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Wie geht es für Samu Haber nach Sunrise Avenue weiter?

“Ich habe viele Songs geschrieben”

Ihre Abschiedstour haben Sunrise Avenue wegen der Coronavirus-Pandemie auf kommendes Jahr verschoben. Und was plant Samu Haber (44), der Star der Band und “The Voice”-Publikumsliebling, für die Zeit danach? “Ich habe viele Songs geschrieben, aber ich weiß nicht, ob ich sie jemals veröffentlichen werde oder auf Tournee gehen würde”, sagt er im Interview zu seiner Autobiografie “Forever Yours” (Riva). “Und außerdem gibt es immer noch das endgültige Ende von Sunrise Avenue. Ich habe also genug zu tun, um andere Dinge muss ich mir im Moment keine Sorgen machen.”

Er sei gerade mehr daran interessiert, zu sehen, “wohin mich das Leben als nächstes führen wird”, erklärt der Musiker weiter. “Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich kein Ziel. Zum ersten Mal frage ich mich, was es da noch so draußen auf dem Planeten gibt und das ist schön. Ich habe überlegt, ob ich weiterhin in Finnland leben möchte, ob ich in die Politik gehen möchte, oder ob ich anfange, härtere Wettkämpfe im Kampfsport zu bestreiten. Ich werde mich für das entscheiden, das sich intuitiv gut anfühlt und mich antreibt. Aber ich denke, Musik wird auf jeden Fall eine Rolle in meinem Leben spielen. In welcher Art genau, das weiß ich noch nicht.”

Zudem erklärt Samu Haber, was ihm an seiner Situation gerade gefällt: Es gebe derzeit für ihn beispielsweise keinen zwingenden Grund, “The Voice” zu machen, denn er werbe nicht für Sunrise-Avenue-Touren oder ähnliches. Er möchte die TV-Show einfach nur genießen: “Es macht mir wirklich Spaß und jetzt habe ich den Druck dahinter nicht mehr. Auch wenn ich einen Song schreibe, ist es nicht mehr so wie früher. Ich muss nicht mehr diesen strengen Prozess durchgehen, den Song schreiben, ihn dann für Sunrise Avenue fertig machen, ihn mit jemandem produzieren, die Bandmitglieder hinzuziehen, den Song promoten, ihn zu einem Hit machen und dann die Leute in die Arena bringen. Jetzt ist es einfach so, dass ich einen Song schreibe, weil ich es liebe, einen Song zu schreiben. Wenn ich den Song habe, ist der Job erstmal erledigt. Das gefällt mir.”

In seinem Buch spricht Haber nicht nur über seine Erfolge, sondern auch über die Schattenseiten, den großen Druck, Zusammenbrüche, seine Therapie. “Ich weiß, dass manches, was ich gesagt habe, so klingt, als sei Sunrise Avenue eine Last für mich gewesen”, heißt es in “Forever Yours”. “So war es auch, definitiv. Aber zugleich auch der größte Segen, der mir je zuteil geworden ist. Zwischen diesen beiden starken Magnetfeldern habe ich mehr als fünfzehn Jahre lang balanciert. Alles war immer gleichzeitig Glück und Qual. (…)”

Dabei wäre seine Musikerkarriere beinahe verhindert worden. Er berichtet in seinem Buch auch über seine Zeit als junger Mann in Spanien, wo er in dubiose Immobiliengeschäfte um Ferienwohnrechte verwickelt war und deshalb Ärger mit Polizei und Justiz bekam. Über die Folgen heißt es im Buch: “Die acht Monate auf Bewährung, die das Amtsgericht verhängt hatte, reichten nicht. Das Berufungsgericht hatte die Strafe verschärft. Ein Jahr und acht Monate auf Bewährung. Die Grenze bei Ersttätern war zwei Jahre. Eine längere Strafe hätte ich ohne Bewährung absitzen müssen.”

Die jahrelange Quälerei sei nach dem Urteil endlich vorbei gewesen. “Meine Strafe hatte sich vor dem Appellationsgericht mehr als verdoppelt. Samu Haber, ein verurteilter Wirtschaftskrimineller. Doch ich war der Kugel knapp ausgewichen, denn viele mussten ins Gefängnis. Unter anderem Tomi bekam eine mehrjährige Haftstrafe und hohe Schadenersatzzahlungen aufgebrummt. Aber ich war ein freier Mann.”

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