Bill Self und die Kansas Jayhawks sahen ihre Saison 2020-21 in der zweiten Runde des NCAA-Turniers zu Ende stottern. Mit einer 85:51-Niederlage gegen die USC Trojans erlitt das Team seine bisher schlimmste Turnierniederlage. Doch das hielt die Jayhawks nicht davon ab, weiter auf Self zu setzen - womöglich für immer.
Am Tag vor dem Final Four gab Kansas bekannt, dass es Selfs Vertrag neu strukturiert hat. In der Theorie ist es ein Vertrag auf Lebenszeit. In der Praxis handelt es sich um einen Fünfjahresvertrag, der sich am Ende jeder Saison automatisch um ein Jahr verlängert. Solange Kansas weiterhin Leistungen auf hohem Niveau erbringt, wird Self weiterhin das Sagen haben.
Der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses war kurios. Abgesehen davon, dass die Bekanntgabe im Schatten des Final Four erfolgte, kam sie am selben Tag, an dem Arizona Sean Miller entließ. Und die Jayhawks waren immer noch ohne Sportdirektor, so dass es etwas seltsam erschien, dass sie zuerst ihren Trainer neu unter Vertrag nehmen würden (die Jayhawks haben inzwischen den ehemaligen Northwestern-Verwalter Travis Goff für den Posten des Sportdirektors verpflichtet).
Auch gegen Kansas wird seit mehr als drei Jahren im Zuge des FBI-Basketball-Skandals vom September 2017 ermittelt. Der Universität werden fünf Verstöße der Stufe I vorgeworfen, die die NCAA als "ungeheuerlich" und "schwerwiegend" eingestuft hat. Aber die Universität lässt sich nicht beirren und hat sich hinter Self gestellt.
Kansas hat eine geschwärzte Version des Vertrags veröffentlicht, die einige interessante Elemente enthält. Für jedes Jahr, das über die ersten fünf Jahre hinausgeht, erhält Self einen Bonus von 2,5 Millionen Dollar. Und die 7,2 Millionen Dollar, die ihm bereits aus seinem alten Vertrag zustehen, werden in den nächsten sechs Jahren ausgezahlt.
Außerdem kann er pro Saison bis zu 775.000 $ an Prämien verdienen. Er erhält 25.000 $, wenn Kansas das Big 12 Tournament gewinnt, 50.000 $, wenn Kansas die reguläre Saison der Big 12 gewinnt, 50.000 $ für das Erreichen des NCAA Tournament, 100.000 $, wenn er Trainer des Jahres wird, und 100.000 $, 150.000 $ bzw. 200.000 $ für das Erreichen der Sweet 16, des Final Four und den Gewinn der nationalen Meisterschaft.
Sollten die Jayhawks beschließen, Self irgendwann zu feuern, würden sie ihm nur ein Jahresgehalt von 5,41 Millionen Dollar schulden.
Der 58-Jährige hat die Jayhawks 18 Spielzeiten lang trainiert. Kansas gewann 2008 den Titel und hat während Selfs Amtszeit 15 Mal den Big 12-Titel gewonnen. Er ist neben John Calipari aus Kentucky einer der Basketballtrainer der Männer, die einen Vertrag auf Lebenszeit mit ihren Schulen unterzeichnet haben. Calipari und Kentucky haben sich im April 2019 auf einen Vertrag auf Lebenszeit geeinigt.
