Robert Bigelow machte sein 1-Milliarde-Dollar-Vermögen durch die Gründung der Hotelkette Budget Suites of America. Er ist auch der Eigentümer von Bigelow Aerospace, das 1999 gegründet wurde. Bigelow Aerospace baute einen aufblasbaren Raum, das Bigelow Expandable Activity Module (BEAM). Das BEAM wurde für die Anbringung an der Internationalen Raumstation konzipiert. Es wurde in die Umlaufbahn gebracht und 2016 in Betrieb genommen. Jetzt gründet der 72-Jährige ein neues Raumfahrtunternehmen, Bigelow Space Operations.
Die Aufgabe von Bigelow Space Operations ist noch geheim, aber ein aktueller Tweet von Bigelow Aerospace deutet an, dass sich das neue Unternehmen darauf konzentrieren könnte, neue Einsatzmöglichkeiten für die von ihm entwickelten Raumfahrzeuge zu finden.
"In der kommerziellen Raumfahrt geht es nicht nur um Hardware, sondern darum, Geschäfte anders zu machen. Bigelow Aerospace ist bereit, diese Entwicklung anzuführen."
Es gab noch nie einen besseren Zeitpunkt für einen Einstieg in die Raumfahrtindustrie als jetzt. Elon Musks SpaceX, Jeff Bezos' Blue Origin und Richard Bransons Virgin Galactic sind alle sehr damit beschäftigt, Fortschritte in der Raumfahrt und im Betrieb zu machen. SpaceX hat vor kurzem einen 200.000 Dollar teuren Tesla-Roadster mit der firmeneigenen Falcon-Heavy-Rakete in den Weltraum befördert.
Die US-Raumfahrtbehörde NASA ist ein wichtiger Akteur in diesem Bereich.
Die NASA hat im Laufe der Jahre immer wieder Aufträge an kommerzielle Unternehmen vergeben. Präsident Trump ist ein Befürworter einer weiteren Privatisierung der Raumstation. Er beabsichtigt außerdem, die Mittel der NASA auf einen historischen Tiefstand zu senken. Trump möchte auch, dass die NASA die Internationale Raumstation, eine globale Initiative, im Jahr 2025 abbricht, drei Jahre früher als bisher geplant.
Auch wenn das alles nicht besonders rosig für Raumfahrtunternehmer klingt, ist noch nicht alles verloren. Die Kosten für den Zugang zum Weltraum werden mit der Einführung von wiederverwendbaren Raketen immer geringer. Bigelow Aerospace hat BEAM mit einer Falcon 9-Rakete von SpaceX ins All geschossen.
Bigelow arbeitet auch an neuen Projekten, darunter das B330, ein aufblasbares Weltraumhotel, das den Mond umkreisen und sechs Weltraumtouristen beherbergen soll. Dieses Projekt ist viel größer und ehrgeiziger als BEAM. United Launch Alliance (ULA) soll das Weltraumhotel in etwa fünf Jahren in die Umlaufbahn bringen. ULA ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Boeing und Lockheed Martin. Bigelow Aerospace entwickelt im Rahmen einer Vereinbarung mit der NASA ebenfalls ein ähnliches Modul. Dieses Modul würde den Namen Expandable Bigelow Advanced Station Enhancement (oder XBASE) tragen.
Bei all diesen ehrgeizigen Plänen, Lebensräume für Raumfahrer zu schaffen, ist es nicht schwer zu vermuten, dass Bigelow Space Operations sich darauf konzentrieren könnte. Das neue Unternehmen könnte ein direkter Konkurrent von Space Adventures sein, dem Unternehmen, das millionenschwere Tickets ins All verkauft. Es ist nur logisch, dass der Hotelmogul und Weltraumenthusiast ein Unternehmen gründen will, um seine Weltraumhotels zu füllen.
