehörden, die das System durchsetzen, als "Club der alten Männer". Fast bevor er ausatmen konnte, wurde der Börsengang der Ant Group vom Tisch genommen. In der Pressemitteilung über die Verschiebung erklärte die Shanghaier Börse, dass der Börsengang der Ant Group wegen "größerer Probleme" zurückgezogen wurde, die dazu führen könnten, dass das Unternehmen "die Bedingungen für die Börsennotierung oder die Offenlegungsanforderungen nicht erfüllt"
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Die chinesische Regierung hat kürzlich neue Richtlinien für Online-Banken veröffentlicht. Es wird erwartet, dass Ant sein Geschäft umstrukturieren muss, um die neuen Regeln zu erfüllen.
Nun nimmt die chinesische Regierung auch Ma's Alibaba ins Visier. Insbesondere hat sie eine Anti-Monopol-Untersuchung gegen das größte Technologieunternehmen des Landes eingeleitet. Ma ist natürlich der Mitbegründer von Alibaba und Ant sowie der reichste Mensch Chinas. Jetzt hat es die Regierung auf sein wachsendes Technologieimperium abgesehen. Die Regierung untersucht die Praxis von Alibaba, seine Verkäufer zur Unterzeichnung von Exklusivitätsverträgen zu zwingen. Um es klar zu sagen: Dies ist eine marktübliche Praxis, unabhängig davon, wie Ma's Konkurrenten oder Chinas staatliche Behörde für Marktregulierung (SAMR) darüber denken.
Als Folge dieser Nachricht fielen die Aktien von Alibaba um 8,1 %. Das ist der größte Tageseinbruch des Tech-Giganten seit Mitte November.
In einem anderen Fall erklärte die chinesische Zentralbank, sie arbeite mit drei Finanzaufsichtsbehörden zusammen, um ein Treffen mit der Ant Group abzuhalten, um sie zu strengeren Finanzvorschriften zu drängen. Der nun verschobene Börsengang von Ant sollte im November der größte Börsengang der Welt werden. Es wurde erwartet, dass die Ant Group bei dem Börsengang 37 Milliarden Dollar bei einer Bewertung von 300 Milliarden Dollar einnehmen würde.
Der Börsengang von Ant hatte mindestens 3 Billionen Dollar an Aufträgen für die doppelte Notierung an den Börsen von Hongkong und Shanghai. Dies weckte großes Interesse bei den Anlegern in China, die ein Stück von Ant haben wollten. Der Börsengang sollte auch einige frühe Investoren und Mitarbeiter zu Milliardären machen, darunter auch Ma's Alibaba-Mitbegründerin Lucy Peng. Für Ma wäre es der zweite "größte Börsengang aller Zeiten" gewesen. Alibaba hatte den Titel des größten Börsengangs aller Zeiten inne, als es 2014 an die Börse ging. Saudi Aramco verdrängte Alibaba bei seinem Börsengang im Dezember 2019 von diesem Titel.
Ma hat Alipay entwickelt, die Zahlungs-App, die das Kerngeschäft von Ant ist. Er schuf sie als Nebenprojekt, um einen Bedarf in Chinas wachsender E-Commerce-Branche zu decken. Vor Alipay waren staatliche Banken mit schlechtem Kundenservice und ineffizienten Methoden die einzigen Optionen.
Ant hat das geändert. Mit Ant können die Menschen kleine Kredite beantragen und erhalten schnell eine Entscheidung darüber. Sie können auch Dinge über Ant bezahlen und mit nur 15 Cent in Geldmarktfonds investieren.
Ma wird es sich wahrscheinlich zweimal überlegen, bevor er die chinesische Regierung in Zukunft kritisiert.
