Craig Wright ist ein australischer Computeringenieur, der die Identität von Satoshi Nakamoto, dem pseudonymen Erfinder der Kryptowährung Bitcoin, behauptet. Nun berichtet The Guardian, dass ein Richter in Florida ihn dazu verurteilt hat, die Hälfte aller Bitcoins, die er zwischen 2009 und 2013 verdient hat, an den Nachlass des verstorbenen David Kleiman zu zahlen, der laut Wright vor dessen Tod sein Partner war, sowie die Hälfte des Wertes seines geistigen Eigentums ab dem Zeitpunkt von Kleimans Tod im Jahr 2013.
Das Gericht hat noch nicht genau festgestellt, wie viele Bitcoins Wright besitzt, aber die Bitcoin-Brieftasche der Nakamoto-Identität wird zum jetzigen Zeitpunkt auf fast 10,5 Milliarden Dollar geschätzt. Das bedeutet, dass er Bitcoins im Wert von mehr als 5 Milliarden Dollar an den Wright-Nachlass zahlen müsste.
Sie können sich wahrscheinlich schon denken, dass dies ein ziemlich komplizierter Fall ist, und in der Tat ist das Gerichtsurteil kein eindeutiger Sieg für Kleimans Nachlass. Denn obwohl Wright behauptet, Nakamoto zu sein, sagt er auch, dass er keinen Zugriff auf die Bitcoins im Wert von mehreren Milliarden hat, die das digitale Eigentum dieser Identität sind. Berichten zufolge erklärte er vor Gericht, dass er nach einer Gewissenskrise wegen der Verwendung von Bitcoin für illegale Aktivitäten im Jahr 2011 die Bitcoins hinter einer Verschlüsselung verbarrikadierte, die dann in einen Blind Trust eingelegt wurde. Der verschlüsselte Schlüssel wurde laut Wright an Kleiman weitergegeben, der ihn dann zerschnitt und an mehrere andere Personen verteilte. Wright zufolge wird ihm der vollständige Schlüssel erst Anfang nächsten Jahres von einem Kurierdienst übergeben werden.
Wenn sich das für Sie mehr nach einem Spionageroman als nach dem wirklichen Leben anhört, stimmen Sie mit dem vorsitzenden Richter Bruce Reinhart überein, der die Geschichte als "unvorstellbar" bezeichnete. Er fuhr fort:
"Während seiner Aussage machte Dr. Wrights Verhalten keinen Eindruck auf mich, als würde er die Wahrheit sagen...Wenn es für ihn günstig war, schien Dr. Wright ein ausgezeichnetes Gedächtnis und eine akribische Aufmerksamkeit für Details zu haben. Ansonsten war Dr. Wright streitlustig und ausweichend."
Der Fall der verschwundenen Bitcoins wird wohl noch eine ganze Weile dauern, bis er vollständig aufgeklärt ist.
