Nicht wenige attestieren Kanye West (43, "Jesus Is King") selbstdarstellerischen Größenwahn, doch die jüngsten Aussagen und Auftritte des Rappers im Zuge seiner US-Präsidentschaftskandidatur lassen mehr dahinter vermuten. Als der Musiker und Geschäftsmann Anfang Juli seine Kandidatur zur US-Präsidentschaftswahl im November ankündigte, hatten die meisten dafür nicht einmal mehr ein müdes Lächeln übrig. Doch der Rapper aus Chicago machte ernst.
Am vergangenen Wochenende sorgte er mit einem verwirrenden Auftritt bei seiner Wahlkampfveranstaltung in Charleston, South Carolina, für Schlagzeilen. Mit Schutzweste bewaffnet sprach West unter Tränen über Abtreibungen, womit er angeblich den Zorn seiner Ehefrau Kim Kardashian West (39) auf sich zog. Daraufhin folgten offenbar mehrere Tweets von West, in denen er behauptet haben soll, seine Frau habe versucht, ihn "wegsperren" zu lassen. Das Verhalten des 43-Jährigen löste bei vielen Fans Kopfschütteln, aber auch Besorgnis aus. Viele fragen sich nun, was Kanye Wests psychische Erkrankung damit zu tun haben könnte.
Mit seinem Album "Ye" aus dem Jahr 2018 outete sich Kanye West als bipolar, münzte die Erkrankung im Song "Yikes" aber direkt als "Superpower" um. Erst im vergangenen Jahr sprach West mit US-Talkmaster David Letterman (73) in dessen Netflix-Serie offen über seinen Gesundheitszustand: "Es ist ein gesundheitliches Problem. Das ist wie ein verstauchtes Gehirn, als ob man einen verstauchten Knöchel hat", beschrieb Kanye West seine Krankheit. Er betonte damals: "Wenn jemand einen verstauchten Knöchel hat, drängt man diese Person nicht noch mehr. Aber wenn unser Gehirn verstaucht ist, tun die Leute alles, um es noch schlimmer zu machen."
Eine bipolare Störung, im Volksmund auch als manisch-depressive Störung bezeichnet, ist eine psychische Erkrankung, bei der sich euphorische Hoch- und depressive Tiefphasen abwechseln. Wie ein Insider laut "TMZ" wissen will, soll sich Kanye West derzeit wieder in einer seiner manischen Hochphasen befinden, die bei ihm ungefähr einmal im Jahr auftreten sollen und sich durch grenzenloses Selbstvertrauen äußern würden, was auch seine Ambitionen, Präsident der USA werden zu wollen, erklären könnte.
Offiziell diagnostiziert wurde die Krankheit bei Kanye West angeblich vor zwei Jahren. Die Medikamente, die ihm verschrieben wurden, habe der Rapper laut eigener Aussage bereits seit einiger Zeit wieder abgesetzt, weil diese seine Kreativität eingeschränkt hätten. Schon in der Vergangenheit hatte sich West immer wieder wegen "Schlafstörungen" behandeln lassen, seine oft verwirrenden und zusammenhangslosen Äußerungen sollen die Diagnose stützen.
Im Gespräch mit David Letterman erklärte Kanye West damals auch, dass er nichts von einer Behandlung in einer Klinik halte. "Sie legen dir Handschellen an, sie pumpen dich mit Medikamenten voll, sie fesseln dich ans Bett und sie trennen dich von jedem, den du kennst", so der Rapper. Er vertraue in solchen Phasen niemandem mehr. Seine Paranoia gehe dann so weit, dass er glaube, "jeder will dich töten".